27.10.2023 – Kategorie: Digitale Transformation, Geschäftsstrategie
IT-Budget: Inflation und Tech-Innovationen schmälern Spielraum
Laut dem neuen Statusbericht von Flexera zu IT-Kosten kämpfen 91 Prozent der Unternehmen mit steigenden Preisen. Zugleich gerät das IT-Budget durch geplante Investitionen für KI und Machine Learning unter Druck.
Flexera, Anbieter für Software-Lizenzmanagement, hat jetzt den aktuellen Report „Tech Spend Pulse 2023“ zum IT-Kosten und Ausgabenmanagement vorgelegt. Der Blick auf das IT-Budget von über 500 Unternehmen verdeutlicht die wachsende Komplexität moderner IT-Stacks. Dabei zeigt sich: Zwar sind die IT-Budgets im Vorjahresvergleich gewachsen. Viel Spielraum bleibt CIOs angesichts der inflationären Preise und einer langen Liste an Tech-Initiativen jedoch nicht. Im Durchschnitt entfallen zwölf Prozent des Unternehmensumsatzes auf die IT. Damit ist das IT-Budget in nur einem Jahr um vier Prozentpunkte gestiegen (2022: acht Prozent).
In großen Unternehmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitenden hat sich der Anteil der IT-Ausgaben am Umsatz von sechs auf elf Prozent fast verdoppelt. Die Höhe der Ausgaben variiert erheblich und ist von Größe und Branche abhängig. Allerdings steckt beinah jedes fünfte Unternehmen (19Prozent) jährlich mehr als 500 Millionen US-Dollar in ihre IT. Für das nächste Jahr sind die Erwartungen etwas gedämpfter: Insgesamt erwarten nur noch 60 Prozent der befragten Unternehmen, dass ihr IT-Budget weiter steigen (2022: 71 Prozent).
IT-Budget wird durch Inflation belastet
Sorgenkind Nummer eins ist die Inflation. Für 91 Prozent der Unternehmen stellen die steigenden Preise für Software, Hardware und IT-Dienstleistungen momentan die größte Herausforderung bei der IT-Kostenoptimierung dar. Doch auch interne Faktoren tragen dazu bei, dass die Kaufkraft von IT-Budgets dahin schmilzt. Dazu zählen die mangelnde Automatisierung von Aufgaben und vermeidbare Kosten (jeweils 87 Prozent) sowie fehlende IT-Asset-Daten (81 Prozent).
Die IT-Budget-Krise kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, denn die Unternehmen stehen vor einer Reihe an IT-Baustellen. Wichtige Initiativen rund um Cloud und Cloud Migration (76 Prozent), Geschäftswachstum (54 Prozent), Kostenoptimierung (53 Prozent) und Modernisierung der IT (40 Prozent) nehmen im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu. Themen wie Cybersecurity (76 Prozent) und digitale Transformation (74 Prozent) bleiben weiter hoch-relevant. IT-Initiativen, die im Vergleich zum Vorjahr an Dringlichkeit verlieren, finden sich auf der Agenda hingegen nicht.
Folgen des KI-Booms auf die Budgetplanung
Wenig überraschend ist der Effekt des KI-Booms auf die Budgetplanung der nächsten zwölf Monate. So gehen 32 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen von einem deutlichen Investitionsschub bei KI-Technologien und Maschinellem Lernen (ML) aus. Weitere 44 Prozent erwarten budgetseitig zumindest spürbare Folgen. Da die Unternehmen bei der Umsetzung vor allem auf externe Partner setzen, rechnen 68Prozent der Befragten auch hinsichtlich der Fremdkosten mit Änderungen.
Unverändert hoch bleiben die Investitionen in die Public Cloud. Von den 60 Prozent der Ausgaben, die im IT-Haushalt für Software anfallen, gehen bereits 37 Prozent auf das Konto von SaaS. Im nächsten Jahr wollen Unternehmen sowohl die Ausgaben für Paas/IaaS (69 Prozent) als auch für SaaS (77 Prozent) erhöhen. Im Umkehrschluss planen die Befragten die Zahl der Rechenzentren im nächsten Jahr zu reduzieren (61 Prozent) oder sogar vollständig aufzugeben (acht Prozent).
IT-Budget verschiebt sich zu Cloud-Investitionen
Cyndi Tackett, SVP of Marketing bei Flexera, kommentiert die Ergebnisse: „Wie der Tech Spend Pulse Report zeigt, haben mehr als zwei Drittel der Unternehmen keinen genauen Einblick in ihre IT-Ausgaben. Und rund ein Viertel der Ausgaben für SaaS (21 Prozent) und On-Premises (27 Prozent) belasten das IT-Budget völlig unnötig, da sie keinen ROI abwerfen. Je mehr sich das IT-Budget also in Richtung Cloud verschiebt, desto dringlicher wird es für Unternehmen, IT-Assets hinsichtlich der Kosten und des technologischen Mehrwerts zu managen. Ohne IT-Visibility wird es hier schwer, Entscheidungen über die Zukunft der eigenen IT-Infrastruktur zu treffen. Und mit dem aktuellen hohen Tempo in der Technologielandschaft mitzuhalten.“
Zur Methodik der Studie
Die Studie „Tech Spend Pulse 2023“ von Flexera gibt einen Einblick in Technologieausgaben aus der Sicht von CIOs und IT-Verantwortlichen. Der Bericht zeigt, wie Unternehmen ihre Ausgaben verschieben, um zentrale IT-Initiativen zu unterstützen. Und wie sie IT-Ausgaben nachverfolgen und verwalten und vor welchen Herausforderungen sie bei der Ausgabenoptimierung stehen. Die Befragten setzen sich aus 506 IT-Führungskräften in nordamerikanischen und europäischen Unternehmen mit 2.000 oder mehr Mitarbeitenden zusammen. Sie stammen aus unterschiedlichen Branchen, darunter Finanzdienstleister, Einzelhandel, E-Commerce und Industrie. 62 Prozent der Teilnehmer sind Führungskräfte auf C-Level. 74 Prozent der Befragten sind direkt in der IT-Abteilung angesiedelt.
Flexera unterstützt Unternehmen, Einsparungen bei ihren IT-Tech-Ausgaben zu erzielen. Der Anbieter von hybridem IT-Asset-Management (ITAM) sowie FinOps bietet datenbasierte SaaS-Lösungen für das Technology Value Optimization (TVO). IT-, Finanz-, Beschaffungs- und Cloud-Teams gewinnen dadurch Einblicke für die Kostenoptimierung, die Compliance sowie das Risikomanagement eines jeden IT-Assets. (sg)
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