24.06.2013 – Kategorie: IT

HP baut Private Cloud für IT-Dienstleistungszentrum Berlin

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Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) hat HP den Auftrag erteilt, ein Private-Cloud-System bereitzustellen. Das flexibel skalierbare HP CloudSystem Enterprise soll alle an das Berliner Landesnetz angeschlossenen Dienststellen mit automatisierten Infrastructure- und Platform-as-a-Service-Diensten versorgen. HP hatte sich zuvor in einem mehrstufigen, europaweit veröffentlichten Vergabeverfahren durchgesetzt.

Zu den vertraglich vereinbarten Leistungen gehören dabei neben der Lieferung des Systems auch Beratungs-, Implementierungs- und Support-Dienstleistungen. Das HP CloudSystem Enterprise besteht aus vorkonfigurierten HP-Servern und HP-3PAR-Storage-Systemen sowie aus Netzwerk-Technik von HP Networking. Die Verwaltung erfolgt über die Cloud-Management-Software HP Cloud Service Automation; für die Virtualisierung von Servern und Speichern sorgt Software von VMWare. Die Implementierung der Systeme sowie die Support-Aufgaben leistet HP, den eigentlichen Betrieb übernehmen die Spezialisten des ITDZ Berlin.

Heiko Meyer Vorsitzender der Geschäftsführung der Hewlett-Packard GmbH.

„Das ITDZ Berlin hat eine für öffentliche Unternehmen und Behörden wegweisende Cloud-Computing-Plattform konzipiert. Wir freuen uns, dass wir die Umsetzung mit unserem Cloud- und Service-Portfolio unterstützen können“, erklärt Heiko Meyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hewlett-Packard GmbH. „Projekte wie dieses zeigen, dass Cloud-Technologien und -Systeme reif sind für den Einsatz in Behörden und Verwaltungseinrichtungen. Sie stiften erhebliche Effizienz- und Nutzenvorteile für die öffentliche Hand.“

Mit der neuen Private Cloud will das ITDZ Berlin die Bereitstellung bestehender Dienste automatisieren, um sie Kunden noch effizienter, schneller und günstiger zur Verfügung zu stellen als bisher – bei sehr hoher Prozess-Stabilität und auf einem Sicherheits-Niveau, das den strengen Datenschutzrichtlinien des öffentlichen Dienstes entspricht. Zudem sollen über die Private Cloud neue Infrastructure-as-a-Service-Dienste für Server und Speicher bereitgestellt werden sowie weitere Plattform-Services. Diese sollen wiederum als Grundlage für neue Software-Services dienen, die Kunden und Bürgern das Arbeiten und Leben in Berlin erleichtern. 

Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin

„Wir wollen unsere IT stärker zentralisieren, virtualisieren und automatisieren, um unsere Serviceleistungen weiter zu verbessern. Mit der neuen Private Cloud und HP als Wirtschaftspartner werden wir diese Ziele erreichen. Das bedeutet neue Dienste und verkürzte Beschaffungs- und Bereitstellungsvorgänge für unsere Kunden – und erhebliche Produktivitätssteigerungen für uns“, sagt Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin. Darüber hinaus werde das Cloud-System dazu beitragen, die IT von Stadt und Land Zug um Zug zu verschlanken: Kandziora geht davon aus, dass sich eine Vielzahl der von Berliner Behörden betriebenen Server, entsprechend den Vorgaben des Berliner Rechnungshofs, in die neue Private Cloud verlagern lassen.

Mehr Effizienz und Geschwindigkeit mit HP Cloud Service Automation

Zu dem HP CloudSystem Enterprise gehört die Verwaltungs-Software HP Cloud Service Automation in der Version 3.0. Damit lässt sich die Private Cloud des ITDZ Berlin automatisiert betreiben. Darüber hinaus bietet die Software Werkzeuge für die Verwaltung des gesamten Bereitstellungszyklus der Cloud, von der virtuellen Infrastruktur bis zur Cloud-Service-Anwendung. Dazu gehört beispielsweise ein Service-Designer mit grafischer Oberfläche, mit dem Mitarbeiter des ITDZ Berlin Teildienste per Drag-and-Drop zu Cloud-Diensten zusammenstellen können. Oder das Self-Service-Portal, über das Kunden die verfügbaren Infrastruktur- oder Plattformdienste schnell und einfach bestellen können. Das selbsterklärende Portal ist so vorkonfiguriert, dass Benutzer unter standardisierten Infrastrukturen und Plattform-Services auswählen können. Benutzerrechte und Regeln verhindern, dass Dienststellen oder Mitarbeiter Services bestellen, die für sie ungeeignet sind oder für die sie keine Genehmigung haben.

