05.07.2023 – Kategorie: Geschäftsstrategie, Technologie
Generative KI: Wie CEOs damit ihre Organisation modernisieren wollen
Wie eine neue Studie von IBM Institute for Business Value zeigt, setzen CEOs auf generative KI, um die technologische Modernisierung und Nachhaltigkeit in ihrem Unternehmen nach vorne zu bringen.
Die neue Studie „CEO-Entscheidungsfindung im Zeitalter der KI“ von IBM Institute for Business Value belegt, dass die Modernisierung der Technologie (44 Prozent) und das Thema Nachhaltigkeit (42 Prozent) die beiden höchsten Prioritäten für CEOs in der DACH-Region sind. Wobei 37 Prozent Nachhaltigkeit als ihre größte Herausforderung in den nächsten drei Jahren einstufen. Dies steht im Gegensatz zu den Ergebnissen auf globaler Ebene, wo fast die Hälfte der CEOs die Produktivität als ihre höchste Priorität bezeichnet (48 Prozent). Dennoch erkennen CEOs an, dass die technologische Modernisierung durch Technologien wie generative KI der Schlüssel zum Erreichen ihrer Produktivitätsziele ist. Sie stufen diese weltweit als zweithöchste Priorität ein (45 Prozent).
Generative KI unterstützt ESG-Strategie
„CEOs spüren massiv den Druck aller Stakeholder, die Transparenz in Bezug auf Datenschutz und ESG zu erhöhen. In DACH geben CEOs im Rahmen der Erhebung an, dass insbesondere Vorstände, Regulierungsbehörden und Investoren die wesentlichen Stakeholder sind. Diese fordern eine sehr viel höhere Transparenz und Verantwortung bei der Nutzung von Unternehmensdaten für entsprechende ESG-Strategien und ESG-Initiativen der Unternehmen. Der Einsatz von transparenter und vertrauensvoller KI ist der Schlüssel zur Lösung dieser Herausforderung“, erklärt Christine Rupp, General Manager Consulting bei IBM DACH.
Die Studie, für die 200 CEOs multinationaler Unternehmen in den USA zu ihrer Reaktion auf generative KI befragt wurden, ergab, dass drei Viertel der befragten CEOs glauben, dass der Wettbewerbsvorteil davon abhängt, wer über die fortschrittlichste generative KI verfügt. Allerdings wägen die Führungskräfte auch potenzielle Risiken oder Hindernisse der Technologie wie Voreingenommenheit, Ethik und Sicherheit ab. 57 Prozent der befragten CEOs sind über die Datensicherheit besorgt. 48 Prozent machen sich Sorgen über Voreingenommenheit oder Datengenauigkeit.
Mangelndes Fachwissen zu künstlicher Intelligenz
Es gibt zudem eine Diskrepanz zwischen CEOs und ihren Teams, wenn es um die KI-Bereitschaft geht. Die Hälfte der CEOs in den USA gibt an, dass sie generative KI bereits in Produkte und Dienstleistungen integrieren. 43 Prozent sagen, dass sie generative KI zur Unterstützung strategischer Entscheidungen nutzen. Dennoch sind nur 29 Prozent der Führungskräfte der Meinung, dass sie über das interne Fachwissen verfügen, um generative KI einzusetzen. Nur 30 Prozent der Führungskräfte in den USA, die keine CEOs sind, sagen, dass ihr Unternehmen bereit ist, generative KI verantwortungsvoll einzusetzen.
Priorität liegt bei Produktivität und Technologie
Weltweit nennt fast die Hälfte (48 Prozent) der befragten CEOs die Produktivität als oberste Priorität für ihr Unternehmen – im Vergleich zum sechsten Platz im Jahr 2022. Die technologische Modernisierung folgt als zweithöchste Priorität (45 Prozent). Die CEOs geben auch auch an, dass dies zu ihren größten Herausforderungen gehört. In der DACH-Region rangiert die technologische Modernisierung an erster Stelle (44 Prozent) und die Produktivität an zweiter Stelle (40 Prozent).
