29.07.2013 – Kategorie: IT

Sicherheit auf allen Kanälen

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Der Wettbewerbsdruck wächst. Immer öfter müssen Unternehmen Antworten darauf finden, wie sie dem sich verschärfenden Innovationstempo auf den globalen Märkten begegnen. Eine Möglichkeit, um mit dem Wandel Schritt zu halten ist, effektivere Prozesse und Infrastrukturen zu installieren, über die sich Absprachen und Entscheidungen in Echtzeit treffen lassen – vor allem über die verschiedenen Unternehmensstandorte hinweg. Gefragt sind  durchgängige Lösungen der Informations- und Kommunikationstechnik (ITK), die die jeweils erforderlichen Kommunikationskanäle, Applikationen und Datenbanken aufgabenzentriert vernetzen. Zudem beschleunigt sich das Tempo, mit dem sich Teams – zum Beispiel in Projekten, Arbeits- und Forschungsgruppen – immer wieder neu zusammenfinden müssen. Damit Unternehmen handlungsfähig bleiben, gilt es, Unified-Communication- and Collaboration-Umgebungen (UCC) zu errichten, in denen sich die benötigten Services mit kurzem Vorlauf und fest kalkulierbaren Kosten bereitstellen lassen.

T-Systems stellt eine hochsichere Private-Cloud-Umgebung bereit.

Ein solches Maß an Flexibilität und Kosteneffizienz ist nur über einen Cloud-Ansatz erreichbar. Doch noch steht ein Teil der Unternehmen webbasierten UCC-Angeboten mit Skepsis gegenüber. Aus gutem Grund: Dort, wo die Lösungen ihren höchsten Mehrwert entfalten, werden auch solche Informationen bearbeitet, die einen Wissensvorsprung markieren und wettbewerbsdifferenzierend wirken können. Kein Unternehmen vertraut jedoch sein sensibles geistiges Eigentum einer IT-Umgebung an, die keinen hinreichenden Einblick in den Speicherort der Daten bietet. Entsprechend beschränkt sich die Nachfrage nach cloudgestützten UCC-Leistungen aktuell noch sehr stark auf einzelne, in diesem Punkt unkritische Basisdienste, wie sie in den Privatkundenmärkten bereits fest etabliert sind.

Skalierbare Private-Cloud-Lösungen

Immer öfter suchen Firmen deshalb nach UCC-Lösungen, die aus einer sicheren, geschützten Umgebung heraus bereitgestellt werden – also einer sicheren Private Cloud. Einige Unternehmen haben bereits angekündigt, Produkte in diese Richtung zu entwickeln, beispielsweise Cisco und T-Systems. Cisco, einer der weltweit führenden Anbieter von Unified Communications-Technologien, will gemeinsam mit T-Systems ein Komplettpaket sicherer Kooperationslösungen auf den Markt bringen. Das neue UCC-Angebot soll auf der Hosted Collaboration Solution (HCS) von Cisco basieren und aus einer hochsicheren Private Cloud von T-Systems bereitgestellt werden. Die Großkundentochter der Deutschen Telekom will die Lösung betreiben und die Kundendaten in einem TÜV-geprüften Hochsicherheitsrechenzentren in Deutschland hosten. Dabei kommen Sicherheitsprotokolle und Datenschutzprozesse zum Einsatz, die der deutschen Gesetzgebung sowie europäischen Richtlinien entsprechen.

Das Komplettpaket setzt auf Ciscos durchgängiger UCC-Suite auf. Deren Portfolio reicht von Sprach- und Videodiensten über Präsenz- und Instant-Messaging-Lösungen bis zu Desktop Video, Web Conferencing und dem Betrieb von Vermittlungsplätzen. Anwender können sowohl Büro- als auch mobile Endgeräte einbinden – optional sogar Telepresence-Raumsysteme. Services und Endgeräte sollen sich sogar über ein webbasiertes Serviceportal buchen lassen, das für entsprechend berechtigte Nutzer rund um die Uhr erreichbar ist. Um Unternehmen den schnellen Einstieg in die jeweils passende Lösung zu erleichtern, wollen die beiden Unternehmen Leistungspakete für vordefinierte Arbeitsplätze anbieten, die marktübliche Kommunikationsabläufe unterstützen und etwa 80 Prozent aller UCC-Anforderungen abdecken. Arbeitsplatzkonfigurationen mit besonderen Anforderungen können individuell mit dem Kunden vereinbart werden.

