09.08.2023 – Kategorie: Digitale Transformation
Organisationsdesign: Kurs in Richtung Zukunft
Nicht die starken und schwerfälligeren Sumo-Ringer dominieren in den aktuellen dynamischen Zeiten den Ring – es ist vielmehr die Zeit der schnellen, wendigen Ninjas. Doch: Passgenaue agile Methoden für eine Organisation zu entwickeln und in den Arbeitsablauf zu implementieren, ist nicht immer einfach.
Wie Unternehmen das für sich passende Design ausfindig machen und sich auf direktem Weg zum agilen Organisationsdesign entwickeln, zeigt sich in den vier folgenden Schritten:
Organisationsdesign: Status Quo und Vision definieren
Start ist die kritische Betrachtung der aktuellen Situation und die Definition der Entwicklungsziele. Zentrale Fragen: Wo stehen wir gerade? Und welche Veränderungen sind erforderlich, um das Unternehmen und das Organisationsdesign auf den richtigen Kurs zu bringen? Basierend auf den eigenen Stärken und Schwächen können erste Schlüsse über den konkreten Handlungsbedarf und die Prioritäten gezogen werden. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt lassen sich die ermittelten Merkmale auf spezifische Organisationsstrukturen übertragen, um das Denken anzuregen und Raum für Lösungsansätze zu öffnen.
Organisatorische Eckpfeiler festlegen
Im zweiten Schritt ist es notwendig, die übergreifenden Rollen zu identifizieren, die sowohl heute als auch in Zukunft wichtig sind. Zusätzlich werden die bestehenden Prozesse innerhalb der Organisation analysiert und ihre Auswirkungen auf die zukünftige Struktur untersucht. Der Fokus liegt auf den grundlegenden Verbindungen zwischen dem Geschäftsmodell, den Produkten und Dienstleistungen sowie den erkannten und gewünschten Mustern einer wertstromorientierten Organisation. Je nach Art des Geschäftsmodells, Produkts oder der Dienstleistung sind entweder engere Zeitabstände oder eine flexiblere Koordination entscheidend. So erfordert ein komplexer und vielschichtiger Dienst eine engere und taktischere Abstimmung zwischen den Teams. Hier ist es besonders wichtig, die passende Organisationsstruktur zu finden und nicht mit einem Standardmodell zu arbeiten.
Organisatorische Muster identifizieren
Im dritten Schritt entsteht aus den agil skalierten Grundmustern ein konkretes Design. Aus der allgemeinen Organisationsstruktur heraus wird zu diesem Zeitpunkt die Zusammenstellung der Teams und ihre spezifische Zusammenarbeit geplant. Je nach Fähigkeiten und Anforderungen können die Teams entweder dauerhaft stabil bleiben oder regelmäßig neu zusammengesetzt werden. Dabei gestaltet es sich in der Regel organisatorisch einfacher, stabile Teams statt einzelne Mitarbeitende zu koordinieren. Eine effiziente Alternative bilden feste Kernteams, die bei Bedarf temporär um Spezialisten erweitert werden. Insgesamt werden die operativen Strukturen stets auf die individuellen Anforderungen der Produkte, Dienstleistungen und Systemprozesse angepasst.
Konkrete Umsetzung: Agiles Organisationsdesign
Im letzten Schritt erfolgt die Planung der Eckpunkte für die konkrete Umsetzung. In der Regel werden agile Transformationsprogramme selbst agil realisiert. Dabei stehen verschiedene Strategieansätze zur Verfügung, um den spezifischen Anforderungen der Organisation gerecht zu werden. Eine Option besteht darin, lediglich eine einzelne Einheit zu transformieren, um das Risiko niedrig zu halten. Bei erfolgreicher Umsetzung können die gewonnenen Erkenntnisse dieser Einheit genutzt werden, um die weitere Transformation voranzutreiben. Alternativ kann das Unternehmen direkt auf einen vollständigen Rollout in der gesamten Organisation setzen. Es kann auch ratsam sein, schrittweise kleinere Veränderungen einzuführen, um ihre Wirksamkeit zunächst zu überprüfen.
Der Autor Maik Scheele ist expert partner bei diconium.
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