23.12.2014 – Kategorie: IT
Neue Studie: Trends bei der Digitalisierung der Arbeitswelt
Dell und Intel haben die Studie „Globale Evolving Workforce“ in neuer Auflage präsentiert. Sie untersucht die aktuellen Trends in der Arbeitswelt vor dem Hintergrund der technologischen Entwicklung. Hierfür wurden fast 5.000 Mitarbeiter von kleinen, mittleren und großen Unternehmen in zwölf verschiedenen Ländern befragt. Aus den Ergebnissen lassen sich wichtige Informationen für die Rekrutierung, Förderung und Bindung von Mitarbeitern ableiten. Die Studie zeigt, wo und wie Mitarbeiter die Auswirkungen digitaler Technologien auf das persönliche und berufliche Leben sehen. Außerdem werden Vorhersagen über die weitere Entwicklung der Automatisierung getroffen.
Wo und wann auch immer sie arbeiten, verwenden Mitarbeiter heute meist mehrere Geräte statt nur einem. Die Hälfte der Desktop-Anwender arbeitet auch mit anderen Geräten, und diejenigen, die für die Arbeit entweder ein Tablet oder ein 2-in-1-Notebook benutzen, verwenden diese stets in Verbindung mit weiteren Devices. Der Einsatz von Tablets und 2-in-1-Systemen nimmt zu,und zwar besonders bei Führungskräften und in den Schwellenländern. Grundsätzlich erwarten Mitarbeiter von ihren Arbeitsgeräten vor allem Performance; für 81 Prozent der Befragten ist sie das wichtigste oder zweitwichtigste Kriterium (in Deutschland 74 Prozent).
Der Ort, an dem gearbeitet wird, hat ebenfalls Einfluss auf die Art der verwendeten Geräte. Für 62 Prozent der Mitarbeiter ist der Desktop-PC das wichtigste Gerät am Arbeitsplatz (in Deutschland 66 Prozent). Wird aber zu Hause gearbeitet, sind Laptops genauso oft wie Desktops im Einsatz. Für private Zwecke bevorzugen die Mitarbeiter mobile Systeme, beispielsweise Notebooks, Tablets oder 2-in-1-Geräte.
Büro bleibt wichtigster Arbeitsort
Mitarbeiter arbeiten zwar an verschiedenen Orten, dennoch bleibt das Büro der primäre Ort der Arbeit. 79 Prozent der Angestellten verbringen zumindest einige Zeit im Büro (Deutschland 75 Prozent). Weltweit gaben 35 Prozent der Befragten an, im Durchschnitt zwei Stunden pro Woche an öffentlichen Orten zu arbeiten. Außerdem arbeiten Mitarbeiter durchschnittlich vier Stunden pro Woche an externen Standorten, beispielsweise im Büro von Kunden. Weitere fünf Stunden pro Woche arbeiten sie von zu Hause aus und 29 Stunden pro Woche im Büro.
Allerdings sind im Büro Ablenkungen ein Thema. Im Innendienst Beschäftigte meinten zwar, am besten in einem Büro an ihrem Schreibtisch arbeiten zu können (76 Prozent), aber 48 Prozent gaben an, dabei häufig unterbrochen zu werden (Deutschland 44 Prozent). Fast 20 Prozent tragen im Büro Kopfhörer (Deutschland 10 Prozent), und der Anteil verdoppelt sich bei denjenigen, die sich häufig gestört fühlen. Das Büro scheint bei der Kommunikation jedoch keine Hilfe zu sein, denn 51 Prozent der Mitarbeiter kommunizieren häufig per Instant Messaging oder E-Mail mit Kollegen, die sich physisch in ihrer Nähe befinden, anstatt direkt mit ihnen zu sprechen (Deutschland 39 Prozent).
Unterschiedliche Produktivität in Büro und Home Office
52 Prozent der Befragten glauben, dass Mitarbeiter im Home Office genauso produktiv oder sogar produktiver arbeiten als die Mitarbeiter im Büro (Deutschland 49 Prozent). Von denjenigen, die tatsächlich zu Hause arbeiten, meint die Hälfte, hier produktiver sein zu können als im Büro (Deutschland 42 Prozent). Es gibt klare Vorteile für die Arbeit zu Hause: 30 Prozent der im Home Office Tätigen sagen, sie bekommen mehr Schlaf (Deutschland 21 Prozent), 40 Prozent fahren weniger Auto (Deutschland 9 Prozent) und 46 Prozent empfinden weniger Stress (Deutschland 36 Prozent). Für die Fitness ist das Home Office kein so guter Platz: 20 Prozent der Mitarbeiter gaben an, dass sie, wenn sie von zu Hause aus arbeiten, weniger trainieren (Deutschland 12 Prozent), und 38 Prozent essen mehr nebenbei (Deutschland 34 Prozent).
Arbeitsalltag und Privatleben vermischen sich
Technische Innovationen erlauben es Mitarbeitern, flexibler zu entscheiden, wann und wo sie ihren beruflichen Verpflichtungen nachkommen. 64 Prozent der Befragten nehmen zumindest hin und wieder außerhalb der Geschäftszeiten Arbeit mit nach Hause. Bei Arbeitnehmern in den Schwellenländern wird zunehmend erwartet, zu Hause erreichbar zu sein: 83 Prozent von ihnen gaben an, dass sie zu Hause geschäftliche E-Mails überprüfen. Im Vergleich dazu sind es in den entwickelten Ländern 42 Prozent und in Deutschland 38 Prozent.
