28.04.2021 – Kategorie: Technologie

Produktinformationen verwalten: Welches PIM-System ist das Richtige für Sie?

ProduktinformationenQuelle: RAEng_Publications/pixabay

PIM ist das Akronym für Produktinformations-Management. Es dient Herstellern und Händlern dazu, einen Überblick über die relevanten Produktinformationen zu gewinnen und zu erhalten.

PIM ist ab einer gewissen Sortimentsgröße unverzichtbar, um im E-Commerce und im Rahmen des Multi-Channel-Vertriebs konkurrenzfähig zu agieren. Es gibt mehrere Dutzend verschiedene PIM-Systeme. Der Beitrag stellt zwei empfehlenswerte Lösungen vor, mit denen sich effektiv und sicher Produktinformationen verwalten lassen: Akeneo und Pimcore.

Produktinformationen managen: Wozu ein PIM-System?

Produktdaten müssen permanent und stimmig gemanagt werden. Nur so wird es Händlern und Herstellern möglich, Kunden eine angenehme User-Experience  und Produkt-Experience zu verschaffen, unabhängig davon, auf welchem Kanal sie sich bewegen. Mit dem passenden PIM-System werden Daten gesammelt, gefiltert, veredelt und zur Verfügung gestellt. Dafür sind Regeln festzulegen, die sich unter anderem nach dem individuellen Produktportfolio und nach der Kundenstruktur richten. Mit einem PIM-System wird es möglich, attraktiven Mehrwert für User zu generieren und sich von der Konkurrenz abzugrenzen. Die Produktinformationen stehen im PIM-Systemen für jeden Kanal bereit und können bedarfsgerecht individualisiert werden.

Zentrale Datenverwaltung

Das Management von Produktdaten wird mit dem PIM-System zentralisiert. Ein großer Vorteil an der zentralen Verwaltung ist, dass Fehler weitgehend vermieden werden können, weil die Datenbasis in allen Kanälen dieselbe ist. Die aufgenommenen Daten werden hier geprüft, abgeglichen und verifiziert. Das sorgt für eine ideale Datenqualität. Falls mehrere Kanäle in unterschiedlichen Sprachen bespielt werden, ist die zentrale Datenverwaltung im PIM-System ebenfalls ein wichtiger Schlüssel, um in höchster Qualität Produktinformationen bereitzustellen.

Integration in die bestehende Softwarelandschaft am besten mit Experten

Der Einsatz von PIM erfordert Fingerspitzengefühl. Es ist notwendig das neue PIM-System in die vorhandene Software-Infrastruktur einzubauen, sodass möglichst keine Reibungen entstehen. Eine Anbindung an den Onlineshop, an das ERP- oder CRM-System muss sich so realisieren lassen, dass ein störungsfreier Betrieb gewährleistet wird. 

Die Auswahl der passenden Software sollten Firmen in der Zusammenarbeit mit einem versierten PIM Experten vornehmen. Erfahrene Fachleute finden die optimal passende PIM-Lösung und können eine störungsfreie Implementierung organisieren. Auf diese Weise harmoniert die neue Software mit allen relevanten Schnittstellen in der Softwarelandschaft einer Firma, zum Beispiel bei der Anbindung zum Shopsystem. So können Firmen mit dem passenden leistungsstarken PIM-Tool für mehr Erfolg im Vertrieb und Marketing sorgen.

Quelle: MichaelGaida/pixabayQuelle: MichaelGaida/pixabay
Weg von Papierlisten und hin zu digitalen Daten ist ein Muss.

Akeneo oder Pimcore – zwei leistungsstarke PIM-Systeme 

Die Digitalisierungsbranche erlebt 2020/2021 einen regelrechten Boom. Viele Händler und Hersteller bauen ihre Internetpräsenz aus, Onlineshops sprießen wie Pilze aus dem Boden. Insbesondere Unternehmen mit einem großen Produktportfolio brauchen praktikable Lösungen, um möglichst ungebremst mit dem Verkauf auf allen Kanälen durchzustarten. Aus der Vielzahl möglicher PIM-Systeme sollen nun Akeneo und Pimcore näher vorgestellt werden, die sich für diese Zwecke gut eignen.

Das leistet das PIM-System Akeneo

Das PIM-System von Akeneo ist gut für den Multi-Channel-Vertrieb geeignet. User kommen gut mit der intuitiven Benutzeroberfläche zurecht, die die unkomplizierte Datenaufnahme und Weiterverarbeitung ermöglicht. Die relevanten Daten lassen sich in verschiedenen Sprachen erfassen und ausspielen. Im System ist eine automatische Qualitätssicherung integriert. Diese sorgt dafür, die erfassten Produktdaten in hoher Qualität zu verbreiten.

