Studie zur Software-Entwicklung sieht Deutschland in Spitzenposition
Mit dem „Built to Adapt Benchmark“ liegt eine Studie vor, die Unternehmen aus fünf Branchen und sechs Ländern in ihrer Fähigkeit, Software zu entwickeln, beurteilt. In nahezu allen Bereichen nimmt Deutschland einen Spitzenplatz ein.
Mit dem „Built to Adapt Benchmark“ liegt eine Studie vor, die Unternehmen aus fünf Branchen und sechs Ländern in ihrer Fähigkeit, Software zu entwickeln, beurteilt. In nahezu allen Bereichen nimmt Deutschland einen Spitzenplatz ein.
Unternehmen aller Branchen und Märkte in der ganzen Welt verändern ihre Geschäftsmodelle durch Software-Innovation – von Automobilherstellern in Deutschland über den US-Einzelhandel bis hin zu japanischen Telekommunikationsfirmen. Um sich an die veränderte Wettbewerbssituation anzupassen, machen viele der großen Unternehmen die Software-Entwicklung zu einer Kernkompetenz.
Leistungsfähigkeit konkret messbar
Dabei steigern sie beispielsweise die Entwickler-Produktivität, beschleunigen das Migrieren von Anwendungen in die Cloud, automatisieren die Infrastruktur und entwickeln anhand von neuer Software Ansätze für Innovation. Die Studie von Pivotal Software, einem Enterprise-Software-Unternehmen aus dem Silicon Valley, zeigt, dass die Leistungsfähigkeit der Software-Entwicklung konkret messbar ist, und zwar mithilfe von fünf Kernelementen: Geschwindigkeit, Stabilität, Skalierbarkeit, Sicherheit und Kosteneffizienz.
Damit verdeutlicht der Benchmark die Haupttreiber für digitale Transformation und identifiziert anhand von Indikatoren in diesen fünf Bereichen Spitzenunternehmen und Nachzügler. Verglichen wurden unter anderem Unternehmen aus Deutschland, den USA und Großbritannien in den Branchen Einzelhandel, Telekommunikation, Banken und Versicherungen sowie Automotive. Wie schneiden die Unternehmen dieser Branchen im internationalen Vergleich ab?
Kategorie Geschwindigkeit
- Deutsche Unternehmen liegen auf dem zweiten Platz beim Einholen von Kunden-Feedback. 43 Prozent der Unternehmen erhalten täglich Feedback von ihren Kunden (verglichen mit 52 Prozent in den USA).
- Deutsche Unternehmen sind in der Lage, geschäftskritische Anwendungen in etwas weniger als einem Tag (0,9 Tage) nach der Bereitstellung in den produktiven Betrieb zu überführen. Dabei sind sie erheblich schneller als der globale Durchschnitt, der bei 7,3 Tagen liegt.
- Deutsche Unternehmen benötigen 4,8 Tage, um ein neues Feature in eine kundenorientierte Anwendung zu integrieren, beispielsweise Kreditkartenzahlungen mit biometrischer Authentifizierung. Dies entspricht etwa der Hälfte des weltweiten Durchschnitts von 9 Tagen.
- Deutsche Unternehmen stellen am häufigsten neu entwickelten Code bereit. Drei von vier Unternehmen (72 Prozent) machen dies mindestens einmal täglich.
- Die deutschen Telekommunikationsunternehmen sind besonders agil: 82 Prozent stellen mindestens einmal täglich neue Software bereit.
Kategorie Stabilität
- Führende deutsche Unternehmen haben technische Verzögerungen nur bei 19 Prozent der Releases oder Updates (globaler Durchschnitt: 20 Prozent). Telekommunikationsunternehmen (17 Prozent) und der Handel (15 Prozent) haben besonders wenige Verzögerungen.
Kategorie Skalierbarkeit
- Beim Umstieg in die Cloud hinkt Deutschland hinterher. Deutsche Unternehmen haben die geringste Verbreitung von Cloud-Infrastrukturen in allen untersuchten Ländern: Weniger als ein Drittel der Anwendungen befinden sich in der Cloud (31 Prozent), verglichen mit 45 Prozent in den USA.
