01.03.2019 – Kategorie: IT

Mit Cloud-First-Strategie IT-Infrastruktur modernisieren

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Häufig behindern Altsysteme die erfolgreiche Umsetzung der digitalen Transformation. Bei der IT-Modernisierung verfolgt die Mehrheit der Unternehmen den Lift-&-Shift-Ansatz in die Cloud. Allerdings verhindern dezentrale ERP- und CRM-Landschaften die Automatisierung und Einführung datenbasierter Geschäftsmodelle. Hybrid Cloud spielt derzeit noch eine untergeordnete Rolle, da zunächst Cloud-Strukturen aufgebaut werden müssen.

Häufig behindern Altsysteme die erfolgreiche Umsetzung der digitalen Transformation. Bei der IT-Modernisierung verfolgt die Mehrheit der Unternehmen den Lift-&-Shift-Ansatz in die Cloud. Allerdings verhindern dezentrale ERP- und CRM-Landschaften die Automatisierung und Einführung datenbasierter Geschäftsmodelle. Hybrid Cloud spielt derzeit noch eine untergeordnete Rolle, da zunächst Cloud-Strukturen aufgebaut werden müssen.

Wie die neue Studie „Fit für die digitale Transformation – Status quo und Ziele bei Legacy-Modernisierung und Cloud-Migration“ von Lünendonk aufzeigt, setzen die meisten Unternehmen bei der Modernisierung ihrer IT-Altsysteme auf Geschwindigkeit und verzichten auf langwierige Konsolidierungs- und Harmonisierungsprojekte. Vielmehr bevorzugen sie die direkte Migration der Anwendungen in die Cloud, wo sie anschließend unter anderem mit Microservices und APIs modernisiert werden. Allerdings finden laut der Studie 38 Prozent der IT-Modernisierungsvorhaben derzeit nicht unternehmensübergreifend statt, sondern nur in einzelnen Geschäftsbereichen. Lediglich jedes fünfte Unternehmen hat derzeit eine IT-Modernisierungsstrategie in der Umsetzung, die die gesamte IT-Landschaft einbezieht.

Verzögerte IT-Modernisierung behindert Digitalisierung

Der Druck zur IT-Modernisierung ist nun nach Jahren der Verzögerung entsprechender Projekte enorm hoch. „So war in den letzten Jahren häufig zu beobachten, dass viele Unternehmen die Mammutaufgabe der Modernisierung ihrer Altsysteme vor sich hergeschoben haben – nicht etwa weil sie die Notwendigkeit nicht gesehen haben. Vielmehr ist die Komplexität von IT-Modernisierungsvorhaben oft so hoch, dass sich das Risiko nicht einschätzen ließ und folglich Budgets nicht bewilligt wurden“, erläutert Mario Zillmann, Partner bei Lünendonk & Hossenfelder und Studienautor. Vor allem die vielen Abhängigkeiten zwischen den heterogenen und weit in die Unternehmensprozesse verzweigten Anwendungen sind ein Grund, warum stabil laufende Systeme nicht angepackt wurden.

Hinzu kommt als große Herausforderung im digitalen Zeitalter, dass die meisten IT-Landschaften einen monolithischen Charakter haben und historisch gewachsen sind. So besteht häufig die Situation, dass einzelne Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften eigene ERP-Systeme und Datenbanken im Einsatz haben, die untereinander nicht immer synchronisiert sind und folglich keinen Datenaustausch ermöglichen beziehungsweise diesen stark erschweren. So gaben 32 Prozent der befragten Unternehmen an, mehr als 20 ERP-Systeme im Einsatz zu haben. Und bei 37 Prozent sind sogar mehr als 5 CRM-Anwendungen zu finden.

Digitale Geschäftsmodelle erfordern effizienten Datenaustausch

Eine unmittelbare Folge der heterogenen IT-Landschaften ist in fast jedem zweiten befragten Unternehmen der geringe Grad der Vernetzung der verschiedenen Systeme und die Tatsache, dass damit kein automatisierter Austausch von Informationen zwischen den einzelnen Kernanwendungen stattfindet. Das hat Auswirkungen auf den Erfolg einer digitalen Transformation. „Digitale Geschäftsmodelle werden beispielsweise dadurch erschwert, dass es im E-Business oft keine Verknüpfung von eingegebenen Bestelldaten im Frontendportal mit Informationen zur Lieferzeit aus den ERP-Systemen gibt“, erklärt Zillmann. Eine Auftragsverfolgung in Echtzeit sei daher für den Kunden nicht ersichtlich.

