24.01.2023 – Kategorie: Geschäftsstrategie
Wirtschaftsabschwung: Warum KMU besser durch die Krise kommen
Wie eine neue Studie von Sage zeigt, sind kleine und mittlere Unternehmen der Motor der wirtschaftlichen Erholung. Die Vorhersage der Wachstumstrends bis 2025 erfolgt auf Basis der Erkenntnisse aus den Jahren 2007 bis 2009.
- Laut der neuen Studie von Sage wird in acht Ländern die Anzahl von neuen KMU bis 2025 jährlich um 1,7 Prozent steigen.
- Allein in Deutschland werden zwischen 2022 und 2025 273.000 neue KMU entstehen. Damit wird es erstmals mehr als drei Millionen mittelständische Betriebe in dem Land geben.
- Im Jahr 2024 wird der Wirtschaftsbeitrag der deutschen KMU ein Rekordhoch von über einer Billion Euro erreichen. Auch während der zu erwartenden Rezession 2023 wird die Bruttowertschöpfung von KMU in Deutschland um 1,9 Prozent steigen.
Die neue Studie „Der Mittelstand: Treiber für wirtschaftlichen Aufschwung“ von Sage zeigt, dass KMU im aktuellen Wirtschaftsabschwung zunehmend widerstandsfähiger gegenüber makroökonomischem Gegenwind geworden sind. Sie werden bis 2025 einen erheblichen Beitrag zur Weltwirtschaft leisten. So wird beispielsweise im Jahr 2024 der Wirtschaftsbeitrag deutscher KMU ein Rekordhoch von über einer Billion Euro erreichen. Und damit 49,5 Prozent der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung auf KMU zurückgehen. Außerdem wird während der zu erwartenden Rezession 2023 die Bruttowertschöpfung von KMU in Deutschland um 1,9 Prozent steigen. Damit wird der Mittelstand wachstumsbezogen 1,3 Prozent über dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt (0,6 Prozent) liegen.
Mittelstand zeigt keine Anzeichen von Wirtschaftsabschwung
Die von Sage in Auftrag gegebene und in Zusammenarbeit mit dem Centre for Economics and Business Research (Cebr) veröffentlichte Analyse untersucht die Rolle der KMU als Motor des wirtschaftlichen Aufschwungs in acht Schlüsselmärkten und wertet Daten ab 2005 aus, um Wachstumstrends zwischen 2022 und 2025 zu prognostizieren. Die Studie verdeutlicht außerdem die Rolle der KMU als Motor der globalen Wirtschaft. Die zentrale Erkenntnis ist dabei: Trotz wirtschaftlicher Ungewissheit zeigt der Mittelstandssektor keine Anzeichen von Wirtschaftsabschwung oder Verlangsamung. Bis 2025 prognostiziert Cebr, dass die Zahl der KMU in den untersuchten Ländern steigen wird. USA, Kanada, Großbritannien, Spanien, Deutschland, Frankreich, Irland und Portugal) steigen wird. Allein in Deutschland werden zwischen 2022 und 2025 273.000 neue KMU entstehen. Damit wird es erstmals mehr als drei Millionen mittelständische Betriebe in dem Land geben.
Entscheidende Rolle der KMU beim Aufschwung
Die Analyse von Marktdaten aus der Vergangenheit, die ebenfalls in den Bericht eingeflossen sind, unterstreicht auch die entscheidende Rolle von KMU bei der wirtschaftlichen Erholung von der globalen Finanzkrise in den Jahren 2007 bis 2009 und prognostiziert einen ähnlichen Weg für die Zukunft. Bis 2011 verzeichneten KMU in fünf Ländern wieder eine wachsende Beschäftigung – so auch in Deutschland. Demnach ist die Zahl der deutschen KMU zwischen 2009 und 2015 kumulativ um 18 Prozent auf 2,4 Millionen gestiegen. Die Beschäftigung nahm im gleichen Zeitraum um 16 Prozent zu. Diese ist, bis auf das Jahr 2013, wo die Zahl weitgehend konstant blieb, jedes Jahr angestiegen. In allen untersuchten europäischen Ländern trugen KMU 2012 zu mindestens 48 Prozent der gesamten Unternehmensleistung bei. Ein klares Signal für ihre Bedeutung für die allgemeine wirtschaftliche Erholung.
