18.01.2016 – Kategorie: IT

Self-Service-BI und Data Governance: (k)ein Widerspruch?

Self-Service-BI und Data Governance: (k)ein Widerspruch?

Business Intelligence (BI) wird immer wichtiger: Im Jahr 2014 setzten Anbieter von BI-Lösungen etwa zehn Prozent mehr um als im Vorjahr. Bis ins Jahr 2016 hinein soll sich dieses Wachstum unvermindert fortsetzen, so eine aktuelle Studie von Lünendonk. In diesem Beitrag wird aufgezeigt, warum das Dilemma von „anwendergetriebener BI“ und Daten-Kontrolle neue Wege erfordert. Von Wolfgang Seybold

Laut der Studie von Lünendonk gaben 77 Prozent der Befragten an, dass dem Thema „Mobile BI“ und sogar 80 Prozent dem Thema „Self-Service-BI“ in den nächsten zwei Jahren große oder sehr große Bedeutung zukommt.
Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig. Zum einen bieten heute Business Intelligence und Business Analytics mehr Chancen denn je: Unternehmen verfügen über immer größere Datenmengen (Stichwort Big Data) und können diese dank moderner Technologien auch auswerten. Cloud Computing und mobile BI-Lösungen wiederum erlauben einen immer flexibleren Zugang zu Unternehmensinformationen. Gleichzeitig aber gibt es in vielen Unternehmen selbst für das klassische Reporting noch großen Nachholbedarf. Es fehlt vor allem an unternehmensweiten BI-Lösungen, die auch in den einzelnen Fachbereichen genutzt werden.

Spielwiese für „Data Scientists“?

Ein Hauptproblem: Gerade Entscheider und Fachanwender – diejenigen also, die aktuelle und relevante Informationen für ihre tägliche Arbeit benötigen – nutzen BI-Werkzeuge kaum. Die Marktanalysten von Gartner haben ermittelt, dass weniger als 30 Prozent der potenziellen Anwender von BI-Software damit auch arbeiten. Denn die Handhabung klassischer BI-Tools ist meist kompliziert, ihre Nutzung kostet Zeit und Geld, und die gelieferten Informationen sind trotzdem oft nicht sehr aktuell oder von geringer Relevanz.
Klassische BI-Werkzeuge sind heute noch vor allem die Spielwiese der Controller und „Data Scientists“, von Spezialisten, die sich mit Datenanalysen, Statistik, Modellen und Mustererkennung auskennen. Ihnen geht es um Tiefe: detaillierte Analysen, komplexe Zusammenhänge, wechselnde Sichten. Die Mehrzahl der Anwender wird dagegen über das Reporting mit Informationen versorgt. Aber das Berichtswesen ist häufig wenig effizient und erreicht meist längst nicht alle, die davon profitieren könnten. „Es ist leider noch nicht State of the Art, dass Unternehmen durch ihre Management-Reporting-Prozesse einen einheitlichen und ganzheitlichen Blick auf ihr Unternehmen haben. Und wenn, dann ist dieser Blick mit einem hohen Aufwand bei der Datenbereitstellung und -aufbereitung verbunden“, heißt es in der oben zitierten Lünendonk-Studie. Häufig werden in den Fachbereichen Berichte noch mit Excel und ähnlichen Werkzeugen erstellt. Der Anteil zeitaufwendiger manueller Aufgaben ist hoch – für strategische und operative Aufgaben bleibt wenig Zeit.

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Mobilfähige Anwendungen immer stärker nachgefragt

So verwundert es nicht, dass die BI-Branche seit einigen Jahren in einem Umbruch steckt: Traditionell ist Business Intelligence eine Sache der IT-Abteilung. Sie sorgt dafür, dass Daten aus den verschiedensten Quellen zu einer konsolidierten Datenbasis für Analyse- und Reporting-Tools zusammengeführt werden. Weil dies den Anwendern jedoch häufig zu langsam oder an ihren Bedürfnissen vorbeigeht, greifen sie zur Selbsthilfe. Statt auf Berichte zu warten, installieren sich die Fachabteilungen „Self-Service-BI“-Lösungen und leicht bedienbare Visualisierungstools (Stichwort „Data Dis­covery“) oder fordern solche Lösungen von ihrer IT ein. Insbesondere mobilfähige Anwendungen sind gefragt: Die Marktanalysten von IDC gehen davon aus, dass sich die Zahl von mobiloptimierten Unternehmensanwendungen bis 2016 vervierfachen wird.  
Diese „Demokratisierung“ der BI, wie Gartner es nennt, ist nur folgerichtig. Denn letztlich zählen die Bedürfnisse der Anwender, und die wollen relevante Informationen einfach, schnell, sicher und ortsunabhängig. „Wir sehen uns durch diese Entwicklung in unserer Philosophie bestätigt, unseren Anwendern nicht weniger als ‚The most complete BI‘ zu bieten“, sagt Wolfgang Seybold, CEO der Cubeware Group, die BI-Software für den Mittelstand und für Fachabteilungen großer Unternehmen anbietet. „Und einer der wichtigsten Aspekte von Business Intelligence ist für Cubeware die ‚Information Delivery‘ – die Frage, wie die Einsichten, die ein BI-System produziert, verschiedenen Nutzern optimal zur Verfügung gestellt werden können.“

