10.10.2022 – Kategorie: Digitale Transformation
Digitalwirtschaft: Geschäftsklima viel besser als in der Gesamtwirtschaft
Das Geschäftsklima in der Digitalwirtschaft ist derzeit sehr viel besser als in der Gesamtwirtschaft. Allerdings gehen die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung für die nächsten Monate zurück, zeigt der Bitkom-ifo-Digitalindex.
Derzeit laufen die Geschäfte bei den meisten Unternehmen der IT und Telekommunikation noch gut. Die Aussichten für die kommenden Monate trüben sich vor dem Hintergrund von Energiekrise und gesamtkonjunktureller Unsicherheiten aber ein. Die aktuelle Geschäftslage der Digitalwirtschaft erreicht im September 30,5 Punkte und liegt nur leicht unter dem langjährigen Mittel. Im August waren es noch 35,3 Punkte. Die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate sind jedoch wenig optimistisch und liegen bei minus 15,6 Punkten. Im August hatte dieser Wert bei minus 5,2 und im Januar noch bei 18,8 Punkten gelegen. Das zeigt der Bitkom-ifo-Digitalindex, der die aktuelle Geschäftslage und die Geschäftserwartungen für die kommenden drei Monate abbildet. Daraus wird das Geschäftsklima der Digitalwirtschaft berechnet.
Digitalwirtschaft spart durch effizientere Prozesse Energie ein
Das Geschäftsklima ist derzeit mit 6,2 Punkten noch leicht positiv, im Vormonat lag es bei 14,1 Punkten. „Damit zeigt sich die Branche derzeit robuster als zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 und während der internationalen Finanzkrise im Jahr 2008. Positiv blicken vor allem jene Unternehmen in die Zukunft, die ihren Kunden bei der Krisenbewältigung helfen können, zum Beispiel indem sie Prozesse effizienter gestalten und so Energie einsparen“, erläutert Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bitkom e.V.
In der Gesamtwirtschaft weist das ifo-Institut für das Geschäftsklima einen Wert von minus 15,7 Punkten aus (Januar 2022: plus 10,0 Punkte). Die Geschäftslage ging um 6,9 auf 15,4 Punkte zurück. Die Erwartungen rutschten um weitere 11,0 Punkte ab und lagen mit minus 42,3 Punkten sehr deutlich im negativen Bereich. Auch in der für viele IT-Anbieter nicht einfachen Lage will die Digitalwirtschaft zusätzliche Jobs schaffen. Die Beschäftigungserwartungen liegen bei 24 Punkten und damit deutlich im Plus. Das bedeutet, dass die überwiegende Mehrzahl der Unternehmen in den kommenden drei Monaten zusätzliche Arbeitskräfte einstellen will. „Die Nachfrage nach IT-Fachkräften bleibt weiterhin hoch“, berichtet Rohleder.
Zur Methodik des Digitalindex
Der Bitkom-ifo-Digitalindex basiert auf der monatlichen ifo-Konjunkturumfrage und bildet sich aus dem geometrischen Mittel des Index der Geschäftslage und des Index der Geschäftserwartungen. Berücksichtigt werden Daten der Digitalbranche, die sich aus Unternehmen der Sektoren Verarbeitendes Gewerbe, Handel und Dienstleistungssektor zusammensetzt. Dazu zählen Hersteller von IT und Kommunikationstechnik, Unterhaltungselektronik, Anbieter von Software und IT-Dienstleistungen, Telekommunikationsdiensten sowie der Groß- und Einzelhandel mit ITK. Der Index wird als Saldo (saisonbereinigt) dargestellt. Gewichtet wird nach Anzahl der Beschäftigten. Die Befragung wurde im September 2022 durchgeführt. (sg)
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