15.06.2015 – Kategorie: Sonstiges
Fünf Missverständnisse über Prezi
Prezi ist eine dynamische Präsentationsplattform, die dabei hilft, eine stärkere Verbindung zum Publikum aufzubauen. Seit der Gründung 2009 ist die weltweite Community inzwischen auf über 50 Millionen Nutzer mit über 160 Millionen Prezis gewachsen. Während Prezi in den USA, Niederlanden und Korea längst Standard-Software in vielen großen Unternehmen ist, gibt es in Deutschland jedoch noch immer Berührungsängste.
Prezi offline nutzen geht nicht? Prezi-Experte Florian Lapiz beleuchtet dieses und weitere häufige Vorurteile und klärt diese auf. Zu sehen sind die Informationen auch in seinem Video-Beitrag.
1) Prezi offline nutzen ist nicht möglich
Ein weitverbreitetes Vorurteil bei Prezi hängt mit der Cloud-Anbindung zusammen, über die Präsentationen öffentlich geteilt werden können. Viele Nutzer befürchten, dass ihre Präsentation, die möglicherweise sensible Daten und Informationen enthält, mit Prezi online für jeden abrufbar ist. Hier gilt es jedoch klar zu unterscheiden zwischen einem Public-Account (dem kostenlosen Basispaket), bei dem tatsächlich alle hinterlegten Präsentationen für jeden abrufbar sind, und einem Pro- oder Enjoy-Account, bei denen sie auf Wunsch nur für den Nutzer sichtbar sind: nur er bestimmt, ob und mit welchen weiteren Personen er seine Präsentation teilen möchte. Der Unterschied zwischen der Pro- und der Enjoy-Version ist, dass man bei ersterer zusätzlich mit der Desktop-Anwendung arbeiten kann. Prezi für Windows/Mac ist ein Programm, mit dem sich die eigene Präsentation auch offline bearbeiten und speichern lässt, statt wie gewöhnlich in der Cloud.
2) Prezi ist eine verspielte Alternative zu PowerPoint
Viele glauben, dass Prezi ähnlich funktioniert wie PowerPoint und lediglich einige zusätzliche Effekte beinhaltet. Die einzige Gemeinsamkeit zwischen den beiden Präsentationstools besteht jedoch darin, den Redner in seiner Botschaft zu unterstützen. In Wirklichkeit handelt es sich um zwei sehr verschiedene Anwendungen. Im Gegensatz zu anderen Präsentationstools, die nacheinander Folie für Folie zeigen, können mit Prezi auf einer interaktiven und zoombaren Leinwand Objekte und Texte in Beziehung zueinander angeordnet werden. Dabei lassen sich Inhalte gleichzeitig detailliert oder als großes Ganzes zeigen. Der Nutzer kann so seine Ideen besser in den Kontext setzen.
3) Prezi eignet sich ausschließlich für visuelle Präsentationen
Dass Prezi für bildlastige Präsentationen hervorragend geeignet ist, leuchtet den meisten ein. Dass jedoch gerade auch Präsentationen mit sehr viel Text und komplexen Grafiken ideal mit Prezi dargestellt werden können, ist häufig nicht auf Anhieb klar. In herkömmlichen Präsentationen, bei denen Folien mit teilweise vier oder fünf Grafiken auf einmal vorgestellt werden, ist der Zuschauer schnell mit Informationen überfordert und abgelenkt. In einer Prezi können dagegen überschaubare Ausschnitte aus Grafiken gezeigt werden, die gerade im Fokus des Vortrags stehen.
4) Man muss ein Grafikdesigner sein, um schöne Prezis zu erstellen
Die ersten Schritte mit Prezi sind für viele noch ungewohnt, und das Vorurteil, dass am Ende nur Grafiker oder Designer überzeugende Prezis erstellen können, hält sich hartnäckig. Zurückzuführen ist dies jedoch häufig auf eine falsche Herangehensweise: Ohne Vorerfahrung mit Prezi denken viele immer noch im herkömmlichen Präsentationsaufbau mit Folien und versuchen, ihre Arbeitsweise entsprechend 1:1 auf Prezi zu übertragen. Da Prezi jedoch völlig anders aufgebaut ist, schlagen diese Versuche oft fehl. Bei Prezi empfiehlt es sich, sich zunächst einmal in Ruhe Gedanken zu der Geschichte, ggf. einer passenden visuellen Metapher und zum Konzept zu machen, das vermittelt werden soll. Prezi begleitet dann diesen Prozess der Ideenvermittlung mit vielen Vorlagen und Icons, die man für den Aufbau der Präsentation nutzen kann.
5) Prezi-Präsentationen sind zu unruhig
Prezi enthält Zoom- und Rotationsfunktionen, die die Präsentation lebendig und ansprechend machen. Werden diese Funktionen jedoch inflationär verwendet, wird dies von den Zuschauern als störend und unruhig empfunden und lenkt zudem vom eigentlichen Inhalt ab. Hier gilt die Maxime: weniger ist mehr. Wenn gezeigte Ausschnitte nahe beieinander liegen und eine ähnliche Größe haben, werden die Übergänge ruhiger. Wer – ausnahmsweise – doch einmal eine Achterbahnfahrt für sein Publikum erzeugen möchten, sollte Objekte von sehr unterschiedlicher Größe direkt nacheinander verwenden und diese beiden Objekte auch noch in entgegengesetzte Richtungen rotieren lassen. Wann der bewusste Einsatz dieser Technik Sinn macht, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.
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