27.10.2020 – Kategorie: Technologie
Künstliche Intelligenz: Was die Bundesbürger von der Technologie halten
Wird künstliche Intelligenz irgendwann den Menschen versklaven und die Weltherrschaft übernehmen? Oder ist die Technologie hoffnungslos überschätzt? In der deutschen Bevölkerung gibt es für beide Thesen ähnlich viele Anhänger, wie eine Umfrage des Bitkom zeigt.
- Wie eine neue Umfrage des Bitkom zeigt, sind in der deutschen Bevölkerung extreme Ansichten zu künstlicher Intelligenz verbreitet.
- Jeder Fünfte glaubt, dass Maschinen die Weltherrschaft übernehmen werden.
- Jeder Vierte erwartet, dass KI weder funktionieren noch die hohen Erwartungen an die Technologie erfüllen wird.
Für die repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom wurden 1.004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren befragt. Jeder Fünfte glaubt demnach, dass Maschinen irgendwann die Weltherrschaft übernehmen werden. Vor allem die Generation der über 65-Jährigen macht sich Sorgen, unter ihr beträgt der Anteil sogar 25 Prozent. Dagegen sind es bei den 16- bis 29-Jährigen nur 15 Prozent. Gleichzeitig geht gut jeder vierte Befragte (28 Prozent) davon aus, dass künstliche Intelligenz die großen Erwartungen nicht erfüllen wird. Hier sind die 16- bis 29-Jährigen deutlich zuversichtlicher (22 Prozent) als die Über-65-Jährigen (37 Prozent).
Künstliche Intelligenz: Technologie wird von Science Fiction geprägt
„Obwohl künstliche Intelligenz in vielen Anwendungen steckt, die wir im Alltag längst benutzen, ist das Bild der KI offenbar oft von Science Fiction geprägt. Wir brauchen mehr Aufklärung und Information in der Breite über die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen von Technologien“, erklärt Achim Berg, Präsident des Bitkom.
„Es besteht außerhalb von Hollywood-Filmen keine Gefahr, dass KI die Macht an sich zieht. Zugleich sind KI-Algorithmen aber heute bereits sehr gut darin, spezielle Aufgaben zu erledigen, von der Planung der optimalen Route bis zur Bilderkennung – und machen so unser Leben sicherer, ressourcenschonender und komfortabler.“
Sorgen vor Missbrauch der künstlichen Intelligenz
Obwohl 68 Prozent der Konsumenten in Deutschland vor allem die Chancen von künstlicher Intelligenz sehen, gibt es auch weit verbreitete Sorgen jenseits von extremen und unrealistischen Szenarien. 47 Prozent der Befragten machen sich Sorgen, dass Unternehmen künstliche Intelligenz missbrauchen könnten. 34 Prozent der Befragten glauben darüber hinaus, dass dies der Staat tun könnte. Und fast jeder Zweite (46 Prozent) befürchtet, dass der Mensch durch den KI-Einsatz von Maschinen entmündigt wird.
„In der Praxis unterstützt künstliche Intelligenz in aller Regel den Menschen, sie ersetzt ihn nicht. So helfen etwa Algorithmen dem Arzt, die optimale Therapie für jeden einzelnen Patienten zu finden, sie treffen aber nicht die Entscheidungen“, ist Achim Berg überzeugt.
Künstliche Intelligenz: Publikationsreihe des Bitkom
Der Digitalverband Bitkom will mit seiner Publikationsreihe „AI: Science over Fiction“ über Möglichkeiten, aber auch die Grenzen aktueller KI-Technologien aufklären. In regelmäßigen Abständen werden in der Reihe Faktenpapiere zu unterschiedlichen KI-Einsatzgebieten wie Epilepsie-Erkennung in der Medizin, Schadenprognosen bei Versicherungen, Sprachanalyse in der Gesundheitsbranche oder Rasenpflege geben. Einen Überblick über alle Faktenpapiere ist auf der Bitkom-Webseite zu finden.
Zur Methodik der Umfrage: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellung lautete: „Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu künstlicher Intelligenz zu?“. (sg)
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