„Die Bereitstellung von Services aus dem CloudSystem dauert nur wenige Minuten. Virtualisierte Infrastrukturen sind 20 oder 30 Minuten nach der Bestellung einsatzbereit. Auch physikalische Systeme lassen sich automatisiert bereitstellen. Händische Vorgänge wie Ausschreibung, Beschaffung, Vor-Ort-Installation und Inbetriebnahme von Hardware entfallen vollständig“, sagt Tobias Föster, Account Manager, HP. „Die Bestellung per Self-Service-Portal ist dabei so einfach, dass jeder Kunde des ITDZ Berlin in der Lage ist, benötigte Services selbständig und ohne Unterstützung einzukaufen.“

Über das Self-Service-Portal bestellte Infrastruktur-Ressourcen werden je nach Bedarf zugeteilt und – sobald sie nicht mehr benötigt werden – wieder in den Pool der Cloud zurückgegeben. Das verbessert die Auslastung von Server-, Speicher- und Netzwerkhardware und schafft gleichzeitig mehr Flexibilität. Letztere ist für das IT-Dienstleistungszentrum von besonderer Bedeutung: Die zwei Data Center des ITDZ Berlin sind immer wieder kurzzeitigen Lastspitzen ausgesetzt – etwa montags oder vor der Ferienzeit, wenn besonders viele Bürger Behördengänge erledigen und die IT-Services der angeschlossenen Dienststellen mehr Ressourcen brauchen als üblich. Der so entstehende Zusatzbedarf lässt sich mit den Services des Cloud System Enterprise decken – einfach, schnell und ohne zusätzliche Kosten.

Neue Dienste aus der „Trusted Cloud“

Das ITDZ Berlin will das CloudSystem Enterprise nicht nur nutzen, um bestehende Strukturen und Dienste zu verbessern, sondern die Private Cloud auch zu einer hochsicheren Infrastruktur ausbauen, um neue Services anbieten zu können. Deshalb haben die Berliner IT-Spezialisten gemeinsam mit HP ein Konzept erarbeitet, wie sich die Private Cloud und die in ihr gespeicherten, privaten Daten der Berliner Bürger besonders gut schützen lassen. Die Bereitstellung von Services aus der Private Cloud erfolgt über ein eigenes, vom Internet unabhängiges Glasfasernetz, das 1.000 Kilometer lange „Berliner Landesnetz“. Das allein sorgt schon für eine überdurchschnittliche hohe Sicherheit.

Diese Sicherheit will das ITDZ Berlin auch bei der Cloud-gestützten Service-Plattform „goBerlin“ nutzen. Sie soll Online-Dienstleistungen von Behörden und Unternehmen nach „Lebenslagen“ bündeln, so dass Bürgerinnen und Bürger sie sehr schnell finden und nutzen können. In einem ersten Schritt wird das ITDZ Berlin beispielsweise Dienstleistungen für die Lebenslage „Umzug“ realisieren. Das dem Projekt zu Grunde liegende Sicherheitskonzept ist so umfassend, dass „goBerlin“ vom Bundeswirtschaftsministerium für eine Förderung im Rahmen der Initiative „Trusted Cloud“ ausgewählt wurde.

Alle Komponenten aus einer Hand

Für Entwicklung und Aufbau seiner Private Cloud suchte das ITDZ Berlin einen Dienstleister, der neben geeigneter Hard- und Software und Beratungs- sowie Supportdienstleistungen auch weit reichende Erfahrung in Planung, Auf- und Ausbau von Private Clouds bieten kann. Nach einer mehrstufigen Verhandlungsausschreibung fiel die Wahl auf HP. „Für uns war neben der Konzeption des CloudSystems vor allem überzeugend, dass HP alle darin enthaltenen Vertragsbestandteile aus einer Hand liefern würde – einschließlich der Software. Das konnten uns nicht viele Hersteller bieten“, sagt Peter Schlicht, Senior Betriebsmanager Data-Center im ITDZ Berlin.

Die Lieferung des CloudSystem ist bereits der zweite Auftrag, den das ITDZ Berlin an HP vergibt: Das öffentliche Unternehmen hatte sich 2011 schon einmal für HP entschieden, als es um die Umsetzung einer Teststellung ging: In deren Rahmen prüfte das ITDZ Berlin Sinn und Nutzen des Private-Cloud-Betriebs. Schon damals setzte sich HP in einem Ausschreibungsverfahren gegen mehrere Wettbewerber durch und lieferte anschließend Hard- und Software sowie Beratungsleistungen. (sg)


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