26.11.2021 – Kategorie: Technologie
Smarte Intralogistik dank Asset-Tracking 4.0
Im Kontext der „Smart Factory“ spielt die Optimierung von Materialflüssen eine wichtige Rolle: Nur ein automatisiertes Materialflussmanagement ermöglicht es Unternehmen, ihre intralogistischen Prozesse im Blick zu behalten. Gemeinsam mit dem Systemhersteller Scheidt & Bachmann zeigt NTT DATA Business Solutions, wie sich intelligente Tracking-Lösungen in die digitale Fabrik integrieren lassen – und echten Mehrwert bringen.
Smarte Werkzeugmaschinen und digitalisierte Produktionsmittel: Ist von „Industrie 4.0“ die Rede, wird der Aspekt des Materialflusses häufig vernachlässigt. Zu Unrecht, ist das Thema doch entscheidend für das Gelingen der Vision von der smarten Fabrik der Zukunft. Denn ohne die Automatisierung von Materialflüssen in der vernetzten Produktion und Logistik ist das Konzept langfristig nicht denkbar. Allein die schiere Menge an Warenbewegungen, die tagtäglich in Lagerhallen und Produktion anfällt, macht es unmöglich mit manuellen Methoden den Überblick zu behalten. In der Konsequenz fällt es betroffenen Unternehmen meist schwer, ineffiziente Materialflüsse zu entdecken, geschweige denn vorherzusehen und rechtzeitig zu beheben.
Auch das manuelle Verbuchen von Waren und Gütern stellt einen nicht zu unterschätzenden Zeit- und Kostenfaktor dar, der die Unternehmen zusätzlich belastet. Unnötigerweise, wie die Kooperation von NTT DATA Business Solutions mit dem Industriepartner Scheidt & Bachmann GmbH eindrucksvoll unter Beweis stellt: Gemeinsam zeigen die Expertinnen und Experten beider Unternehmen, wie das Asset-Tracking, also die lückenlose Ortung von Materialien und Gütern im gesamten Produktions- und Logistikumfeld, gelingen kann – und das sowohl im Shopfloor als auch innerhalb der gesamten Supply Chain.
Tradition mit Innovation verbinden
Das Familienunternehmen Scheidt & Bachmann GmbH entwickelt, produziert und vertreibt bereits in der fünften Generation ganzheitliche Lösungen rund um das Thema Mobilität. Innerhalb der langjährigen Geschäftsbeziehung, die den Signalsystem-Spezialisten und NTT DATA Business Solutions (ehemals itelligence) verbindet, konnten bereits viele gemeinsame SAP-Projekte erfolgreich umgesetzt werden. Die Entscheidung diese Erfolgsgeschichte um eine Produktlösung für das intelligente Asset-Tracking zu erweitern, fiel Ende 2019 – und führte kontinuierlich vom Pilotprojekt zur vollständig ausgereiften Lösung eines automatisierten Trackingsystems, das sich seit März 2021 beim Unternehmen im Praxiseinsatz befindet. Den Beginn der Pilotphase markierten eine Reihe von Workshops, in denen die Anforderungen des jeweiligen Partners an die zu entwickelnde Lösung evaluiert und analysiert wurden.
Für NTT DATA Business Solutions stellte diese Phase auch die Gelegenheit dar, alle relevanten Akteure im Unternehmen – von der IT über die Logistik- und Produktionsleitungen bis hin zu den Mitarbeitenden im Materialfluss selbst – in den Prozess zu integrieren. Dadurch konnte bereits in der frühen Phase des Kooperationsprojekts sichergestellt werden, dass die Mitarbeitenden das System auch in der Praxis annehmen und die Nutzung den praktischen Anforderungen entspricht.
Verknüpfung verschiedener Expertisen
Das Besondere an der praxisfähigen Produktlösung: Sie verknüpft das Asset-Tracking mit einer automatisierten Verbuchung im SAP-Backend. Über die neue Materialfluss-Kommandozentrale ist für den Anbieter von Signal- und Funktechnik so jederzeit in Echtzeit ersichtlich, wo sich die jeweiligen Materialien, Waren und Güter in Lager oder Shopfloor befinden. Scheidt & Bachmann entwickelte in Kooperation mit NTT Data Busniess Solutions die dazu eingesetzte System-Lösung „loopa“.
Diese besteht aus verschiedenen Hardwarekomponenten wie loopa.Beacons (Sender), loopa.Nodes (Empfänger) und loopa.Edge-Devices, welche über eine cloudbasierte Plattform, der sogenannten Real-Time-IoT-Software (RIoT), vernetzt sind. In dieser Cloud findet auch die Aggregation der erhobenen Tracking-Daten statt, wodurch das intelligente System ineffizienten Prozessen vorbeugen kann, indem es die generierten Daten mit speziellen Datenanalyse-Tools (loopa.Analytics) selbstständig untersucht und auswertet. Die Verbindung der Cloud-Plattform und der Tracking-Daten zum SAP-Backend erfolgt über das cloudbasierte Tool loopa.Integration. Die Cloud-Anbindung ermöglicht die unternehmens- und standortübergreifende Verwendung des Systems. Durch die Verbindung der einzelnen Devices und Technologien ist schließlich eine End-to-End-Lösung für die komplette Prozessautomatisierung im Materialfluss entstanden, die den gesamten Prozess abdeckt – von der Vorabanalyse über die Implementierung der Tracking-Technologien bis hin zur unternehmenseigenen Verknüpfung des gesamten Tracking-Systems.
Asset-Tracking-System: Komplettlösung aus einer Hand
Das aufeinander abgestimmte Komplettpaket lässt sich deshalb leicht in bestehende Betriebsabläufe integrieren und ermöglicht es so einer Vielzahl von Unternehmen, das System problemlos zu implementieren. Das ist besonders wichtig, denn auch wenn die Vorteile optimierter Materialflüsse mit Tracking- beziehungsweise Real-Time-Location-Systemen (RTLS) auf der Hand liegen, fällt es vielen Unternehmen noch schwer, die richtige Tracking-Lösung für ihren Betrieb auszuwählen. Die Vielzahl von verfügbaren technologischen Ansätzen und Systemen, die sich hinter Abkürzungen wie RFID (Radio-Frequency Identification), BLE (Bluetooth Low Energie) oder UWB (Ultra-wideband) verbergen, erschweren die Entscheidung zusätzlich und schaffen Verunsicherung.
Gerade vor diesem Hintergrund ist die von Scheidt & Bachmann und NTT DATA Business Solutions erarbeitete Komplettlösung ein Game-Changer: Das Asset-Tracking-System aus einer Hand erleichtert die Handhabung und ermöglicht außerdem den zusätzlichen Anschluss an weitere Technologien wie KI- oder Blockchain-basierte Anwendungen. Es zeigt sich, wie wichtig Kooperationen mit starken Partnerinnen und Partnern und die Verbindung verschiedener Expertisen angesichts des immer komplexer werdenden Produktionsumfeldes sind.
Dem automatisierten Materialflussmanagements steht dank der partnerschaftlichen Zusammenarbeit von NTT DATA Business Solutions und Scheidt & Bachmann nichts mehr im Wege – und auch ein wichtiger Grundstein für die Weiterentwicklung einzelner Produktionsstandorte hin zur „Smart Factory“ ist durch das intelligente Asset-Tracking gelegt.
Der Autor Harald Rodler ist Head of Innovation Management, Innovation & Portfolio Management bei NTT DATA Business Solutions.
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