22.08.2023 – Kategorie: IT-Sicherheit, Technologie

SD-WAN – die Basis für eine effiziente und sichere IT-Umgebung

SD-WANQuelle: Funtap - Adobe Stock

SD-WAN-Lösungen sind für Unternehmen heutzutage essenziell, denn sie bieten eine agile und kostenoptimierte Grundlage für hybride Arbeitsumgebungen. Hierbei erhalten sie eine IT-Infrastruktur, mit der sie auch in unsicheren Zeiten wettbewerbsfähig bleiben.

Ein SD-WAN (Software-defined WAN) unterstützt Unternehmen dabei, eine anwendungsorientierte Netzwerkumgebung umzusetzen und auf diese Weise eine effiziente und sichere IT-Infrastruktur einzurichten. Die zunehmende Bedeutung dieser Technologie zeigt auch eine aktuelle Studie von IDC: Die Experten erwarten für Managed-SD-WAN-Dienste ein Wachstum um 21 Prozent CAGR (Compound Annual Growth Rate). Bis zum Jahr 2026 soll dieser Wert auf 14,5 Milliarden Euro ansteigen. Einer weiteren globalen IDC-Studie zufolge, die im Auftrag von GTT erstellt wurde, wollen mehr als 95 Prozent der Unternehmen auf ein SD-WAN umsteigen oder beabsichtigen dies in den nächsten zwei Jahren.

Bei einem genaueren Blick in die DACH-Region offenbaren die Ergebnisse allerdings interessante Unterschiede. So nutzen alle befragten Schweizer Unternehmen (100 Prozent) bereits ein SD-WAN oder planen dies. In Österreich und Deutschland sind es 93 Prozent beziehungsweise 88 Prozent. Doch nicht jedes Unternehmen nutzt sämtliche Möglichkeiten, die das SD-WAN bietet. So verzichten 42 Prozent der befragten Firmen auf die SD-WAN-Sicherheit und sind damit besonders anfällig für Cyber-Attacken. In der Schweiz gilt dies sogar für 56 Prozent der Unternehmen. In Österreich und Deutschland sieht es dagegen mit 43 Prozent beziehungsweise 30 Prozent besser aus.

Grundlage für eine verbesserte und sichere IT-Infrastruktur

Die Angriffe von Cyber-Kriminellen werden immer raffinierter und ausgefeilter – und sie nehmen kontinuierlich zu. Nach Angaben des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) gab es Anfang des Jahres eine dreistellige Zahl an Vorfällen in Deutschland. Um sich besser gegen Cyber-Angriffe verteidigen zu können, wurden regelmäßig neue Sicherheitsmaßnahmen entwickelt – etwa Secure Access Service Edge (SASE) und Zero-Trust-Network-Access (ZTNA). Anhand dieser Konzepte lassen sich über das SD-WAN höhere Sicherheitsstandards für Business-Netzwerke integrieren – in jeder Applikation und von jedem Ort oder Endgerät aus. Hierdurch sinkt die Komplexität des Netzes, gleichzeitig steigt die Performance.

Gerade Cloud-Migrationen und Remote Work profitieren, wenn eine Sicherheitsinfrastruktur gut geplant und umgesetzt wird. So bieten SASE-Lösungen mehr Optionen sowie einen besseren Schutz als herkömmliche Maßnahmen. Und auch VPN-Technologien sind nicht mehr notwendig. Die Sicherheit der Mitarbeiter steigt – sowohl vor Ort als auch remote. Viele Unternehmen erkennen diese Vorteile zwar, aber noch längst nicht alle. Laut der IDC-Studie wollen sieben von zehn Befragten weltweit in den nächsten zwölf Monaten integrierte Sicherheitslösungen einsetzen. In der DACH-Region liegen diese Zahlen niedriger (Österreich: 68 Prozent, Deutschland: 62 Prozent, Schweiz: 56 Prozent). Die Studie ergab zudem, dass 65 Prozent der Unternehmen Managed Security Services einsetzen, um den Rollout zu unterstützen.

Auf was Unternehmen bei SD-WAN achten sollten

Nicht immer verläuft der Umstieg reibungslos, und vor allem der Fachkräftemangel ist vielerorts ein Problem. So hat sich die weltweite Personallücke im Cyber-Security-Bereich im Vergleich zu 2021 um 26 Prozent vergrößert: Insgesamt 3,4 Millionen zusätzliche Mitarbeiter werden benötigt, um Unternehmen effektiv zu schützen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an das Personal, wenn Firmen ihre Anwendungen in die Cloud auslagern und hierdurch die Komplexität des Netzwerks erhöhen. Die Risken von fehlendem Know-how und einer ausgedünnten Belegschaft im Security-Bereich sind nicht zu unterschätzen. Grundsätzlich sollten sich Unternehmen überlegen, ob sie ihre IT-Infrastruktur intern betreuen können. Bei knappen Ressourcen ist die Kooperation mit einem Managed Service Provider (MSP) meist sinnvoller, denn die Dienstleister verfügen über das richtige Know-how, um einen effizienten Support bieten zu können.

Wenn Unternehmen ein neues SD-WAN implementieren, sollten sie zudem einige Vorbereitungen treffen. Idealerweise lassen sie sich zunächst die Funktionsweise demonstrieren, um sich einen Überblick über alle Möglichkeiten zu verschaffen. Sinnvoll ist auch eine Bestandsaufnahme der bislang genutzten Bereitstellungsmodelle. Darüber hinaus gilt es, eine Reihe von grundsätzlichen Fragen zu beantworten: Wie viele Mitarbeiter, Zweigstellen und Rechenzentren hat das Unternehmen? Welche Reichweite, Funktionalität und Unterstützung für kritische Arbeitslasten benötigt es? Welche Sicherheitsstandards sollen eingeführt werden? Anhand dieser Angaben können die Verantwortlichen das Projekt korrekt bewerten und die passende Technologie sowie einen ganzheitlichen Ansatz für die Datensicherheit auswählen.

SD-WAN: Business-Netzwerk der Zukunft

Jedes SD-WAN-Projekt hat eigene Anforderungen, Probleme und Lösungen. Nicht jede Infrastruktur funktioniert für jedes Unternehmen. Trotzdem liegen die Vorteile auf der Hand: Ein SD-WAN erhöht die Sicherheit und verbessert die Performance enorm. Aus diesem Grund kann es sich kein Unternehmen mehr leisten, diese neue Technologie zu ignorieren. Unternehmen, die sich zukunftssicher aufstellen wollen und die auf Hybrid Work und moderne Infrastrukturen setzen, erhöhen mit einem SD-WAN ihre Agilität und Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig senken sie ihre Kosten. Hiermit lohnt sich die digitale Transformation zu einem SD-WAN langfristig. (sg)

Gregor Chroner ist Director Solutions Consulting – Central Europe bei Global Traffic Technologies. (Bild: GTT)

Über den Autor: Gregor Chroner ist Director Solutions Consulting – Central Europe bei Global Traffic Technologies, LLC (GTT) und ein anerkannter Experte für Telekommunikation und SD-WAN-Evangelist. Seit 2015 berät er Unternehmen aller Größen und Branchen bei der Modernisierung, Migration und Implementierung von Software-definierten Netzwerken.

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