11.08.2022 – Kategorie: Digitale Transformation

Product Information Management: Der Highway zum Handel

Um die Prozesse der Produktdatenkommunikation zu vereinheitlichen, standardisiert und automatisiert Melitta Europa ihr Produktdatenmanagement über das Product Information Management (PIM) von pirobase.

Product Information Management: Kunden erwarten während ihrer Kaufrecherche jederzeit vollständige Informationen zu Produkten zu finden. Eine Herausforderung für Handel und Industrie, denn diese Ansprüche über alle Online- und Offline-Ka­näle hinweg zu erfüllen, erfordert die richtigen technologischen Prozesse im Hintergrund. Sehr schnell wurde auch dem Markenhersteller Melitta klar, dass sich Produktdaten elektronisch und nach einheitlichen Nachrichtenstandards am besten über das Global Data Synchronisation Network (GDSN) bereitstellen ließen.

Bis dahin kümmerten sich die europäischen Landesgesellschaften selbst darum, ihre lokalen Handelspartner mit Informationen zu Melitta-Produkten zu versorgen, teilweise durch direkten Datenaustausch oder Self-Service-Portale, in die Produktdaten manuell hochgeladen werden mussten. Auch intern bei Melitta verteilte sich die Produktdatenpflege auf viele unterschiedliche händische Prozesse.

Standardisiertes Produktdatenmanagement

Um den Handel effizient über das GDSN mit Produktdaten zu versorgen, plante Melitta, die eigenen Abläufe europaweit zu standardisieren. Mit der Einführung eines professionellen Systems für Product Information Management (PIM) wollte das Traditionsunternehmen vor allem die Pflege der Produktdaten zentralisieren und Produktdaten automatisiert und zeitsparend über den GDSN-­Datenpool publizieren.

IT-Koordinator Friedrich Plöger und sein Team suchten ein PIM, dessen Datenstruktur präzise die Anforderungen globaler Stammdatenpools erfüllte, aber zugleich auch die komplexen Produktlogiken des Melitta-Sortiments vollständig abbildete. „Die Praxis zeigte, dass wir erst eine gemeinsame Sichtweise auf Produktdaten entwickeln mussten“, sagt Viktoria Alef, Business-Process-Managerin bei Melitta Europa. Zum Beispiel lassen sich manche Melitta-Produkte ausklappen, während sie im Karton zusammengeklappt verpackt werden. Für den französischen Markt kommunizierte die Landesgesellschaft die Maße für das ausgeklappte Produkt, die Handelspartner in den Nachbarländern hingegen erhielten die geringeren Maße der verpackten Version.

Alle Daten fließen im Product Information Management zusammen

Das neue PIM zieht die Stammdaten direkt aus SAP, das bei Melitta das führende System für Basis-Stammdaten ist. So fließen alle Informationen zum neuen Produkt im Product Information Management zusammen. Auch Mediendaten aus dem Digital Asset Management (DAM) werden in den Produkteinträgen verlinkt. Diese Einträge entscheiden, welche Medieninhalte später an die Handelspartner ausgespielt werden. Mit Anlage der Datensätze holt das PIM kunden- und länderbezogen die Freigaben zur Publikation der Daten. Somit haben nach wie vor die Landesgesellschaften Einfluss, welche Daten in ihrem Marktsegment zum Kunden gehen. Nach dem finalen Okay publiziert pirobase PIM die Produktinformationen automatisch über den Stammdatenpool atrify an das GDSN und erreicht somit alle Handelspartner in den Zielmärkten – ohne lästige Einzelmails, manuelle Uploads oder endlose Dateilisten.

Ausblick: Digitale Customer Journey im Handel

Im nächsten Schritt will Melitta auch seinen Online-Shop an die zentrale Datenstruktur anschließen. „Langfristig wollen wir unsere Produktkommunikation für unsere beiden wichtigsten Vertriebskanäle verschmelzen und auch für die Publikation über weitere Kanäle nutzen.“

Die Melitta-Shops sollen ihre Produktdaten direkt aus dem zentralen PIM beziehen. Das europäische Einigungsprojekt für Produktdaten geht bei Melitta also den nächsten Schritt in Richtung digitale Customer Journey für alle Kaffeeliebhaber.

Product Information Management
Bild: pirobase

Der Autor Konstantin Stergiopoulos ist Director Business Development und Sales bei der pirobase imperia GmbH.

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