Das vierte Jahr in Folge geben CEOs weltweit an, dass technologische Faktoren in den nächsten drei Jahren die wichtigsten externen Faktoren sein werden, die ihr Unternehmen beeinflussen. Die Ergebnisse aus der DACH-Region stimmen überein. 50 Prozent der CEOs nennen technologische Faktoren als wichtigste externe Faktoren, die ihr Unternehmen beeinflussen. Dicht gefolgt von regulatorischen Faktoren (48 Prozent).
CEOs sehen COOs und CFOs als Entscheidungsträger
Auf die Frage, welche Mitglieder der Führungsebene in den nächsten drei Jahren die wichtigsten strategischen Entscheidungen treffen werden, nennen die CEOs in DACH die COOs (60 Prozent) und CFOs (52 Prozent). Im Vergleich dazu sind es weltweit die COOs (62 Prozent) und CFOs (52 Prozent). Im Einklang mit den globalen Ergebnissen wächst der Einfluss von CIOs und CDOs auf die Entscheidungsfindung. 38 Prozent der CEOs in der DACH-Region und weltweit geben an, dass CIOs, gefolgt von Chief Technology oder Chief Digital Officer (28 Prozent in der DACH-Region und 30 Prozent weltweit) die wichtigsten Entscheidungen in ihrem Unternehmen treffen.
CEOs in den USA sind bereit, generative KI einzusetzen
Eine separate Umfrage unter 200 CEOs, die multinationale Unternehmen in den USA leiten, zeigt, dass sie bereit sind, generative KI einzuführen, aber andere Führungskräfte haben Vorbehalte. 75 Prozent der befragten CEOs glauben, dass das Unternehmen mit der am weitesten fortgeschrittenen generativen KI einen Wettbewerbsvorteil haben wird. Die Hälfte der CEOs gibt an, dass sie generative KI bereits in Produkte und Dienstleistungen integrieren.
43 Prozent geben an, dass sie generative KI verwenden, um strategische Entscheidungen zu treffen. 36 Prozent nutzen die Technologie für operative Entscheidungen. 69 Prozent der befragten CEOs sehen die Vorteile generativer KI in ihrem Unternehmen sehen. Aber nur 29 Prozent ihrer Führungsteams stimmen zu, dass sie über das Fachwissen verfügen, um generative KI einzusetzen. Nur 30 Prozent der Führungskräfte, die keine CEOs sind, geben an, dass ihr Unternehmen bereit ist, generative KI verantwortungsvoll einzusetzen.
Generative KI beschleunigt Wandel in der Arbeitswelt
Generative KI treibt den Wandel in der Arbeitswelt voran. Allerdings steht eine umfassendere Bewertung ihrer Auswirkungen auf die Belegschaft noch aus. Etwa 43 Prozent der befragten CEOs geben an, dass sie ihre Belegschaft aufgrund generativer KI reduziert oder anderweitig eingesetzt haben. 28 Prozent geben an, dass sie dies in den nächsten zwölf Monaten planen.
Gleichzeitig haben 46 Prozent der befragten CEOs aufgrund von generativer KI zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, wobei 26 Prozent angaben, dass sie weitere Einstellungen planen. Dennoch hat weniger als einer von drei CEOs (28 Prozent) die potenziellen Auswirkungen generativer KI auf ihre Belegschaft bewertet, und 36 Prozent geben an, dies in den nächsten zwölf Monaten zu planen.
Zur Methodik der Studie: Für die Studie „CEO-Entscheidungsfindung im Zeitalter der KI“ befragte IBM Institute for Business Value in Zusammenarbeit mit Oxford Economics 3.000 CEOs aus über 30 Ländern und 24 Branchen. Diese ist die 28. Ausgabe der C-Suite-Study-Reihe von IBM. Die Interviews konzentrierten sich auf die Führungsperspektiven von Führungskräften und Unternehmen und wechselnden Rollen und Verantwortlichkeiten. Zudem zeigen sie die heutige Entscheidungsfindung des CEO. Einschließlich wichtiger Herausforderungen und Chancen, ihre Nutzung von Technologie, Daten und Metriken und ihre Visionen für die Zukunft. Das IBM Institute for Business Value führte außerdem eine Umfrage unter 200 CEOs in den USA zu generativer KI durch. (sg)
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