IBM will sich Sun Microsystems für 6,5 Mrd. Dollar einverleiben. Wie das Wall Street Journal am Mittwoch, berichtet, will sich IBM mit dem Zukauf sowohl in den Geschäftssegmenten Internet-Business und Software als auch im Finance- und Telekommunikationsbereich stärker positionieren. Beide Konzerne sollen ein gemeinsames Interesse haben, ihre Kompetenzen vor allem bei Computersystemen für Businesskunden mit Fokus auf Open Source und Java zu bündeln. Da die Unternehmen in Hinblick auf ihre Geschäftsausrichtungen von Experten jedoch als durchaus unterschiedlich bewertet werden, könnten die Verhandlungen über einen möglichen Verkauf Suns aber noch scheitern, heißt es. Obwohl beide Unternehmen bislang noch keinen Kommentar abgegeben haben, notiert die Sun-Aktie in Frankfurt mit einem Plus von 5,74 Prozent bei 4,97 Euro. „Eine Akquisition von Sun würde für IBM Sinn machen, da sich das Produktportfolio optimal integrieren lässt. Dass IBM gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie diesen auf eine Mrd.-Fusion drängt, zeigt, dass das Management antizyklisch und langfristig plant“, erläutert Erste-Bank-Analyst Ronald-Peter Stöferle. Laut dem Experten sei ein Kauf vor allem mit Blick auf die Aktionärsstruktur vom Preis abhängig. Der Staatsfonds Southeastern Asset Management http://www.longleafpartners.com hält etwa 21 Prozent der Sun-Anteile. „Den Preis muss IBM demzufolge möglichst lukrativ gestalten, damit es zu einem breiten Commitment unter den Anlegern kommt. Die aktuell kolportierten 6,5 Mrd. Dollar – ein Preis, der doppelt so hoch ausfällt, wie Sun derzeit an der Börse Wert ist – wären damit durchaus gerechtfertigt“, unterstreicht Stöferle.
Kommt es tatsächlich zu einem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen, dann hätte IBM sein Ziel erreicht, sich gegen die größ;ten Konkurrenten im Servermarkt, Hewlett Packard und Cisco, noch stärker zu positionieren. Kartellrechtlich könnte die bislang größ;te Akquisition in der IBM-Geschichte aber Probleme mit sich bringen. Schließ;lich konkurrieren die Konzerne in einigen Bereichen direkt mit beachtlich groß;en Marktanteilen. Laut dem Bericht hätte man sich intern bereits zu einem Groß;teil über bestimmte Details geeinigt. Damit könnte die Akquisition noch diese Woche über die Bühne gehen, heiß;t es in dem Bericht. „Obwohl der Kauf für IBM eine gute Ergänzung wäre, weist Sun enorme Gewinnschwankungen auf. Sun ist nur bedingt rentabel. Für 2009 hat der Konzern zudem ein Minus prognostiziert. Damit liegt es an IBM, welchen Weg man mit Sun gehen will“, so Stöferle. (pte)