Von allen Branchen, die zum Wachstum beigetragen haben, haben insbesondere die freien Berufe und solche mit einem Bezug zu Wissenschaft und Technik stark von der Digitalisierung profitiert. Und waren entscheidend für den Aufschwung in vielen Märkten. In Deutschland beispielsweise stieg der wirtschaftliche Beitrag der KMU in diesem Sektor. Nämlich von 81 Milliarden Euro im Jahr 2009 auf 116 Milliarden Euro im Jahr 2015. Dies entspricht einem Anstieg von 43 Prozent und liegt damit 18 Prozentpunkte über dem Durchschnitt aller Branchen mit verfügbaren Daten. Dieses Wachstum spiegelt sich auch in den Beschäftigungszahlen in diesem Wirtschaftszweig wider, die im Zeitraum nach der Krise (2009-2015) um 431.000 gestiegen sind, was einem kumulativen Wachstum von 28 Prozent entspricht.
KMU sind widerstands- und anpassungsfähiger als gedacht
Christoph Stoica, Geschäftsführer der zentraleuropäischen Landesgesellschaften bei Sage, kommentiert die Ergebnisse der Studie: „In einer Zeit wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Turbulenzen zeichnen die Schlagzeilen oft ein düsteres Bild von der Zukunft der KMU. Um ehrlich zu sein: Ich sehe dieses Bild nicht, wenn ich mit unseren Kunden spreche. Stattdessen höre ich regelmäßig ermutigende Geschichten über Widerstandsfähigkeit, Innovation und Anpassungsfähigkeit. Geschichten von KMU, die sich dem aktuellen Wirtschaftsabschwung widersetzen und allen Herausforderungen zum Trotz Wachstumschancen erkennen. Anders als größere Unternehmen haben KMU bei einem Wirtschaftsabschwung die besondere Fähigkeit, sich schnell umzustellen. Dank ihrer Agilität und Flexibilität können sie Ressourcen schnell umschichten, Pläne aktualisieren und neue Wege finden – nicht nur, um die Auswirkungen des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds abzumildern, sondern auch, um neue Chancen zu nutzen, die sich in Zeiten des Wandels ergeben. Insofern ist es ermutigend zu sehen, dass KMU ihre Rolle als Motor des weltweiten Wachstums auch in Zukunft beibehalten werden.“
Zur Methodik der Studie: In Zusammenarbeit mit der britischen Wirtschaftsberatung Cebr (Centre for Economics and Business Research) hat Sage acht Märkte weltweit untersucht. Ziel war es, die Rolle von KMU bei der wirtschaftlichen Erholung zu verstehen. Und so auf der Grundlage historischer Erkenntnisse aus der letzten Rezession 2007 bis 2009 Trends bis zum Jahr 2025 vorherzusagen. Unternehmen vertrauen auf die IT-Systeme von Sage, die mehr Transparenz sowie flexiblere und effizientere Abläufe in der Buchhaltung, Unternehmens- und Personalmanagement ermöglichen. Durch die Digitalisierung von Geschäftsprozessen sowie von Beziehungen zu Kunden, Lieferanten, Mitarbeitern, Banken und Behörden bringt das digitale Netzwerk von Sage kleine und mittlere Betriebe näher zusammen. Unternehmen erhalten damit schneller relevante Informationen und können Geschäftsabläufe reibungsloser gestalten. (sg)
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Aufmacherbild: Fotomanufaktur JL – Adobe Stock
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