Marktnahe Entwicklungsarbeit

Mit der engen Zusammenarbeit von Hersteller und Systemhaus beschreiten Cisco und T-Systems neue Wege. So ermöglicht der Technologieanbieter erstmals einem deutschen Partner Freiräume und Möglichkeiten, damit dieser sein Know-how nutzen kann, um die UCC-Lösung cloudgerecht auszugestalten. Auf diesem Weg stellen die beiden Anbieter die anwendernahe Weiterentwicklung der Lösungen sicher. Durch die enge Zusammenarbeit erhoffen Cisco und T-Systems eine Win-win-Situation zu erzielen, die vor allem den Nutzern zugute kommt: Einerseits haben sie Zugriff auf eine seit langem bewährte Technologie, andererseits profitieren sie von den Vorteilen eines Plattformbetriebs. 

„Wir sehen die Kooperation mit Cisco als Teil einer völlig neuartigen Bewegung im Markt für Geschäftskundenlösungen“, erklärt Rainer Oude Hengel, ICT Marketing Executive Consultant bei T-Systems. „Um eine UCC-Lösung im Enterprise-Umfeld produktiv zu machen, sind kundenspezifische Integrationsleistungen erforderlich (vergleiche Infobox). Bei vielen Projektierungen von Unternehmen in Eigenregie bleiben die eingesetzten Lösungen davon unberührt – agieren also meist insulär. Hier stellt die Zusammenarbeit mit Cisco ganz neue Möglichkeiten für den Kunden bereit. Eine gemeinsam mit Cisco entwickelte Architektur in der Private Cloud bringt das Optimum der UCC-Funktionalitäten hervor. Die Technologiestärke der Cisco-Suite – kombiniert mit der Cloud-Erfahrung und der Integrationsexpertise von T-Systems. Auf diesem Weg verschwinden die Nahtstellen zwischen Provider und Technologieanbieter.“

Durchgängigkeit

Ein Beispiel für diesen neuen, sichereren Ansatz ist Ciscos webbasiertes Videokonferenzsystem Webex. Bisher laufen die Konferenzdaten der Lösung über US-amerikanische Server als Public Service. In Zukunft wird Webex als Dienst aus der Private Cloud zur Verfügung stehen und nutzbar sein. Kunden beziehen den Webex-Dienst dann über eine hochsichere deutsche Server-Infrastruktur, auf der die Kundeninstanzen streng separiert sind. „Die neuen UCC-Lösungen aus der sicheren Private Cloud erlauben es Geschäftskunden, die betriebswirtschaftlichen Vorteile der Cloud zu nutzen, ohne Abstriche bei IT-Sicherheit und IT-Compliance machen zu müssen“, resümiert Rainer Oude Hengel.

 

Info: Unified Communication & Collaboration

Lösungen für Unified Communication & Collaboration (UCC) führen unterschiedliche Kommunikationskanäle in einer einheitlichen ITK-Umgebung zusammen. Neben klassischen Arbeitsplatzmedien binden UCC-Lösungen auch neuere Technologien wie Instant Messaging, mobile Videotelefonie oder sogar Telepräsenz ein. Wer Nachrichten versendet oder Meetings initiiert, kann sich darauf verlassen, dass er die Adressaten auf mindestens einem der zur Verfügung stehenden Kommunikationskanäle sicher erreicht. Ebenso zuverlässig können die Empfänger steuern, wann und wie sie erreichbar sind. Ist Kollaboration in Echtzeit gefragt, entfalten UCC-Lösungen ihr volles Potenzial – wenn Sie in vorhandene IT integriert werden. Hierzu gilt es, die UCC-Umgebung mit den Geschäftsprozessen und den sie unterstützenden Applikationen zu koppeln. Auf diese Weise können die eingebundenen Anwender auf sämtliche Ressourcen, Applikationen und Informationen zugreifen, ohne zwischen Kommunikationskanälen und Produktivanwendungen hin und her springen zu müssen. Beispielsweise können Teamleiter unmittelbar aus ihrem ERP-System heraus Teammitglieder kontaktieren, wenn sie Fragen klären oder Besprechungen ansetzen wollen.

 

Autor: Frank Griesel ist freier IT-Journalist in Köln.


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