26.06.2023 – Kategorie: Technologie

Künstliche Intelligenz: Wie diese als Schutzschild in der Krise funktioniert

Quelle: monsitj - Adobe Stock

In wirtschaftlich turbulenten Zeiten stehen Unternehmen vor der Frage, was sie tun können, um sich vor einer möglichen Rezession zu schützen. Chaos in der Lieferkette, Ware, die überproduziert wird und Mitarbeiter, die in Kurzarbeit geschickt oder entlassen werden – das sind Horrorszenarien, zu denen es gar nicht erst kommen muss.

Künstliche Intelligenz kann Unternehmen dabei unterstützen, wertvolle Ressourcen einzusparen, indem sie Optimierungspotenziale aufdeckt. Unter Einsatz selbstlernender Algorithmen wertet sie Daten aus, um interne Prozesse effizienter und weniger fehleranfällig zu gestalten. Auf diese Weise können Unternehmen auch in einer volatilen Wirtschaft wettbewerbsfähig bleiben und ökonomische Schäden minimieren. Künstliche Intelligenz hat die Fähigkeit, große Mengen an Daten schnell und präzise zu verarbeiten und auszuwerten. Somit kann sie konsequenter Verbesserungspotenziale erkennen und Prozessfehler aufdecken. Dabei lässt sich KI in fünf zentralen Bereichen für eine solche Prozessoptimierung einsetzen:

1. Effizienter Personaleinsatz durch künstliche Intelligenz

Auch repetitive Prozesse kann KI übernehmen: Aufgaben wie die Eingabe und Analyse von Daten lassen sich automatisieren, wodurch Mitarbeiter entlastet werden. So können sie sich auf anspruchsvollere Aufgaben konzentrieren und zusätzlich weitere übernehmen. Dabei ersetzt die KI den Menschen nicht – um effizient zu funktionieren, braucht es eine enge Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Parteien. Bei dieser Art der Mensch-Maschinen-Interaktion (MMI) stellen die Mitarbeiter im Idealfall der KI vorrangig die Daten zur Verfügung, die sie zum Lernen braucht. Gleichzeitig fungieren sie stets als letzte Kontrollinstanz. Auf der anderen Seite nimmt KI ihnen die Aufgaben ab, die für Mitarbeiter auf Dauer zu anstrengend sind. Und verhilft so zu mehr Mitarbeiterzufriedenheit.

2. Wartungsbedarf von Maschinen erkennen

KI-basierte Überwachungssysteme können den Wartungsbedarf von Maschinen und Anlagen analysieren und vorhersagen: Indem sie Anomalien erkennen und darauf aufmerksam machen, lassen sich Maschinen früh genug warten oder reparieren – lange, bevor es zu einem Ausfall kommt. So ersparen sich Unternehmen teure Reparaturen und Produktionsstillstände.

3. Zielgerichtete Qualitätskontrolle durch künstliche Intelligenz

In der Produktion und Fertigung können KI-basierte Systeme zur Qualitätssicherung Fehler in Echtzeit erkennen und Mitarbeiter informieren, um Fehlproduktionen und damit Ausschuss zu reduzieren. Die KI kann außerdem auf Verbesserungspotenziale hinweisen, um so die Qualität der Produkte nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern zusätzlich zu steigern.

4. Verbesserte Planung in der Logistik

In der logistischen Planung findet KI ebenfalls Einsatz. Die Analyse der Daten zu Bestellungen, Lieferungen, Inventar und Transportkapazitäten hilft bei der Berechnung von idealen Lagerungs- und Transportmöglichkeiten. Außerdem lässt sich die Analyse von Lagerdaten zusätzlich dafür verwenden, den Bedarf für das unternehmenseigene Lager zu ermitteln und Lieferungen darauf abzustimmen.

