02.05.2022 – Kategorie: Digitale Transformation
Digitalisierungsprojekte: Deutsche Unternehmen wollen 2022 deutlich mehr investieren
Deutsche Unternehmen planen, ihre Investitionen in Digitalisierungsprojekte im Vergleich zu 2021 zu verfünffachen, um sich von den Auswirkungen der Pandemie zu erholen. Dies geht aus einer neuen Studie von Proactis hervor.
- Laut einer neuen Studie von Proactis wollen mittlere und große Unternehmen im Vergleich zu 2021 ihre Investitionen in Digitalisierungsprojekte verfünffachen.
- Die Covid-Pandemie bleibt für 43 Prozent der befragten Unternehmen das größte Geschäftsrisiko.
- Mehr als die Hälfte der mittleren und großen Unternehmen erwartet 2022 Stagnation oder Rückgang bei Umsatz und Rentabilität.
Aus der Studie von Proactis, Anbieter für Ausgabenmanagement, geht hervor, dass Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitenden in Deutschland in diesem Jahr 234 Milliarden Euro in Digitalisierungsprojekte investieren werden. Dies entspricht 4,1 Prozent des Jahresumsatzes im letzten Jahr. Und stellt daher eine enormenVervielfachung zu den 40 Milliarden Euro an Investitionen im Jahr 2021 dar. Für die Studie wurden Führungskräfte in über 1.300 mittleren und großen Unternehmen in Deutschland (301), Frankreich (301), den Niederlanden (101), dem Vereinigten Königreich (309) und den USA (304) befragt.
Die Umfrage zeigt, dass der Anteil der Investitionen in die Digitalisierung in den vergangenen drei Jahren rapide zugenommen hat. Vor der Pandemie hatten nur 39 Prozent der befragten Unternehmen in Digitalisierungsprojekte investiert. Jetzt hat sich diese Zahl auf 91 Prozent mehr als verdoppelt. Eine große Rolle hat dabei die Pandemie und die durch sie ausgelöste Transformation im privaten und unternehmerischen Umfeld gespielt.
Digitalisierungsprojekte: Fokus auf sicheren Lieferketten
Typische Beispiele für die digitale Transformation sind Cloud Computing, der Einsatz von Software, um manuelle Prozesse zu automatisieren. Hinzu kommt die Digitalisierung von Finanzprozessen. 2022 wird laut der Befragung ein großer Fokus auf der Digitalisierung der Lieferkette liegen. Denn obwohl 76 Prozent der befragten Unternehmen im letzten Jahr bereits versucht haben, das Lieferantenmanagement zu digitalisieren, bleiben fragile Lieferketten (26 Prozent) nach Covid (43 Prozent) die am zweithäufigsten genannte Barriere für den eigenen Unternehmenserfolg. In Deutschland sind dabei Effizienzsteigerung (23 Prozent) und Rentabilitätssteigerung (21 Prozent) die häufigsten Gründe für Investitionen in digitale Lieferketten. Dicht gefolgt von besserer Compliance und Kostenreduktion mit jeweils 19 Prozent.
„Digitalisierung spielt eine entscheidende Rolle im modernen Lieferkettenmanagement. Weltweit wurden in den letzten Jahren enorme Investitionen in die Logistiktechnologie getätigt. Nämlich um internationale Lieferketten transparenter zu machen“, erklärt Tim Sykes, CEO bei Proactis. „Von der Verbesserung der Betriebs- und Vertriebseffizienz bis hin zur Überwindung von Lieferengpässen und Produktknappheit ist die Rationalisierung von Lieferketten und die Verbesserung ihrer Funktionsweise auch in Anbetracht der weltweit anhaltenden Lieferkettenprobleme ein wichtiger Schwerpunkt.“
Digitalisierungsprojekte: Datenanalyse und Prozessautomation
Neben sicheren Lieferketten (26 Prozent) sind für deutsche Unternehmen noch Datenanalyse (38 Prozent) und Prozessautomation (34 Prozent) wichtige Aspekte für den digitalen Handel. Dafür wurde im Jahr 2021 am häufigsten in die Digitalisierung der IT (41 Prozent) investiert. Gefolgt von Investitionen in die Digitalisierung von Betrieb/Produktion/Vertrieb (25 Prozent) und HR (24 Prozent). Im Jahr 2022 wollen die meisten der befragten deutschen Unternehmen verstärkt die Prozesse bei der Beschaffung (88 Prozent) digitalisieren. Gefolgt von Dokumentenmanagement (88 Prozent) und Kommunikation (84 Prozent).
Die Befragung zeigt auch, dass über die Hälfte der mittleren und großen Unternehmen in Deutschland für 2022 eine Stagnation oder Reduktion des Umsatzes oder des Gewinns erwarten. Ein Viertel davon gehen von einem Gewinneinbruch zwischen sechs und zehn Prozent aus. Proactis geht davon aus, dass diese Prognose durch die aktuellen Ereignisse inzwischen sogar noch schlechter ausfallen dürfte. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine setzt seit Februar nicht nur die Lieferketten weiter unter Druck, sondern hat auch dazu geführt, dass viele deutsche Unternehmen ihr Russlandgeschäft ruhen lassen oder sogar ganz einstellen.
Herausfinden, wie sich digitale Technologien nutzen lassen
„Unternehmen müssen aktuell viele wirtschaftliche Herausforderungen meistern, und die meisten von ihnen verlassen sich stark auf die Digitalisierung von Prozessen und Dienstleistungen, um diese zu bewältigen. Die digitale Transformation ist seit über einem Jahrzehnt ein Thema für Unternehmen und die Pandemie hat die Pläne aller Beteiligten dramatisch beschleunigt. Die Herausforderung besteht nun darin, herauszufinden, wie man die Technologie nutzen kann, um angesichts von anhaltenden Lieferkettenengpässen, steigenden Kosten und einem weltweiten Fachkräftemangel erfolgreich zu sein“, ergänzt Tim Sykes.
Zur Methodik der Studie: Der „Proactis eRecovery Report“ untersucht die Art und Weise, wie Unternehmen mit fünfzig und mehr Mitarbeitenden in ausgewählten Volkswirtschaften in Digitalisierungsprojekte investieren und die Covid-19-Pandemie bewältigen. Die Befragung wurde von Opinium unter Entscheidungsträgern in 1.316 großen Unternehmen durchgeführt. Diese fand zwischen dem 10. und 21. Dezember 2021 in den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden statt. Befragt wurden Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern. Die Befragten hatten eine der folgenden Bezeichnungen: Eigentümer; Partner; Vorsitzender; Chief Executive Office; Geschäftsführer; Vorstandsmitglied; Direktor oder ein anderer leitender Angestellter oder Direktor unterhalb der Vorstandsebene.
Proactis unterstützt Unternehmen beim digitalen Handel, indem sie ihre Source-to-Pay-Prozesse transformiert. Dadurch könne Unternehmen Geld einsparen und Effizienzgewinne erzielen. Zugleich können sie die Compliance erhöhen und Risiken reduzieren. Von Beschaffungsprojekten, Vertragsmanagement und Beschaffungstransaktionen bis hin zur Zusammenarbeit mit Lieferanten und automatisierter Rechnungsverarbeitung. Mit den integrierten Ausgabenmanagement-Lösungen können sie den gesamten Einkauf und die Ausgaben kontrollieren. (sg)
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