- Der deutsche Einzelhandel schneidet besonders schlecht ab. Er betreibt weniger als ein Viertel der Anwendungen in der Cloud (24 Prozent). Zum Vergleich: In den USA sind bereits 54 Prozent der Anwendungen in der Cloud.
Kategorie Sicherheit
- Deutschland führt den Benchmark bei Softwaresicherheit an. Unternehmen meldeten die wenigsten sicherheitsbedingten Unterbrechungen. Nur 12 Prozent der deutschen Unternehmen meldeten im vergangenen Jahr mehr als elf Verzögerungen in der Entwicklung aufgrund von Sicherheitsbedenken – verglichen mit 33 Prozent der US-Unternehmen.
Kategorie Kosteneffizienz
- Deutsche Unternehmen besitzen die größte Budget-Flexibilität: 23 Prozent der Unternehmen besitzen nach eigener Auskunft hochflexible IT-Budgets. Sie können sich das ganze Jahr über an die aktuelle Situation anpassen und neue Projekte sehr einfach starten. Zum Vergleich: Diese Aussage traf auf nur 16 Prozent der US-Unternehmen zu. Der weltweite Durchschnitt liegt bei 19 Prozent.
- In Deutschland arbeiten durchschnittlich 3,1 Entwickler pro Anwendung, verglichen mit 0,7 in den USA und 1,5 in Großbritannien. Dies unterstreicht die hohe Produktivität der Entwickler in Deutschland.
- Deutsche Entwickler verbringen 38 Prozent ihrer Zeit mit dem Entwickeln von Anwendungen, anstatt mit interner Infrastruktur, aber nur 37 Prozent ihrer Zeit sind sie mit dem Schreiben von neuem Code beschäftigt, der Rest ist der Wartung und Überarbeitung von altem Code gewidmet. Im Gegensatz dazu verbringen US-Entwickler 42 Prozent ihrer Zeit damit, neuen Code zu schreiben.
Über den Built to Adapt Benchmark: Der Benchmark ist auf Grundlage von Pivotals Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit führenden Start-ups und etablierten Unternehmen entstanden. Er bewertet Branchen und Märkte in ihrem Streben nach digitaler Transformation und ermöglicht durch ein neues Framework eine konkrete Statusbestimmung. Gemeinsam mit Longitude und Ovum hat Pivotal 2017 begonnen, Unternehmen in sechs Märkten (den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Deutschland, Australien, Japan und Singapur) sowie in fünf Branchen (Banken, Versicherung, Automotive, Einzelhandel und Telekommunikation) zu bewerten. Die Umfrage wurde auf Basis von Best-Practice-Standards in der Software-Entwicklung entworfen. Sie hat gezeigt, dass fünf Kernelemente existieren, die ein erfolgreiches, zeitgemäßes Software-Unternehmen auszeichnen. Diese Elemente werden mit Hilfe eines Sets an quantitativen Indikatoren gemessen.
Methodik: Im Rahmen der Studie wurden 1.659 IT-Experten befragt, darunter Chief Information Officer (CIO), Chief Security Officer (CSO), Chief Technology Officer (CTO) und IT-Manager, die in den oben genannten Branchen tätig sind. Die Stichproben wurden so gestaltet, dass die Ergebnisse nach Sektoren oder Ländern vergleichbar sind. Die Fehlerquote für alle Sektoren beträgt 5,4 Prozent bei einem Konfidenzniveau von 95 Prozent mit Ausnahme von Automotive, wo die Fehlerquote bei 6,2 Prozent liegt. Dies ist auf den Mangel an Unternehmen aus der Automobilindustrie in Australien und Singapur zurückzuführen. Die Fehlerquote nach Ländern reicht von 5,2 Prozent in den USA bis zu 7,3 Prozent in Australien und 7,3 Prozent in Singapur bei einem Konfidenzniveau von 95 Prozent.
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