CIO wird zum Cloud Conductor

Interview

Mit der wachsenden Nutzung von Cloud-Services wandeln sich auch die Aufgaben der IT-Verantwortlichen. Diese müssen sich mehr denn je um die Koordination der Cloud-Dienste kümmern. Andreas Weiss, Direktor EuroCloud Deutschland_eco e. V., erklärt, warum der „Cloud Conductor“ künftig den CIO ablösen wird.

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digitalbusiness CLOUD 03/2016

digitalbusiness CLOUD 03/2016

Nahezu kein Tag vergeht, ohne dass das Buzzword digitale Transformation in einer Pressemeldung, einer News oder bei einer Fachkonferenz auftaucht. Und auch auf der diesjährigen CeBIT haben die Anbieter ihre Konzepte und Lösungen zur Digitalisierung der Geschäftsabläufe längst in den Vordergrund gestellt. Aber was steckt eigentlich dahinter? Und manch ein Anwender wird sich vielleicht fragen: brauchen wir das überhaupt? Und diejenigen, die sich entschlossen haben, ihre Geschäftsprozesse vollständig zu digitalisieren oder neue digitale Geschäftsmodelle einzuführen, werden wissen wollen, welche Tools sie benötigen und was die richtige IT-Architektur dafür ist. Diesen und weiteren Fragestellungen stellten sich am CeBIT-Stand des IT-Anwenderverbands Voice e.V. Analysten, Anbieter und Anwender bei einem Roundtable. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Diskussionsbeiträge finden Sie in unserem Beitrag „Auf den Punkt gebracht“ ab Seite 12.
Ähnlich wie bei dem Digitalisierungsthema geht es Anwendern bei der Entscheidung für oder gegen Cloud-Dienste vor allem um die Vertrauensfrage, sprich: Können wir dem Cloud-Anbieter trauen? Wie einer aktuellen Studie von Intel Security zu entnehmen ist, erklärte eine große Mehrheit von 71 Prozent der deutschen Befragten, dass ihr Unternehmen seit über einem Jahr Cloud Computing nutze und auch der Verwendung vertraue. Allerdings kommen bei 54 Prozent Private-Cloud-Lösungen zum Einsatz. Nur acht Prozent der deutschen Befragten vertrauen Public-Cloud-Anbietern vollständig ihre sensiblen Daten an. Die Studienergebnisse verdeutlichen, welch großen Stellenwert Vertrauen und Sicherheit einnehmen, wenn es um die Nutzung von Cloud-Lösungen geht.
Gerade für einen Industriestandort wie Deutschland ist Cloud-Technologie besonders wichtig, um die Produktionsanlagen im Rahmen von Industrie-4.0-Konzepten intelligent zu vernetzen. Raj Samani, Chief Technology Officer, Intel Security EMEA, kommentierte folgerichtig die Ergebnisse der Studie so: „Wir kommen nun an den Punkt, an dem Cloud Computing auch sensible Anwendungen und Services unterstützt. Es ist nur eine Frage des Vertrauens. Dieses Thema ist essenziell, um die Vorzüge von Cloud Computing zu erkennen.“
Die Entscheidung für oder gegen eine Cloud-Lösung hängt also insbesondere davon ab, ob der jeweilige Anbieter die sichere Speicherung der Daten garantieren kann. Denn gerade deutsche Unternehmen haben Angst vor dem Verlust sensibler Daten. So befürchten 57 Prozent der Befragten, dass dies bei IaaS eintreten könnte und 52 Prozent bei Private-Cloud-Anwendungen. Die Realität sieht aber weniger bedrohlich aus: Lediglich 23 Prozent gab an, schon mal Datenverluste oder Datenschutzverletzungen durch ihre Cloud-Anbieter erlitten zu haben. Doch trotz aller Vorbehalte: Ein Großteil der deutschen Unternehmen plant, in den nächsten Jahren in Cloud-Dienste zu investieren.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele interessante Einblicke bei der Lektüre und erwarte gerne Ihre Meinungen und Anregungen zu dieser Ausgabe, Ihr

Stefan Girschner
Leitender Redakteur

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