24.07.2023 – Kategorie: Technologie

Headless CMS: So viel Potential steckt in der innovativen Technologie

Im direkten Vergleich von monolithischen zu Headless CMS zeichnet sich recht schnell ein Gewinner ab: Mit besserer Performance, niedrigeren Kosten, höherer Sicherheit und kürzeren Entwicklungszeiten hängt Headless das klassische CMS in fast allen Disziplinen ab. Laut einer Umfrage nutzt nur jeder fünfte Mitarbeiter die Headless-Variante.

Vor rund zehn Jahren erschienen auf dem Markt die ersten Tools im Bereich Headless CMS. Und noch immer handelt es sich dabei – insbesondere im Vergleich zu traditionellen Content-Management-System – um eine recht neue Lösung, die stetig weiterentwickelt und optimiert wird. Ein erster Blick auf die Vorteile der Headless-Variante zeigt, was die innovative Technologie alles leisten kann.

Im Gegensatz zu monolithischen CMS, die sowohl Front- (Präsentation) als auch Backend (Datenverwaltung) vereinen, konzentriert sich ein Headless CMS ausschließlich auf die Backend-seitige Content-Verwaltung. Sie bietet für die Anbindung einer Präsentationsschicht eine API-basierte Architektur. Das ermöglicht eine flexible Ausspielung von Inhalten über verschiedene Kanäle und Endgeräte.

Diese Vorteile bietet Headless CMS

Durch die Trennung von Front- und Backend lässt sich zusätzlich die Performance des Contents optimieren. Die Webseiten sind kleiner und die Präsentation wird durch die API direkt bei den Nutzern erstellt. Und zwar ohne dass sie nochmal extra geladen werden muss. Das führt dazu, dass Inhalte schneller laden. Außerdem erfordern Headless CMS aufgrund der wegfallenden Frontend-Funktionalitäten und damit verbundener Pflege und Tests langfristig weniger Ressourcen.

Ein weiterer Vorteil, den Headless CMS bieten, ist eine höhere Sicherheit. Durch die Entkopplung von Front- und Backend und nur einer einzigen Schnittstelle des Backends, um das Frontend anzuweisen, verringert sich das Risiko von Sicherheitslücken. Updates wie auch Sicherheitspatches lassen sich ganz gezielt auf das Backend anwenden, ohne dabei das Frontend zu beeinflussen. Ständiges Testing aller Funktionen im Frontend gehören somit der Vergangenheit an.

Während traditionelle, monolithische CMS aufwendige Entwicklungsarbeit erfordern, profitieren Unternehmen bei der Nutzung eines Headless CMS zudem von immens kürzeren Entwicklungszeiten. Entwickler können sich aufgrund dessen wieder auf ihre wesentlichen Aufgaben konzentrieren – und entsprechend der Bedürfnisse für jeden Kunden eine individuelle Benutzeroberfläche erstellen.

Wie verbreitet ist Headless CMS?

Trotz offensichtlicher Vorteile von Headless-Content-Management-Systemen ist deren Verbreitung bisher relativ gering. Das lässt sich auf diverse Faktoren zurückführen: Zunächst existiert in vielen Unternehmen ein fehlendes Bewusstsein über die Headless-Technologie und dessen Vorteile. Deshalb greifen viele Firmen bei Bedarf auf altbewährte, klassische CMS zurück oder lehnen einen Wechsel zur Headless-CMS-Variante ab. Ein weiterer Faktor, der mitverantwortlich für die geringe Verbreitung ist, umfasst die Komplexität bei der Implementierung von Headless CMS. Diese erfordert eine gewisse technische Kompetenz und zunächst einen höheren Aufwand von Ressourcen, bevor Unternehmen die Vorteile der Headless-Variante auch nutzen können.

Als Hindernis kommt für Unternehmen außerdem deren bestehende technische Infrastruktur hinzu. Solange das monolithische CMS funktioniert und seinen Job erfüllt, bleibt man diesem treu. Ganz nach dem Motto: Never change a running system. Die gesamte Infrastruktur umzustellen und auf ein Headless CMS umzusteigen, kommt daher für viele Unternehmen nicht infrage. Doch dass sie damit langfristig sogar Ressourcen – sowohl finanzieller als auch personeller Natur – sparen, ist den meisten Unternehmen nicht bewusst. Woran bedarf es also in Zukunft, um das Potential von Headless CMS auszuschöpfen und die Lösung in Unternehmen zu etablieren?

Fortschrittliche Integrationen in der Pipeline

Allen voran sind nahtlose Integrationen innerhalb des CMS notwendig, damit Nutzer auch andere technische Lösungen und Tools unkompliziert verwenden können – ohne dabei das CMS verlassen zu müssen. Integrationen für E-Commerce, Lokalisierung, Bereitstellung und Hosting, Personalisierung, Marketing und Analyse sind dabei nur einige wenige Beispiele, die Unternehmen helfen, ihre eigenen Projekte und Ideen erfolgreich umzusetzen und eine einzigartige User Experience auf allen Kanälen zu schaffen. Sobald innerhalb des Headless CMS ein Technologie-Ökösystem mit allen nötigen Schnittstellen verfügbar ist, wird der Aufbau kompletter digitaler Strukturen künftig vereinfacht und beschleunigt. So gewinnt die Headless-Technologie an Relevanz und Attraktivität.

Um das volle Potenzial von Headless CMS auszuschöpfen und die Verbreitung zu erhöhen, sind neben der Integration technischer Lösungen zudem automatisierte Workflows erforderlich. Denn die Automatisierung von Prozessen ermöglicht es Unternehmen, ihre Effizienz und Produktivität zu steigern. Sie stellt somit also eine entscheidende Entwicklung dar, um die Akzeptanz von Headless CMS zu steigern. Ein praktisches Beispiel: Das Content-Team verfasst einen Artikel. Automatisierte Workflows lösen die Zuweisung von Tags und Kategorien aus und geben den Artikel anschließend zur Überprüfung an eine:n Editor:in weiter. Dies ersetzt manuelle Eingaben und minimiert somit potenzielle Fehler.

Auch im Hinblick auf die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen punkten Automatisierungen: Einzelne Teams können beispielsweise Workflows einrichten, um  beteiligte Kolleg:innen im Fall von Updates oder Änderungen an einem Projekt zu benachrichtigen. Damit informieren sie die richtigen Personen zur richtigen Zeit und es entsteht eine schnellere Kommunikation sowie eine reibungslose Zusammenarbeit.

Erfolgversprechende Aussichten für die Headless-Technologie

Der Status quo zeigt auf, dass Headless CMS den klassischen CMS in vielerlei Hinsicht überlegen sind. Die vergleichsweise neue Technologie ist bisher jedoch in nur wenigen Unternehmen angekommen. Um Bedenken und Hindernisse auf Unternehmensseite endgültig aus dem Weg zu schaffen und das gesamte Potential freizusetzen, bedarf es nahtloser Integrationen und automatisierter Workflows innerhalb von Headless CMS: Entwicklungen, die laut Experten schon ganz bald – und mit Hilfe von KI – zu erwarten sind.

Alexander Feiglstorfer ist CTO und Mitgründer von Storyblok. (Bild: Storyblok)

Über den Autor: Alexander Feiglstorfer ist CTO und Mitgründer von Storyblok. Seine unternehmerische Reise begann 2009 als alleiniger Gründer einer Fitness-Plattform und Mitgründer einer E-Commerce-Plattform. Im Jahr 2017 gründete er dann gemeinsam mit Dominik Angerer Storyblok. Alexander Feiglstorfer ist in Brasilien ansässig und leitet von dort aus die Produktentwicklung des Headless CMS. Storyblok bietet ein Headless CMS, mit dem Entwickler und Content Manager Inhalte in einzelnen Content-Blöcken erstellen können. Und zwar ein einziges Mal für alle Plattformen, auf denen eine Unternehmen präsent ist. (sg)

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Aufmacherbild: wladimir1804 – Adobe Stock


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