11.10.2023 – Kategorie: Geschäftsstrategie

Künstliche Intelligenz: Für China der Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit

Nach Ansicht von Karlheinz Zuerl, CEO von GTEC, gilt in China künstliche Intelligenz als ein Schlüssel zur nationalen Entwicklung und internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Demnach würden die meisten chinesischen Fertigungsunternehmen autonome Produktionsanlagen auf Basis von KI anstreben.

„Während viele Bürobeschäftigte in europäischen Firmen mit KI-Tools wie ChatGPT und Google Bard experimentieren, hält künstliche Intelligenz in chinesischen Unternehmen auf breiter Front Einzug“, erklärt der Asien-Experte Karlheinz Zuerl, CEO der German Technology & Engineering Corporation (GTEC). „In Europa versucht vor allem die mittlere Managementebene die Vorteile von KI für sich zu nutzen. Aber in China ist künstliche Intelligenz beim Topmanagement angekommen. Ein Großteil der chinesischen Firmen folgt einem von der Unternehmensspitze vorgegebenen KI-Fahrplan“, berichtet Zuerl. Die GTEC baut das China-Geschäft für viele westliche Unternehmen auf- und aus oder saniert es bei Bedarf.

In künstliche Intelligenz investieren oder untergehen

Karlheinz Zuerl weiß aus Gesprächen mit vielen chinesischen Unternehmenslenkern: „Das Topmanagement in China geht in weiten Teilen davon aus, dass künstliche Intelligenz, Big Data, Robotik und andere Aspekte der digitalen Transformation ihr Geschäft fundamental beeinträchtigen werden. Viele haben schlichtweg Angst davor, dass ihr Unternehmen binnen weniger Jahre vom Markt verschwinden könnte. Wenn sie nicht massiv in die neuen Technologien und allen voran in Automation und Künstliche Intelligenz investieren.“

Europäische Unternehmen, die mit Zweigniederlassungen in China aktiv sind, sollten sich dieser „chinesischen Angst vor den Folgen von KI“ bewusst sein, mahnt Karlheinz Zuerl. ER stellt klar: „Vor den Folgen des Nicht-Einsatzes, nicht der Anwendung“. Nach der Analyse des Fachmanns gelten die unübersehbaren Erfolge beim Robotereinsatz in der Produktion dem chinesischen Management als Blaupause für KI-Anwendungen.

„Automatisierung ist das große Thema in China. In immer mehr Fabriken werden menschliche Arbeitskräfte durch Industrie-roboter ersetzt oder ergänzt, um die Produktionskosten zu senken, die Qualität zu erhöhen und die Produktionsmengen zu steigern. KI stellt in diesem Zusammenhang einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu autonomen Produktionsanlagen dar“, so Zuerl.

Künstliche Intelligenz wird in China fast flächendeckend eingeführt

Die Einschätzung des Asien-Experten: „Im Reich der Mitte wird Künstliche Intelligenz nicht nur als technologische Errungenschaft verstanden, sondern als Schlüssel zur nationalen Entwicklung und internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Daher wird künstliche Intelligenz in China derzeit fast flächendeckend über beinahe alle Sektoren hinweg eingeführt. Und zwar von der Fertigung und dem Finanzsektor über Logistik und E-Commerce bis hin zum Gesundheitswesen und der öffentlichen Verwaltung. China will die KI-Nation Nummer eins auf der Welt werden.“

Europäische Unternehmen sollten schrittweises vorgehen

Ausländischen Firmen empfiehlt der CEO der GTEC ein schrittweises Vorgehen bei der KI-Einführung in China. So sollten europäische Unternehmen zunächst ihre eigene firmenweite KI-Strategie entwickeln. Erst im zweiten Schritt ist nach Zuerls Einschätzung eine Implementierung in China angebracht – allerdings mit den dort verfügbaren KI-Tools. „Die in Europa verwendeten KI-Algorithmen aus US-amerikanischer Entwicklung bewähren sich in China nicht“, so Karlheinz Zuerl. Er warnt davor, ChatGPT und andere US-geprägte sogenannte Large Language Models (LLM) nach China zu bringen.

Als wichtigste KI-Modelle in China nennt der Asien-Experte ERNIE (Enhanced Representation through Knowledge Integration) von Baidu, AliNLP von Alibaba und NeuraLM von Tencent. „Für international tätige Unternehmen besteht eine große Herausforderung darin, KI-Systeme aus unterschiedlichen Herkunftsregionen unter einen Hut zu bringen“, so Karlheinz Zuerl. Denn diese Entwicklung habe kaum jemand aus dem Management auf dem Radar.

Karlheinz Zuerl ist CEO der German Technology & Engineering Corporation. (Bild: GTEC)

Die German Technology & Engineering Corporation (GTEC) unterstützt westliche Unternehmen, Herausforderungen in Asien zu bewältigen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Geschäftsentwicklung, dem Aufbau von Niederlassungen und Produktionsstätten. Außerdem Sanierungs- und Turnaround-Maßnahmen, um Unternehmen in kritischen Phasen wieder in die Gewinnzone zu bringen. Unter der Leitung von CEO Karlheinz Zuerl ist ein Team von Beratern, Experten und Interim-Managern tätig. Auch der Chef steht für Aufgaben als Interim General Manager und für Executive Consulting bereit. (sg)

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Aufmacherbild: fotomek – Adobe Stock


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