22.12.2022 – Kategorie: Digitale Transformation

KI-Lösungen: Neuer Leitfaden für das Qualitätsmanagement bei der Entwicklung

Quelle: phonlamaiphoto - Adobe Stock

Der KI-Innovationswettbewerb hat einen neuen Leitfaden für das Qualitätsmanagement bei der Entwicklung von KI-Lösungen und -Anwendungen veröffentlicht. Dieser bietet eine Orientierungshilfe für Entwickler, um Anwendungen auf Umsetzbarkeit zu überprüfen.

Die Begleitforschung des Innovationswettbewerbs „Künstliche Intelligenz als Treiber für volkswirtschaftlich relevante Ökosysteme“, kurz KI-Innovationswettbewerb, hat einen neuen Leitfaden für das Qualitätsmanagement bei der Entwicklung von KI-Lösungen und -Anwendungen veröffentlicht. Der Leitfaden bietet eine umfassende Orientierungshilfe für KI-Entwickelnde, um Anwendungen auf Umsetzbarkeit zu überprüfen. Anforderungen wie die Marktchancen oder die Erfüllung gesetzlicher Richtlinien stehen dabei ebenso im Fokus wie die Wirtschaftlichkeit des Entwicklungsprozesses selbst.  

Verbreitung der KI-Lösungen bleibt hinter Prognosen zurück

Mit dem jetzt veröffentlichten Leitfaden wird die Herausforderung adressiert, dass die Verbreitung von KI-Lösungen und -Anwendungen insgesamt noch hinter den Erwartungen und Prognosen aus den Vorjahren zurückbleibt. Ein Grund dafür ist, dass viele KI-Entwicklungsvorhaben zurzeit noch nicht zu marktfähigen Ergebnissen führen. Marktforschungsunternehmen haben ermittelt, dass lediglich die Hälfte aller KI-Projekte überhaupt den Schritt vom Prototyp zum marktfähigen Produkt oder Service schaffen. 80 Prozent der Vorhaben brechen Unternehmen, bevor sie ein Prototyp entwickeln konnten.

Um das zu ändern, ist ein Qualitätsmanagement notwendig, das KI-Vorhaben über ihren gesamten Entwicklungszyklus begleitet sowie Faktoren, die maßgeblich zum Scheitern der Projekte beitragen, besser beherrschbar zu machen. Zu diesen Faktoren zählen etwa unrealistische Erwartungen und organisatorische Randbedingungen wie gesetzliche Hürden oder technische Schwierigkeiten. 

Praxisnaher Fragenkatalog für die KI-Entwicklung

Der neue Leitfaden zeigt auf, wie das Qualitätsmanagement optimal sich entlang der vier Lebensphasen von KI-Systemen – Charakterisierung, Design, Entwicklung und Betrieb – gestalten lassen. Dabei werden für jede Lebensphase Qualitätskriterien angeführt und mit Indikatoren unterlegt, anhand derer sich die Erfüllung der Kriterien nachverfolgen lässt. Damit KI-Entwickelnde die Qualitätsmanagementansätze konkret in ihrem Projekt umsetzen können, sind die Kriterien in Form eines Fragenkatalogs zu finden. Weitere Unterstützung bietet der Leitfaden durch mit den Kriterien verknüpfte Lösungshilfen sowie Verweise auf Normen und Standards, etablierte Werkzeuge, Best Practices und sonstige Forschungsansätze. Der Leitfaden adressiert auch Aspekte des Qualitätsmanagements, für die bislang nur wenige oder noch unausgereifte Lösungshilfen bestehen. 

Qualitätsbewertung von KI-Lösungen und -Anwendungen

Zur Erstellung des Leitfadens wurde eine ausführliche Literaturrecherche zu den Themen Qualität und Qualitätsbewertung von KI-Systemen durchgeführt. Hinzu kamen Interviews mit Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Forschung. Die Interviewten bringen weitreichende, branchenübergreifende Expertise mit, vom Gesundheitswesen bis hin zu Landwirtschaft oder Fertigung. Wie auch die geförderten Projekte des KI-Innovationswettbewerbs viele wichtige Sektoren der deutschen Wirtschaft abdecken. Das Förderprogramm KI-Innovationswettbewerb unterstützt aktuell 26 Projekte, die innovative neue Ansätze für KI-basierte Plattformökonomie erforschen, entwickeln und zur Marktreife führen. Der neue „Leitfaden für das Qualitätsmanagement bei der Entwicklung von KI-Lösungen und -Anwendungen bietet dabei eine essenzielle Unterstützung.

Mit dem Innovationswettbewerb „Künstliche Intelligenz als Treiber für volkswirtschaftlich relevante Ökosysteme“ (KI-Innovationswettbewerb) leistet das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) einen zentralen Beitrag zur schnellen Umsetzung der KI-Strategie der Bundesregierung. Ziel ist es, die Anwendung künstlicher Intelligenz in allen volkswirtschaftlich relevanten Wirtschafsbereichen voranzutreiben. Und sich dabei besonders an den Erfordernissen und Möglichkeiten der mittelständischen Unternehmen in Deutschland zu orientieren. (sg)

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