5. Optimierte Gebäude-Automation

KI-basierte Systeme können für die Automation von Gebäuden eingesetzt werden, um den Energieverbrauch effizienter zu gestalten. So lassen sich z. B. Kostenfaktoren wie die Temperatur und Beleuchtung in Räumen regeln. Dafür lassen sich Sensoren einsetzen, die den tatsächlichen Bedarf ermitteln und mittels Datenanalyse mit dem aktuellen Verbrauch abgleichen.

Künstliche Intelligenz: Normung als Wegbereiter für den effektiven KI-Gebrauch

Es wird deutlich: Die Einsatzmöglichkeiten von KI sind vielseitig. Gleichzeitig schreitet ihre Weiterentwicklung mit immer größeren Schritten voran, während die Technologie noch vergleichsweise jung ist. Dies macht Regulierungen und verbindliche Vorgaben nötig, damit KI nicht unkontrolliert eingesetzt und weiterentwickelt wird.

Dafür wurde zu Beginn dieses Jahres die „Normungsroadmap KI 2.0“ vorgestellt, an der knapp 600 Fachleute im Auftrag der Bundesregierung mitgewirkt haben. Diese Roadmap soll die Grundlage für die Standardisierung und Normung von KI bieten. Zugleich bildet sie einen enormen Meilenstein für den zukünftigen Einsatz der Technologie.

Künstliche Intelligenz as a Service

Für Unternehmen lohnt es sich also ganz klar, KI zur Prozessoptimierung einzusetzen. Denn nicht nur die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten bergen große Potenziale, auch die kommenden Regulierungen bieten Absicherung für Unternehmen – besonders, um in Krisenzeiten wettbewerbs- und produktionsfähig zu bleiben. Doch auch diese Implementierung braucht eine Strategie: Anstatt KI wahllos in die unternehmensinternen Prozesse einzuführen, können Manager diese Aufgabe an externe Dienstleister weitergeben. Diese Partner haben weitreichende Erfahrung mit dem Einsatz von KI – von der Hardwareentwicklung bis hin zur sensorbasierten Datenaufnahme, -verarbeitung und -automatisierung nach kundenindividuellen Produktionsstandards – und können die Technologie ressourcensparend, gezielt und effektiv in die internen Abläufe einbringen.

Ein weiterer Kostenvorteil für die Unternehmen, die sich so weiter auf ihr eigentliches Tagesgeschäft konzentrieren können.  Bei der Auswahl eines Partners gilt es jedoch zu beachten, dass er in der Lage ist, auf individuelle Voraussetzungen und Wünsche einzugehen. Dazu gehören etwa verschiedene Recheneinheiten wie Embedded oder Cloudlösungen) oder unterschiedliche Datenquellen (Bild-, Video-, Zeitreihen oder Sensordaten), die separat oder in Kombination automatisiert gesammelt und verarbeitet werden.

Künstliche Intelligenz: als Sparringspartner in der Krise

Unternehmen können KI also ganz vielseitig einsetzen: Nicht nur, um Innovationen zu fördern, sondern auch, um Krisenzeiten smart durchzustehen. Und all das, ohne dabei große Verluste verbuchen zu müssen. Wenn sie dabei strategisch vorgehen und sich von externen KI-Spezialisten beraten lassen, können Unternehmen unternehmenseigene Prozesse optimieren und dabei das volle Potenzial der Technologie ausschöpfen.

André Wilmshöfer ist Geschäftsführer der Salt and Pepper Technology GmbH. (Bild: Salt and Pepper Technology)

Über den Autor: André Wilmshöfer ist Geschäftsführer der Salt and Pepper Technology GmbH und brennt für High-Tech-Projekte, bei denen alle Beteiligten sich selbst übertreffen können. Sein Team hat aktiv bei der Entwicklung der zweiten Ausgabe der Normungsroadmap KI mitgewirkt und kann Unternehmen dank seiner tiefgreifenden Erfahrung in allen Fragen rund um KI unterstützen. (sg)

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