24.09.2021 – Kategorie: Digitale Transformation

IIoT treibt mit 5G und Edge Computing die industrielle Innovation voran

IIoTQuelle: Monopoly919/Shutterstock

Auch wenn die Zahl der vernetzten IoT-Geräte im Konsumgütersektor derzeit die Zahl der Geräte im Industriesektor übersteigt, verzeichnen die Investitionen in das industrielle IoT (IIoT) ein starkes Wachstum, insbesondere bei branchenübergreifenden Lösungen und individuell angepasste Geräte.

Der neue Report „Industrial IoT: A Reality Check“ von Reply untersucht zwei Schlüsselbereiche, die das Wachstum von IoT in der Industrie vorantreiben: intelligente Fabriken sowie intelligente Lösungen in Transport & Logistik. IIoT ermöglicht es Herstellern, die Produktionstransparenz durch die Vernetzung von Maschinen und Werkzeugen in Echtzeit zu verbessern. Die riesigen Datenmengen, die Geräte bei IIoT generieren, treiben die Optimierung der Produktion die Verbesserung der Lieferqualität voran. Zudem die Implementierung von Systemen zur vorausschauenden Wartung oder auch die Automatisierung der Lieferkette.

„Ohne Industrial IoT ist Industrie 4.0 nicht möglich. Daten sind der Treibstoff für alle intelligenten Anwendungsfälle in der Industrie. IIoT ist das entscheidende Element, das die Infrastruktur für die Datenerhebung, deren Übertragung in die Cloud und die Analyse bietet. Unternehmen profitieren hier von vielen Vorteilen“, erklärt Filippo Rizzante, CTO von Reply.

IIoT: Märkte auf Wachstumskurs

Die Studie wurde mithilfe der auf der Trend-Sonar-Plattform gesammelten Daten und mit Unterstützung von Teknowlogy durchgeführt. Sie untersucht die Hauptmärkte sowohl für intelligente Fabriken als auch intelligente Lösungen in der Transport- und Logistikbranche. Beide Märkte sind in zwei Cluster unterteilt: Die Gruppe der „Europe 5‟ (Deutschland, Italien, Frankreich, Belgien und Niederlande) und die „Big 5“-Gruppe (USA, China, Indien, Brasilien und Großbritannien).

Trotz des schwierigen Wirtschaftsklimas im Jahr 2020 verzeichneten beide Cluster ein leichtes Wachstum bei den Investitionen in intelligente Fabriken sowie den Bereich Transport & Logistik. Bis 2025 prognostizieren Analysten jedoch ein wesentlich stärkeres Wachstum. Insgesamt ist zu erwarten, dass der Markt für intelligente Fabriken des „Big-5“-Clusters – angeführt von den USA mit hohen Investitionen in entsprechende Plattformen, prädiktive Lösungen und Fernüberwachung – bis 2025 mehr als 86 Milliarden Euro umschließt. Im Markt für intelligente Lösungen in Transport & Logistik werden es voraussichtlich mehr als 15 Milliarden Euro sein.

Im „Europe-5“-Cluster hingegen soll sich der Markt für intelligente Fabriken in allen Ländern fast verdreifachen und in den fünf Ländern insgesamt über 23 Milliarden Euro erzielen, wobei Deutschland die Spitzenposition einnimmt. Die Plattformen wachsen exponentiell und die Unternehmen investieren, um das Qualitätsmanagement zu verbessern und die Kosten zu reduzieren. Deutschland bleibt im Bereich Transport & Logistik führend, die anderen Länder des Clusters verzeichnen ebenfalls ein erhebliches Wachstum. Laut Prognose wird diese Gruppe im Jahr 2025 ein Gesamtvolumen von 3,6 Milliarden Euro erwirtschaften.

Wachstumsschub durch 5G und Edge Computing

Die Einführung kostengünstiger Sensoren und 5G-Netze, in die Telekommunikationsunternehmen in großem Stil investieren, trägt zur Verbreitung von Industrial IoT bei. Experten erwarten, dass die verbesserte Kommunikation zwischen autonomen Fahrzeugen/Robotern, künstlicher Intelligenz und Maschinen in Verbindung mit erhöhter Rechenleistung und sehr geringer Latenz nicht nur die Effizienz der Anlagen verbessert, sondern auch deren Sicherheit erhöht.

Darüber hinaus ermöglicht die Einrichtung privater, hochdichter Netzwerke einen breiten Einsatz von Industrial IoT sowie die Anbindung zahlreicher Sensoren, Maschinen, Fahrzeugen und Robotern. Ergänzt wird dies durch einen verstärkten Einsatz von Augmented und Virtual Reality zur Unterstützung „vernetzter Mitarbeiter“.

Cybersicherheit ist bei IIoT entscheidender Faktor

Die ständige Zunahme vernetzter Geräte und deren Heterogenität erfordern ein gutes Sicherheitsmanagement. Besonders bei der Einrichtungs- und Wartungsrichtlinien von Geräten und Netzwerken. Unternehmen müssen robuste und mikrosegmentierte Umgebungen (lokal und/oder Cloud-basiert) einrichten. Diese können mit geeigneten Technologien und Techniken auf Bedrohungsszenarien reagieren. Dies reduziert die Erfolgschancen neuartiger Cyberangriffe.

Die Analyse von IoT-Architekturen, Industriekomponenten und ganzen Infrastrukturen hilft Unternehmen dabei, Lücken, Schwachstellen und Bedrohungen bereits im Vorfeld zu eliminieren. Das ist weit mehr als nur eine technische Frage: Auch Schulungsprogramme für Mitarbeiter sowie die kontinuierliche Prüfung aller verwendeten Geräte sind entscheidend.

IIoT: Von der Fabrik zum Konsumenten

In den letzten Jahren führten Fabriken und Logistikzentren die Technologien des IIoT zur Effizienzoptimierung ein. Die Investitionen während der Pandemie zielten vor allem auf die Verbesserung der Arbeitnehmer-Sicherheit ab. Der Erfolg so genannter „vernetzter Produkte“ beschleunigt Investitionen in Lösungen, bei denen die Erfassung und Verarbeitung von Nutzungsdaten nicht nur die Produktion, sondern auch die fertigen Produkte betrifft. Die Neugestaltung der Design-, Produktions- und Vertriebsprozesse von IoT-vernetzten Produkten erlaubt neue Mehrwertdienste. Zudem erleichtert IoT die Aktualisierung und Wartung von Haushaltsgeräten, Autos, Robotern, Elektronik- und Unterhaltungsgeräten, ohne vor Ort sein zu müssen.

Die Studie „Industrial IoT: A Reality Check“ ist Teil der Reply Market Research-Serie, die folgende Reports umfasst: From Cloud to Edge, New Interfaces, Zero Interfaces und Beyond Digital Marketing.
Reply ist spezialisiert auf die Entwicklung und Implementierung von Lösungen basierend auf neuen Kommunikationskanälen und digitalen Medien. Bestehend aus einem Netzwerk spezialisierter Anbieter unterstützt Reply europäische Industriekonzerne in den Bereichen Telekommunikation und Medien, Industrie und Dienstleistungen, Banken und Versicherungen und öffentliche Verwaltung bei der Entwicklung von Geschäftsmodellen, die durch Technologien wie KI, Big Data, Cloud Computing und Internet der Dinge ermöglicht werden. (sg)

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