27.07.2023 – Kategorie: IT-Sicherheit
Hybrides Arbeiten: 4 Schritte zu höherer IT-Sicherheit
Erst den PC eines Mitarbeiters kapern und von dort aus dann ins Firmennetzwerk eindringen. So sieht das Vorgehen vieler Cyberkrimineller aus. Durch hybride Arbeitsmodelle steigt die Gefahr, dass sie damit erfolgreich sind. Wie Unternehmen Hackern einen Strich durch die Rechnung machen.
Mitarbeiter sind das Einfallstor Nummer eins für Cyberattacken. Kriminelle versuchen, sie zum Anklicken schadhafter Links zu bewegen, zum Herunterladen bösartiger Anhänge zu animieren oder ihre Anmeldedaten zu erbeuten, um sich dann über ihre PCs Zugang zum Unternehmensnetzwerk zu verschaffen. Hybrides Arbeiten der Mitarbeiter vergrößert dabei die Angriffsflächen und damit auch das Risiko, dass die Hacker erfolgreich sind.
Dieser Gefahr sind sich Unternehmen bewusst und ergreifen deshalb zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen, um ihre Mitarbeiter beim mobilen Arbeiten und im Homeoffice zu schützen. Sie sichern die Endgeräte mit Antivirus-Lösungen der nächsten Generation ab, richten VPN-Verbindungen für den externen Zugang zum Unternehmensnetzwerk ein und schützen die Zugriffe auf Anwendungen mit Multi-Faktor-Authentifizierung. Es gibt jedoch vier zentrale Maßnahmen, mit denen sich die IT-Sicherheit in Zeiten hybrider Arbeitsmodelle weiter erhöhen lässt. Diese werden von Unternehmen trotz aller Umsicht oft übersehen.
1. Anomalien unterhalb des Betriebssystems suchen
Antiviren-Programme sind auf der Ebene des Betriebssystems aktiv und erkennen deshalb keine Angriffe, die auf das darunterliegende BIOS (Basic Input/Output System) abzielen. Dieses System steuert wichtige Kernfunktionen eines PCs wie etwa das Hochfahren. Wenn Kriminelle sich dort einnisten, haben sie praktisch den kompletten PC unter Kontrolle. Das können Unternehmen mit speziellen Sicherheitstools verhindern, die in der Lage sind, ein kompromittiertes BIOS automatisch aufzuspüren.
2. Hybides Arbeiten: Auf physischen Schutz achten
Genauso wichtig wie der virtuelle ist der physische Schutz der Endgeräte. Sind Mitarbeiter mit ihren PCs an öffentlichen Orten tätig, sollten sie ihre Bildschirme vor neugierigen Blicken schützen. Diese Möglichkeit haben sie mit Privacy-Filtern, mit denen sich auf Knopfdruck der Betrachtungswinkel des Bildschirms verkleinern lässt. Auf diese Weise kann niemand etwas sehen, der sich nicht direkt davor befindet. Mit Tools für Chassis Intrusion Detection können Unternehmen die PCs zudem vor physischen Angriffen schützen. Sobald eine unautorisierte Person die Abdeckung eines Geräts entfernt, wird nicht nur der Besitzer, sondern gleich auch der zuständige Systemadministrator benachrichtigt.
3. Biometrische Authentifizierung unterstützen
Um Endgeräte sicher zu entsperren, gibt es kaum bessere Methoden als biometrische Verfahren. Fingerabdrücke etwa sind nur schwer zu fälschen und können auch nicht verloren gehen oder gestohlen werden. Auch die Gesichtserkennung bietet ein äußerst hohes Maß an Sicherheit, da sie kaum zu überlisten ist. Zudem sind die Besitzer der Endgeräte nicht gezwungen, sich PINs und Passwörter zu merken oder irgendwo aufzubewahren. Komplexität und hohe Kosten von Lösungen für die Erfassung von Fingerabdrücken und die Erstellung von Gesichtsscans mit PCs gehören der Vergangenheit an, sodass Unternehmen sie heute leichter einsetzen können.
4. Hybrides Arbeiten: Mitarbeiter wachsam halten
Auch die besten Security-Systeme sind machtlos, wenn die Nutzer unbedarft oder fahrlässig handeln. Unternehmen können ihre Mitarbeiter für generelle Gefahren und die aktuellen Maschen von Cyberkriminellen sensibilisieren, indem sie regelmäßige Sicherheitstrainings abhalten. Um die Wachsamkeit ihrer Mitarbeiter permanent hochzuhalten, können sie außerdem immer wieder Tests durchführen, beispielsweise indem sie stichprobenartig Test-Phishing-Mails versenden.
Security-Tools für hybrides Arbeiten einsetzen
Ute Riester, Senior Manager Field Product Management Client Solutions bei Dell Technologies, erklärt: „Unternehmen haben zahlreiche Möglichkeiten, hybrid tätige Mitarbeiter besser vor Cyberattacken zu schützen. Wichtig ist dabei aber, dass sie auf Ausgewogenheit von Usability und Sicherheit achten. Ihre Mitarbeiter sollten die Security-Tools unkompliziert nutzen können. Wenn Sicherheitsmaßnahmen zu viel Aufwand verursachen und die Produktivität einschränken, werden die Mitarbeiter Wege suchen – und finden – sie zu umgehen.“ (sg)
Lesen Sie auch: Backup-Strategie: In sieben Schritten zur erfolgreichen Umsetzung
Teilen Sie die Meldung „Hybrides Arbeiten: 4 Schritte zu höherer IT-Sicherheit“ mit Ihren Kontakten: