05.04.2023 – Kategorie: Digitale Transformation

Nürburgring setzt für Nordschleife auf KI-Technologie von Fujitsu

Nürburgring

Die Nürburgring 1923, Betreiberin der Rennstrecke in der Eifel, kooperiert mit Fujitsu bei der Digitalisierung. Um die berühmte Nordschleife sicherer zu machen, wird die Rennstrecke künftig mit einem KI-basierten System überwacht.

Mit Unterstützung von Fujitsu zeigt die Nürburgring 1927, Betreiberin des legendären Rennstrecke, wie sich Geschichte, Gegenwart und Zukunft miteinander verbinden lassen. Mittels KI-Technologie soll Touristenfahrten auf der anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt, der Nordschleife, noch sicherer werden. Seit einem Jahr laufen die ersten Installationen sowie Tests und Analysen für dieses wegweisende Projekt. Dabei hat der Betreiber zunächst HD-Kameras entlang eines 2,8 Kilometer langen Streckenabschnitts installiert und mit Glasfaser angebunden.

Fujitsu entwickelte ein KI-basiertes Überwachungssystem, mit dem sicherheitsrelevante Vorfälle sofort registriert und an die zuständige Stelle (Einsatzleitung) weitergeleitet werden. Bei künftigen Rennen, Track Days, Touristenfahrten und Testfahrten der Automobilindustrie auf der „Grünen Hölle” sollen die Fahrer beispielsweise über LED-Anzeigen an der Strecke bei Gefahren gewarnt werden. So können die Fahrer auf der Rennstrecke die Situation besser einschätzen und entsprechend schneller reagieren können.

Nürburgring und Fujitsu präsentieren Digitalisierungsprojekt

Nach einem Jahr erfolgreicher Testinstallation haben die beteiligten Partner auf der Jahrespressekonferenz der Nürburgring-Betreiber mit Präsentation der Veranstaltungssaison 2023 eine positive Bilanz gezogen. Ziel ist es, in den nächsten zwei Jahren die komplette Nordschleife lückenlos mit dem auf KI basierenden System auszustatten. Das neue System mit rund 100 Kameras soll dann in der Saison 2025 betriebsbereit sein und die rund 21 Kilometer lange Rennstrecke überwachen.

Alexander Gerhard, Christian Stephani und Ingo Böder (v.l.n.r) auf der Jahrespressekonferenz der Nürburgring 1927. (Bilder: Stefan Girschner)

„Das Projekt ist für uns von herausragender Bedeutung. Es rüstet die weltweit bekannte Nordschleife was die Sicherheit betrifft für die Zukunft. Für uns ist es eine der umfangreichsten Innovationsmaßnahmen in der bald 100-jährigen Geschichte des Nürburgrings. Künstliche Intelligenz ist hier die beste Lösung. Denn niemand wäre in der Lage, die Bilder so vieler Kameras in Echtzeit zu überwachen, auszuwerten und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Mit Fujitsu haben wir einen Partner, der nicht nur die erforderliche Expertise und die geeigneten Lösungen anbietet. Sondern auch unsere Leidenschaft für diese geschichtsträchtige Strecke teilt“, erklären die Geschäftsführer der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG, Christian Stephani und Ingo Böder.

Alexander Gerhard, Jörn Nitschmann von Fujitsu, Alexander Schnobel und Christian Stephani (v.l.n.r.) auf der Jahrespressekonferenz der Nürburgring 1927.

Nordschleife – die längste permanente Rennstrecke der Welt

Die Nordschleife ist die wohl bekannteste und längste permanente Rennstrecke der Welt. Nicht weniger als 73 Kurven und besonders anspruchsvolle Abschnitte machen die fast 21 Kilometer lange Teilstrecke so reizvoll. Für Rennfahrer wie auch für Privatfahrer, die abseits der Renntermine ihr fahrerisches Können testen möchten, ist das eine echte Herausforderung. Nicht umsonst genießt die „Grüne Hölle”, so getauft von Rennlegende Jackie Stewart, weltweit einen ganz besonderen Ruf.

Um hier die Sicherheit von Fahrern und Publikum zu gewährleisten, melden Strecken-Marshals aktuell Gefahren und Zwischenfälle durch Funkdurchsagen. Und außerdem per geschwenkter Flagge signalisiert. Bis dann tatsächlich Hilfe unterwegs ist und die Strecke nötigenfalls gesperrt wird, vergeht naturgemäß wertvolle Zeit. Durch die Ausstattung mit Kameras und künstlicher Intelligenz sollen diese Prozesse zukünftig entscheidend unterstützt und beschleunigt werden. Dies schafft die Voraussetzungen dafür, Unregelmäßigkeiten automatisch zu erkennen und in Echtzeit entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

Digitale Technologie macht den Nürburgring noch sicherer

Bei der Umsetzung des Projekts hat Fujitsu einen On-Premises-Ansatz gewählt, um eine minimale Systemlatenz zu gewährleisten. Zum Einsatz kommt hierbei eine Kombination von KI-Methoden, um die spezifischen Anforderungen des Nürburgrings zu erfüllen. Die Software beinhaltet eine KI-Objekterkennung, um Fahrzeuge oder Personen auf der Strecke zu identifizieren. Durch Bildsegmentierung kann sie außerdem zwischen der Rennstrecke, Schotter- und Grasflächen sowie Leitplanken und Sicherheitszäunen unterscheiden. Im Falle eines Sicherheitsproblems alarmiert ein nachgeschaltetes System die Einsatzleitung und kann zusätzliche Ampelwarnungen und Erstmeldungen per LED-Anzeigen an der Strecke auslösen. Dank des modularen Aufbaus ist das System skalierbar und lässt sich problemlos auf neue Streckenabschnitte ausweiten.

Jörn Nitschmann Head of Digital Transformation Unit bei Fujitsu (Mitte), zeigt, wie die KI-Erkennung in der Nordschleife funktioniert.

„Gerade am Nürburgring, wo sich Rennbegeisterung und Tradition treffen, ist die Sicherheit im Interesse von professionellen und privaten Fahrern sowie im Sinne der Rennstrecke und der Veranstalter das oberste Gebot. Perfekte Organisation und eingespielte Abläufe sind hier bereits wichtige Grundlage. Der Einsatz smarter Technologie macht den Nürburgring noch sicherer und innoviert die Arbeitsumgebung der Mitarbeiter im Bereich der Streckensicherheit“, erklärt Jörn Nitschmann, Head of Digital Transformation Unit bei Fujitsu.

Und dies nach einem bekannten Motto: „Jeder lobt, was Nürburgring erprobt. Das gilt nicht nur für die Automobilindustrie, sondern nun auch für die digitale Transformation und Innovation der Strecke angewandt werden kann. So führen wir auf Basis dieser Lösung bereits Gespräche zur Anwendung der Technologie beispielsweis im öffentlichen Straßenverkehr oder anderen Szenarien“, so Nitschmann zu den weiteren Plänen. Stefan Girschner

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