Führungskräfte verwischen die Grenzen zwischen Arbeit und Privatsphäre mehr als andere Arbeitnehmer. 64 Prozent von ihnen geben an, private Technologie für die Arbeit zu nutzen, gegenüber 37 Prozent bei anderen Arbeitnehmern. Allerdings nutzen 67 Prozent der Führungskräfte während der Arbeit persönliche Apps oder Software oder besuchen privat Websites, während es bei anderen Arbeitnehmern nur 49 Prozent sind. Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter verwendet derzeit private Geräte zu Arbeitszwecken beziehungsweise erwartet, dies künftig zu tun. 43 Prozent der Befragten arbeiten mit privaten Geräten, ohne dass das Unternehmen davon weiß; Smartphones und Notebooks werden dabei am häufigsten verwendet.
Zufriedenheit von Mitarbeitern lässt sich mit Technologie beeinflussen
Jeder vierte Mitarbeiter gab an, dass er in Betracht ziehen würde, eine neue Position zu übernehmen, wenn dort Technologie zur Verfügung gestellt würde, die seinen Anforderungen entspricht (Deutschland 18 Prozent). Vor allem Mitarbeiter in Führungspositionen und in Schwellenländern machen einen Verbleib beim aktuellen Arbeitgeber oder einen Wechsel von der Verfügbarkeit optimaler Technologie abhängig. 46 Prozent der befragten Arbeitnehmer gaben an, dass Technologie ihre Produktivität erhöht und sie in die Lage versetzt hat, schneller zu kommunizieren. Einige haben aber auch das Gefühl, dass sie durch Technologie in ihrer Produktivität und auch in ihrer Karriere behindert werden.
Die Zukunft der Technologien am Arbeitsplatz wird optimistisch eingeschätzt
Im Allgemeinen sind die Mitarbeiter hinsichtlich der Zukunft des Technologieeinsatzes am Arbeitsplatz optimistisch. Sie glauben, dass deren Weiterentwicklung Vorteile und neue Möglichkeiten für die Beschäftigten mit sich bringen wird. Sie glauben jedoch nicht, dass sich die Art und Weise, wie die Menschen arbeiten, grundlegend ändern wird. Sie nehmen beispielsweise an, dass in Zukunft die Spracherkennung die Tastatur verdrängen wird (92 Prozent), dass Tablets die Notebooks vollständig ersetzen (87 Prozent), dass alle Computer mit Gesten gesteuert werden (87 Prozent) und dass Tastaturen und Mäuse generell obsolet werden (88 Prozent).
Derartige Fortschritte werden den Menschen am Arbeitsplatz aber nicht ersetzen. So denken nur 34 Prozent, dass ihre Arbeit noch zu ihren Lebzeiten in vollem Umfang automatisiert werden wird. In Deutschland sind nur 25 Prozent dieser Auffassung. Durch Veränderungen des Arbeitsplatzes werden Aufgaben vermehrt zu Hause, bei Kunden, im öffentlichen Raum oder in Verkehrsmitteln erledigt, so dass die Mobilität Priorität erhalten hat. Dabei spielen mobile Technologien und alternative Interfaces eine immer größere Rolle. Notebooks, Tablets, Mobiltelefone, 2-in-1-Computer, Thin Clients und Desktop-Virtualisierung haben für eine beispielloseVielseitigkeit in der IT gesorgt.
Um die unterschiedlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter besser zu verstehen und die richtigen Technologien für ein produktives Arbeiten zur Verfügung zu stellen, sollten Führungskräfte und IT-Verantwortliche auf folgende Merkmale achten:
- Passende Arbeitsumgebung: Für die jeweiligen Aufgaben sind geeignete Technologien bereitzustellen, was den Einsatz mehrerer Geräte umfassen kann
- Reibungsloser Zugang: Mitarbeiter brauchen heute problemlosen Zugriff auf Unternehmensdaten und Anwendungen von jedem Gerät, überall und zu jeder Zeit
- Sicherheit: Es muss sichergestellt werden, dass nicht nur alle BYOD-Geräte bekannt und geschützt sind, sondern auch, dass die Benutzer und ihr Zugang zu Informationen verwaltet und gesichert werden
- Unterschiedliche Umgebungen: Mitarbeiter brauchen mehr Flexibilität, um zu entscheiden, wann und wo sie ihre beruflichen Verpflichtungen erfüllen; Arbeitgeber müssen entsprechende Werkzeuge für die bevorzugten Umgebungen zur Verfügung stellen.
Das Marktforschungshaus TNS wurde von Dell und Intel mit der Global Evolving Workforce Study beauftragt. Befragt wurden von Juli bis September 2014 4.764 Vollzeitkräfte von kleinen, mittleren und großen Unternehmen in zwölf Ländern (USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Japan, Brasilien, China, Indien, Russland, Südafrika, Türkei, Vereinigte Arabische Emirate), sechs Branchen (Finanzdienstleistungen, Fertigung, Einzelhandel, Medien, Gesundheitswesen und Bildung) sowie drei öffentlichen Sektoren (Verwaltung, Gesundheitswesen und Bildung). In Deutschland wurden insgesamt 500 Personen befragt. Die Studienergebnisse können hier abgerufen werden. (sg)
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