Ein zweischneidiges Schwert

Dabei setzt auch Cubeware auf Self-Service-Funktionen, denn die Anwender wissen am besten, welche Informationen sie gerade benötigen. Allerdings ist, wie Gartner betont, eine „anwendergetriebene BI“ ein zweischneidiges Schwert. Sie lässt nicht nur die Gesamtkosten für die BI steigen, sondern bringt auch die Gefahr mit sich, einen weiteren, ebenso wichtigen Aspekt von Business Intelligence zu unterminieren: die „Data Governance“, also das kontrollierte, regelgeleitete Management von Daten über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg. Data Governance umfasst weit mehr als nur Maßnahmen, dass kritische Informationen nicht in falsche Hände geraten – sie ist Voraussetzung für eine hohe Datenqualität, -integrität und -sicherheit und für die Einhaltung von Compliance-Vorgaben. Für 2016 schätzen die Experten von Gartner, dass weniger als 10 Prozent der Self-Service-BI-Projekte ausreichend gesteuert werden, um schädliche Folgen fürs Geschäft zu vermeiden: durch inkonsistente oder unvollständige Daten, Wildwuchs bei Kennzahlen, Datenschutz- und Datensicherheitslücken oder das ungeregelte Teilen von Ergebnissen. Deshalb erwartet Gartner in den nächsten Jahren eine Art Gegenbewegung: eine Rückkehr zu stärker kontrollierten, von der IT geleiteten BI-Implementierungen auch für Self-Service-BI-Technologien.
Cubeware plädiert dafür, dem Anwender Möglichkeiten zum selbstbestimmten Informationsabruf zu liefern, aber die analytische Aufbereitung der Daten den BI-Experten zu überlassen. Ein BI-System soll eine einheitliche, konsolidierte Datenbasis bereitstellen und auf dieser Basis Informationen und Analysen liefern – und zwar möglichst in Echtzeit und in unterschiedlicher Detailtiefe für verschiedene Anwendergruppen. Controller benötigen komplexe Analysen, Entscheider und Fachanwender dagegen schnelle und präzise Antworten auf praxisrelevante Fragen, ohne sich Gedanken über Datenquellen, Beziehungen oder Analysemethoden machen zu müssen.

Neue Wege zur kontrollierten Selbstbedienung

Dafür geht Cubeware neue Wege, um diese ganz verschiedenen Anforderungen an die „Information Delivery“ abzudecken. Für Desktop-Anwender steht das leistungsfähige und flexibel konfigurierbare „C8 Cockpit“ zur Verfügung, für mobile BI-Anwender die App „C8 Mobile“ und jetzt auch „C8 Snack“: der weltweit erste Instant-BI-Reporting-Service mit Messenger-Technologie. Während mit C8 Mobile Daten mobil visualisiert und auch eingegeben werden können, was ein gewisses Maß an Interaktion und Einarbeitung voraussetzt, liefert C8 Snack auch weniger BI-affinen Anwendern schnelle Antworten auf konkrete Fragen ganz intuitiv direkt aufs Smartphone. Darüber hinaus erlaubt es die Live-Kommunikation mit anderen Mitarbeitern. Als Basis dient der von Cubeware mitentwickelte „Charlie Social Messenger“ von Chiemo, der für Android und iOS verfügbar ist. Die Anwendung wurde speziell für den sicheren Enterprise-Einsatz entwickelt und verbindet die intuitive und benutzerfreundliche Bedienung herkömmlicher Instant-Messaging-Apps mit umfangreichen Sicherheits- und Administrationsfunktionen.
Entscheider und Fachanwender aus allen Bereichen können so mobil und in Echtzeit auf aktuelle Informationen und Analysen zugreifen, denn der Messenger kommuniziert verschlüsselt direkt mit dem Server der Cubeware Solutions Platform C8. Ziel ist es, Nutzer in allen Unternehmensbereichen mit Business Intelligence zu versorgen, und das erheblich einfacher und kostengünstiger als mit herkömmlichen Self-Service-Werkzeugen. Weil dabei die Kontrolle über die Verteilung der Daten, ihre Sicherheit und ihre korrekte Analyse bei den BI-Experten verbleibt, wird gleichzeitig das Hauptproblem einer „anwendergetriebenen“ BI gelöst: das Dilemma von Self-Service und Data Governance. (ak)

Autor: Wolfgang Seybold, CEO der Cubeware Group.


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