Akeneo PIM ist eine Open-Source-Software. Sie wird in ihren Details an die individuellen Anforderungen einer Firma angepasst. Akeneo PIM kann mit Shopsoftware wie zum Beispiel Magento oder Shopify und anderen Shopsystemen verbunden werden. Das ermöglicht eine unkomplizierte Optimierung der Datenprozesse.

Ein Vorteil liegt in der stufenlosen Skalierbarkeit. Außerdem stehen verschiedene Apps zur Erweiterung zur Verfügung. Der Anbieter liefert regelmäßige Updates und stellt eine Plattform zum Austausch der User zur Verfügung. Zwar sind viele Features in der kostenfreien Version enthalten, doch einige kosten Geld. Unter Umständen ist eine kostenpflichtige Variante – die sogenannte Enterprise Edition – erforderlich. 

Produktinformationen mit Pimcore PIM verwalten

Pimcore ist ebenfalls eine Open-Source-Software, die kostenfrei genutzt werden kann. Es gibt auch eine kostenpflichtige Variante. Das PIM-System ist ein Baustein aus der breiten Angebotspalette. Es gibt weitere Bausteine aus den Bereichen des Stammdatenmanagements (MDM), Digital Asset Management (DAM), Kundendatenmanagement (CDP), Content Management (CMS/UX) und E-Commerce. Pimcore  bietet im Vergleich zu Akeneo deutlich mehr. Es ist kein reines PIM-System, vielmehr sind mit Pimcore komplexere Lösungen möglich.

Das PIM-System von Pimcore ist leistungsstark. Es lässt sich gut an ERP-, CRM und an gängige Shopsysteme mittels API anbinden. Mit dem Pimcore PIM ist die zentrale Erfassung, Verarbeitung, Verwaltung und Harmonisierung für den Multi-Channel-Vertrieb in verschiedenen Sprachen machbar. Die Produktdaten werden hochwertig aufbereitet und User können sie auf allen Channels verwenden. Das Nutzererlebnis steht dabei im Fokus. Pimcore PIM stellt im Vergleich zu Akeneo ein MDM zur Verfügung, sodass das Zusammenführung ganz unterschiedlicher Arten und Mengen digitaler Daten möglich wird. Bei Akeneo ist die Integration auf reine Produktdaten beschränkt. Das bedeutet, dass sich mit Pimcore PIM flexible Datenmodellierungen realisieren lassen. 

Pimcore PIM Teil eines Ganzen

Pimcore PIM ist ein Modul des Anbieters, das sich mit anderen Modulen ergänzen und kombinieren lässt. Insofern bietet sich Pimcore PIM für Unternehmen an, die eine umfangreiche digitale Umsetzung benötigen, um die Customer Journey an den verschiedenen Touchpoints und über die unterschiedlichen Kanäle hinweg optimal gestalten wollen. Der Anbieter selbst sagt zwar, dass die Software vom kleinen Familienbetrieb bis zum globalen Unternehmen geeignet ist, doch aus Erfahrung lässt sich sagen, dass mittelgroße bis große Unternehmen in der Regel den größten Nutzen aus Pimcore PIM ziehen. Sie können umfassende und verzweigte Strukturen für die Kundenkommunikation im Bereich Marketing und Vertrieb kreieren.

Knowhow erforderlich

Die Einarbeitung in das Pimcore PIM-System ist nicht so einfach. Allerdings kommen gut ausgebildete Softwareentwickler damit relativ einfach zurecht. Pimcore PIM ist an ein weiterverzweigtes System und entsprechend komplex sind die Features. Alles, was nicht im Standard-Funktionsumfang enthalten ist, braucht das Know-how eines Entwicklers für die Umsetzung. Das Backend ist im Vergleich zu Akeneo PIM auf Professionals ausgerichtet und nicht so anwenderfreundlich. Zudem gilt, dass Anpassungen im Backend nur bedingt möglich sind.

Fazit: Akeneo für kleine Unternehmen, Pimcore PIM für größere Unternehmen

Kleine Unternehmen, die in erster Linie ein PIM-System suchen, fahren am besten mit Akeneo. Größere Unternehmen mit weitreichenden Vertriebs- und Marketingaktivitäten sind besser bei Pimcore aufgehoben. Es ist stets empfehlenswert, sich vorab von Experten umfassend beraten zu lassen, um die geeignete Software auszuwählen. Denn wie immer gilt, dass eine pauschale Empfehlung nicht unbedingt für den Einzelfall anwendbar ist. Es kommt auf das Projekt und die Zielsetzung an.


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