30.08.2023 – Kategorie: Geschäftsstrategie, Technologie
Low-Code-Plattform: Sieben Mythen, die deren Einführung verzögern
Viele Unternehmen zögern noch immer, eine Low-Code-Plattform in ihr Geschäftsmodell zu integrieren. Grund dafür sind falsche Annahmen, die sich hartnäckig in den Köpfen der IT-Entscheider halten.
Low-Code-Plattformen erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit. Sie ermöglichen technisch versierten Personen ohne Programmierkenntnisse kleinere Anwendungen mithilfe vorgefertigter Programmierbausteine zu realisieren. Auf diese Weise entlastet eine Low-Code-Plattform IT-Abteilungen und machen aus Mitarbeitern aller Unternehmensbereiche sogenannte Citizen Developers. Erstere verfügen somit über mehr Zeit für komplexere Arbeiten und Letztere erhalten – neben neuen wertvollen Skills – schneller die gewünschten Applikationen. Eine Win-win-Situation, wie sie im Buche steht. Dennoch existieren nach wie vor zahlreiche Mythen, die der Nutzung einer Low-Code-Plattform entgegenstehen.
1. Low-Code-Plattform dient nur Citizen Developers
Falsch: Selbst Low-Code-Plattformen, die nur über grundlegendste Funktionen verfügen, helfen auch professionellen Entwicklern – zum Beispiel, um die Integrität des Anwendungsökosystems zu wahren. Ausgereifte Tools bieten über ihre No-Code- oder Low-Code-Features hinaus auch Funktionen, die sich an Experten richten. Über eine vollständige Entwicklungsumgebung können sie beispielsweise neue Features fest in die Plattform implementieren oder mit traditionellen Programmiersprachen wiederverwendbare Standardfunktionen schreiben und ausrollen, die weit über Low-Code-Kapazitäten hinausgehen.
2. Plattformen halten komplexen Use Cases nicht stand
Falsch: Low-Code-Plattformen, die über weitreichendere Tools wie eine Entwicklungsumgebung verfügen, eignen sich auch, um komplexere Geschäftsanwendungen zu designen, erstellen und skalieren.
3. Low-Code-Plattform bietet keine Lernkurve
Kommt auf die Nutzer an: Haben die Citizen Developers, die eine No-Code-Plattform nutzen, sehr wenig bis gar keine Erfahrung in der Anwendungsentwicklung, bieten selbst diese minimalistischen Tools eine gewisse Lernkurve. Sie steigt und verlängert sich aber, wenn die Plattform komplexere Anwendungsfälle erlaubt. Für IT-Experten bleibt die Lernkurve, nachdem sie sich mit dem Tool vertraut gemacht haben, allerdings sehr kurz und flach.
4. Plattformen führen zu schlechter App-Qualität
Falsch: Die meisten vertrauenswürdigen Low-Code-Plattformen bieten ein End-to-End-Lifecycle-Management für Anwendungen. Sie konzentrieren sich nicht nur auf die Anwendungsentwicklung, sondern auch auf die Qualitätssicherung.
5. Low-Code-Plattform führt zu einer Schatten-IT
Falsch: In der Regel bietet eine Low-Code-Plattform hinreichend Steuerungsmechanismen und Richtlinien, um das Entstehen einer Schatten-IT effektiv zu verhindern. Bei einem korrekt ausgeführten Top-Down-Ansatz gewährt die IT-Abteilung den Citizen Developers genügend Freiheiten bei der Anwendungsentwicklung, ohne die Sicherheit des Unternehmens zu gefährden.
6. Plattformen sind wie eine Blackbox
Falsch: Die meisten Low-Code-Plattformen enthalten eine integrierte Entwicklungsumgebung (IDE), sodass die IT-Abteilung jederzeit die volle Kontrolle über die hiermit erstellten Anwendungen hat. Eine Blackbox, bei der die Vorgänge unsichtbar vonstattengehen und die unveränderbare Applikationen auswirft, besteht also nicht. Professionelle Entwickler nutzen darüber hinaus gerne die grafische Benutzeroberfläche, um die grundlegenden Funktionen einer Anwendung zusammenzustellen, bevor sie sie in der IDE durch traditionelles Programmieren verfeinern.
7. Low-Code-Plattform macht traditionelle Entwicklung obsolet
Falsch: Low-Code-Entwicklung ist ein hilfreiches Werkzeug, kann aber traditionelles Programmieren nicht ersetzen. Der Ansatz entlastet professionelle Entwickler und beschleunigt das Erstellen von Standardanwendungen. Überdies hilft er dabei, mehr Personal an deren Entwicklung zu beteiligen. Für die vorhersehbare Zukunft ist traditionelles Programmieren aus dem Geschäftsumfeld allerdings nicht wegzudenken.
Sridhar Iyengar, Geschäftsführer von Zoho Europe, kommentiert: „Für Unternehmen, die Wachstum im Sinn haben, führt kein Weg an der Nutzung einer Low-Code-Plattform vorbei“, „Mit minimalem Einsatz erlauben die nützlichen Tools bereits kurzfristig eine Effizienzsteigerung in vielen Bereichen des Unternehmens. Langfristig haben sie das Potenzial, den strategischen Unterschied gegenüber der Konkurrenz zu machen und das Geschäft voranzutreiben.“
Mit mehr als 55 Applikationen in fast allen wichtigen Geschäftskategorien, einschließlich Vertrieb, Marketing, Kundensupport, Buchhaltung sowie Backoffice, und einer Reihe von Produktivitäts- und Kollaborationstools gehört Zoho Corporation weltweit zu den Softwareunternehmen mit dem größten Lösungsportfolio. (sg)
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