01.12.2021 – Kategorie: Cloud Computing
Rechenzentren: Wie in Frankfurt der größte Datenknoten der Welt entstanden ist
Ob Streaming-Anbieter, Cloud-Provider oder Internetanbieter, alle haben sich inzwischen in Frankfurt angesiedelt. In der Mainmetropole sind deutschlandweit die meisten Rechenzentren beheimatet.
Streaming-Anbieter, Cloud-Provider, E-Commerce-Portale und Internetanbieter haben sich mit ihren Rechenzentren inzwischen in der Mainmetropole niedergelassen. Zum einen liegt es sicherlich an der Attraktivität Frankfurts, zum anderen aber vor allem daran, dass die Stadt deutschlandweit die meisten Rechenzentren beheimatet. Auch im internationalen Vergleich braucht sich Frankfurt nicht zu verstecken.
Zudem findet hier der umfangreichste Datenaustausch zwischen Internet Service Providern (ISP) überhaupt statt. „Immer mehr Unternehmen möchten deswegen herkommen. Das wiederum führt dazu, dass weitere Rechenzentren entstehen und die Datendichte weiter zunimmt aufgrund von Netzwerkeffekten“, weiß Jerome Evans, Gründer und Geschäftsführer von firstcolo und der diva-e Cloud GmbH mit Sitz in Frankfurt.
Rechenzentren: Datenvolumen in Frankfurt wächst schnell an
Bereits seit 2006 greift auch firstcolo aufgrund der hohen Anzahl an Internet-Carriern auf einen Rechenzentrums-Standort in Frankfurt am Main zurück – trotz des damaligen Standorts in München. „Hier sitzt die relevanteste Plattform verschiedener Netzbetreiber in Europa – bei diesem Knotenpunkt handelt es sich um den DE-CIX. In Frankfurt haben wir an ihn die bestmögliche Anbindung“, erklärt Evans.
Neben den bekannten Big Playern bei den Rechenzentren, welche sogenannte Colocation-Angebote fokussieren, und der Vielzahl an Value-Add-Rechenzentren wächst auch stetig das Datenvolumen. Daten aus Big-Data-Anwendungen, Machine-Learning, Deep-Learning, IoT, Video-on-Demand und regulären Unternehmensdaten sowie E-Commerce-Plattformen gilt es nicht nur zu speichern, sondern auch mit Kunden und Partnern auf der ganzen Welt zu teilen. Mittlerweile verursacht die rasant wachsende Datenflut einen Datendurchsatz von mehr als zehn Terabit pro Sekunde.
„Für die meisten ist diese Zahl die nur schwer einzuordnen: Zehn Terabit pro Sekunde lassen sich mit der Datenmenge von 2,2 Millionen Videos in HD-Qualität – gestartet zur selben Zeit – oder 2,2 Milliarden beschriebenen DIN-A-4 Seiten pro Sekunde vergleichen. An keinem anderen Knotenpunkt der Welt findet der Transfer einer solchen Datenmenge pro Sekunde statt, nicht in Tokio und nicht in New York“, beschreibt Jerome Evans die aktuelle Lage.
Dienstleistungen für Rechenzentren und Managed Services
Mit firstcolo bietet Evans moderne Dienstleistungen für Rechenzentren und und Managed Services in Frankfurt sowie in mehreren europäischen Redundanz-Standorten an. „Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass es dagegen außerhalb von Frankfurt schwierig ist, Rechenzentrums-Angebote mit mehreren Terabit Anbindung umzusetzen. Viele Standorte befinden sich auf einem guten Weg, können aber mit den Bandbreitanforderungen der heutigen Zeit noch nicht umgehen“, erklärt er. Daher haben sich viele Unternehmen in Frankfurt niedergelassen. Sie können dort die exzellenten Gegebenheiten für sich nutzen – und sei es nur virtuell in einem Rechenzentrum.
Hoher Datenverkehr bietet zahlreiche Vorteile
Trotz aller Geschwindigkeit sehen Experten den Datenverkehr noch nicht am Maximum angekommen. Technologien wie beispielsweise künstliche Intelligenz oder 5G werden den Traffic in Zukunft weiter erhöhen. „Hinzu kommt, dass sich noch mehr Unternehmen in Frankfurt ansiedeln, die aufgrund von starken Netzwerk-Effekten und einer immer größeren Datendichte näher an den Kunden rücken müssen“, blickt Evans voraus. „Deswegen werden wir noch mehr Kapazitäten brauchen und investieren sukzessiv in den Ausbau unserer eigenen Standorte.“
Insbesondere die großen, global agierenden Player profitieren an diesem Standort. Denn dieser ermöglicht durch die Gegebenheiten schnelles Skalieren, vertikal wie horizontal. „Streaming-Anbieter beispielsweise haben hier deswegen einen großen Vorteil. Für Unternehmen gilt außerdem: Je näher sie an Frankfurt sitzen, desto besser, also geringer, ist die Latenz. Letztere ist die Verzögerung bei der Kommunikationsgeschwindigkeit zwischen Server und Nutzer einer Dienstleistung“, erläutert der Experte.
Hohe Bandbreite unterstützt Kampf gegen Cyberkriminalität
Darüber hinaus wirkt sich die große Bandbreite positiv auf den Kampf gegen Cyberkriminalität aus. „Volumenangriffe wie DDOS-Attacken zielen auf die Infrastruktur ab und schränken die Kommunikationsfähigkeit mit der Außenwelt ein. Wenn die Bandbreite besonders hoch ist, lassen sich solche Ausfälle deutlich besser ausgleichen“, so Evans abschließend.
Die diva-e Datacenters mit Hauptsitz in Frankfurt am Main besteht aus der Hauptmarke diva-e und den Tochtergesellschaften diva-e Cloud GmbH und diva-e Datacenters GmbH. Zu letzterer zählt auch firstcolo als Betreiber von Rechenzentren. Rund 800 Mitarbeiter in 13 Offices an acht Standorten in Deutschland verfügen über langjährige Erfahrung im digitalen Business. Als Kernthema konzentriert sich diva-e auf Cloud-Services und verwaltet die globale Cloud-Infrastruktur ihrer Kunden. Zudem berät sie in allen Bereichen des Online-Marketings sowie Datenmanagements. (sg)
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