10.11.2023 – Kategorie: Geschäftsstrategie, Technologie

Generative KI: Führungskräfte erwarten erhebliche Produktivitätssteigerungen

Generative KI GenAIQuelle: Studio_East - Adobe Stock

Laut einer neuen Studie von Roland Berger halten 82 Prozent der Befragten in den Chefetagen Produktivitätssprünge von bis zu sechs Prozent bis 2025 durch generative KI für realisierbar. Durch den Einsatz von KI-Lösungen können völlig neue Produkte, Dienstleistungen und Berufe entstehen.

An generative KI werden besonders hohe Erwartungen geknüpft. So wird die neue Technologie wird als Antwort auf die Produktivitätskrise in hochentwickelten Volkswirtschaften verstanden. Aus Sicht von Führungskräften ist diese Hoffnung nicht unbegründet, wie die aktuelle Studie „Der neue Produktivitäts-Booster“ von Roland Berger zeigt. Die Analyse stützt sich auf eine weltweite quantitative Befragung von 100 Führungskräften sowie eine Serie qualitativer Interviews.

„Im Gegensatz zu früheren Umbrüchen betrifft der aktuelle Entwicklungssprung in der generativen KI vor allem Wissensarbeiter in hochentwickelten Wirtschaften. In diesen Ökonomien hemmen Fachkräftemangel und demografischer Wandel den Produktivitätszuwachs. KI kann hier ein wichtiger Treiber für mehr Effizienz und Innovation sein“, erklärt Hasmeet Kaur, Global Managing Director beim Beratungshaus Roland Berger.

Mehr Produktivität – aber nicht weniger Arbeitsplätze

Grundsätzlich halten 82 Prozent der Befragten eine Produktivitätssteigerung von mindestens sechs Prozent durch entsprechende Generative-KI-Modelle für realistisch. Mehr als ein Fünftel rechnet sogar mit Sprüngen von bis zu 20 Prozent. Über die Hälfte der Teilnehmenden erwartet zudem keine Veränderung der Anzahl an Mitarbeitenden. „Mithilfe generativer KI werden in Zukunft neue Produkte, Services und Berufsbilder entstehen. Von KI-Bots als persönlicher Bankberater bis zum verbesserten Einkaufserlebnis im Einzelhandel können sich Unternehmen unterschiedlicher Branchen Wachstumspotenziale erschließen“, sagt Jochen Ditsche, Global Head der Plattform Digital bei Roland Berger. Dafür braucht es in Zukunft Experten und Expertinnen wie Prompt Engineers, die KI-Modelle für optimale Ergebnisse bedienen. Und auch IT-Fachkräfte, die diese mit Daten trainieren.

Generative KI
82 Prozent der befragten Führungskräfte erwarten eine Produktivitätssteigerung von mindestens sechs Prozent. (Grafik: Roland Berger)

Große Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen

Die Wachstumschancen zeigen sich auch im Investorenverhalten. Laut einer Analyse des Wagniskapitalgebers Atomico fließen heute in Europa 35 Prozent der KI-Finanzierungen in generative KI-Projekte – nach nur fünf Prozent im Vorjahr. In der Praxis nutzen laut der Befragung von Roland Berger bereits 47 Prozent der Unternehmen Generative-KI-Anwendungen wie ChatGPT, Dall-2 und andere mehr. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen: Während der Handel (71 Prozent), die Kommunikationsbranche (67 Prozent), wissenschaftliche Einrichtungen (63 Prozent) sowie der Service Sektor (57 Prozent) generative KI einsetzen, sind die Finanzbranche (29 Prozent), Kultureinrichtungen (25 Prozent) und vor allem die Produktion (14 Prozent) zurückhaltend.

Generative KI: Implementierung in drei Schritten

Die Integration von KI in bestehende Geschäftsprozesse ist in drei Schritten möglich. Mit einer KI-Impact-Analyse können Unternehmen die geeigneten Einsatzbereiche in der Wertschöpfungskette identifizieren und auf dieser Basis Prozessdaten aufarbeiten sowie eine KI-Strategie festlegen. Im dritten Schritt erfolgt die Implementierung eines Proof-of-Concepts und erster Use Cases. „Wie die Erfahrung zeigt, können Unternehmen in etwa vier Monaten mit einer schrittweisen Implementierung von Anwendungsfällen für eine konkrete KI-Lösung beginnen – ein vergleichsweise kurzer Zeitraum angesichts der positiven Auswirkungen, die der Einsatz der Technologie auf die Produktivität haben kann“, so das Fazit von Kaur. (sg)

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