Auf der Prozessebene führt eine heterogene Systemlandschaft beispielsweise zu Prozessbrüchen und unterschiedlichen Datenmodellen. Automatisierungsziele durch automatisierte Workflows können folglich nicht erreicht werden, wenn die Systeme nicht vollumfänglich miteinander kommunizieren und kontinuierlich Daten austauschen. Ebenso scheitert der Einsatz von Künstlicher Intelligenz aktuell sehr oft an der Data Governance.

Daten werden immer stärker zur Grundlage strategischer und operativer Entscheidungen, etwa bei der Routenplanung und Passagiersteuerung in der Logistik und im Fernverkehr oder für eine vorausschauende Unternehmenssteuerung, um Risiken frühzeitig erkennen zu können. „Für treffgenaue Vorhersagen sind aber gute und vor allem richtige Daten und ein einheitliches Datenmodell erforderlich.“

Erfolgversprechende Strategien zur IT-Modernisierung

Alle befragten CIOs und IT-‐Leiter haben jedoch konkrete Pläne, um ihre ERP-Landschaft zu modernisieren und auf veränderte Abläufe und Geschäftsprozesse neu auszurichten. Allerdings unterscheiden sich die Unternehmen hinsichtlich der Wahl der Modernisierungsstrategien deutlich. Während die eine Hälfte der befragten IT-Entscheider auf die Konsolidierung der ERP-Systeme setzt beziehungsweise diese bereits abgeschlossen hat, hält die andere Hälfte der CIOs von einer Konsolidierung Abstand. „Dabei scheint es laut den Studienergebnissen durchaus eine kritische Grenze zu geben, wann sich eine Konsolidierung der ERP-Systeme betriebswirtschaftlich nicht mehr lohnt. Demnach sind es häufig Unternehmen mit mehr als zehn ERP-Systemen im Einsatz, die von einer ERP-Konsolidierung absehen“, erläutert Zillmann.

Bei der Modernisierung ihrer ERP-Systeme bevorzugen 65 Prozent der Befragten die Migration der Anwendungen in die Cloud, während 19 Prozent ihre ERP-Lösungen im bestehenden On-premise-Modell modernisieren. Dagegen planen sogar 71 Prozent, ihre CRM-Systeme in die Cloud zu migrieren.

Steigende Investitionen in die Cloud

Während jedes fünfte untersuchte Unternehmen bereits eine Cloud-First-Strategie hat, gaben 28 Prozent der befragten IT-Entscheider an, mittelfristig das Cloud-Sourcing im IT-Betrieb zu bevorzugen. Der Anteil der Unternehmen mit einer Cloud-First-Strategie ist bei den befragten Unternehmen mit mehr als eine Milliarde Euro Umsatz dabei deutlich höher. Der Trend zum Cloud-Sourcing lässt sich auch an der Analyse der aktuellen Sourcing-Strategien der befragten Unternehmen ablesen. Demnach werden durchschnittlich 57 Prozent der Anwendungen im klassischen Sourcing, also On-premise, betrieben. Der Cloud-Anteil im Anwendungsbetrieb liegt bei 43 Prozent, wobei die Private Cloud derzeit mit einem Anteil von 28 Prozent am gesamten Sourcing dominiert.

Allerdings zeigen die Planungen der befragten IT-‐Entscheider, dass künftig größere Teile der IT-Landschaften aus der Public Cloud heraus betrieben werden. So investieren 17 Prozent der Unternehmen „sehr stark“ und weitere 50 Prozent „stark“ in die Migration von IT-Systemen in die Public Cloud beziehungsweise in die Anschaffung von neuen IT-Komponenten, die aus der Public Cloud heraus bereitgestellt werden. Allerdings wird die Private Cloud eine wichtige Sourcing-Option bleiben, denn 57 Prozent der befragten Unternehmen wollen 2019 ihre Investitionen in den Aufbau von Private-Cloud-Umgebungen erhöhen. Solche Cloud-Transformationsprojekte sind meist sehr komplex sowie kosten- und ressourcenintensiv. Darüber hinaus muss der operative Betrieb des Tagesgeschäfts während solcher Transformationsprojekte sichergestellt sein. Aus Sicht von Lünendonk ist daher keine Überraschung, dass das Thema Hybrid Cloud noch eine untergeordnete Rolle spielt.

Weitere Informationen zur Studie

Die aktuelle Lünendonk-Studie „Fit für die digitale Transformation – Status quo und Ziele bei Legacy-Modernisierung und Cloud-Migration“ ist in fachlicher Zusammenarbeit mit Arvato Systems, Kobaltblau und Warth & Klein Grant Thornton AG entstanden und kann kostenfrei hier heruntergeladen werden. (sg)


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