10.01.2020 – Kategorie: Digitale Transformation

Digitalisierung: 6 entscheidende IT-Trends im Jahr 2020

DigitalisierungQuelle: esbprofessional/shutterstock

Bitkom Research hat im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) Unternehmen zu ihren Plänen bei der Digitalisierung befragt. Anhand der Ergebnisse konnte der IT-Dienstleister nun wichtige IT-Trends identifizieren, welche für Unternehmen im Jahr 2020 besonders relevant sein werden.

Die Budgets für die digitale Transformation steigen kontinuierlich an. Im Fokus stehen dabei IT-Sicherheit und Kundeninteraktion. Gerade im Kundenservice und bei der Neukundengewinnung sehen die Unternehmen das größte Potenzial der Digitalisierung. Weniger wichtig sind dagegen Kostensenkungen oder Effizienzgewinne, wie die repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag des Der IT-Dienstleisters Tata Consultancy Services (TCS) zeigt. Hierzu wurden 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland befragt.

Trend 1: Steigende IT-Budgets

Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation, eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. An fehlendem Budget scheitern die Digitalisierungsbestrebungen nicht: Lediglich ein Prozent der Befragten gibt fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund an. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent).

Trend 2: Bei Investitionen Security First

66 Prozent der Unternehmen wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern – mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen, sowie Online-Shops (52 Prozent) und mobile Webseiten oder Apps (49 Prozent). Vier von zehn Firmen (38 Prozent) rechnen mit höheren Ausgaben für Social-Media-Marketing, jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) für Software zum Kundenbeziehungsmanagement (Customer Relationship Management, CRM).

Trend 3: Kundenservice wichtiger als Kostensenkung

Zu den steigenden Investitionen in Kundeninteraktion passt, dass 88 Prozent der befragten Unternehmen durch die Digitalisierung großes Potenzial für einen besseren Kundenservice sehen. Auch bei der Neukundengewinnung sehen 73 Prozent der Befragten gute Möglichkeiten. Weniger wichtig sind den Unternehmen Effizienzgewinne (69 Prozent) und Kostensenkungen (54 Prozent).

Trend 4: Experten für IT-Sicherheit gesucht

Für Social-Media-Manager (25 Prozent) und Spezialisten für digitales Marketing (19 Prozent) haben die Unternehmen bereits Stellen geschaffen. Weitere Einstellungen sind kaum noch geplant: Lediglich sieben Prozent der Firmen wollen weitere Social-Media-Manager einstellen, für digitales Marketing sind es immerhin zwölf Prozent. Denn wie bei den Investitionen steht auch bei den gesuchten Fachkräften Sicherheit an erster Stelle: 30 Prozent der Unternehmen wollen IT-Sicherheitsberater einstellen – das sind doppelt so viele wie vor zwei Jahren (15 Prozent). Am zweithäufigsten werden Cloud-Experten genannt, 19 Prozent planen entsprechende Stellen. Ebenfalls gesucht werden Virtual-Reality-Designer (13 Prozent) und Data Scientists (zwölf Prozent). Jedes zehnte Unternehmen sucht Experten für Künstliche Intelligenz, sechs Prozent für Blockchain.

Trend 5: Verstärkte Zusammenarbeit mit Partnern

Für die Digitalisierung wird die Zusammenarbeit über Firmengrenzen hinweg zunehmend wichtiger. Acht von zehn Unternehmen (78 Prozent) arbeiten bereits mit externen Partnern zusammen. Das sind acht Prozentpunkte mehr als noch 2017. Künftig wollen die Firmen vor allem mit Zulieferern und Dienstleistern stärker kooperieren – knapp jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) plant dies. Etwas mehr (21 Prozent) arbeiten im Rahmen der Digitalisierung bereits mit Lieferanten.

Zur viel beschworenen Zusammenarbeit mit Start-ups kommt es übrigens viel seltener: Gerade einmal acht Prozent der Unternehmen arbeiten mit jungen Technologieunternehmen zusammen, weitere vier Prozent planen eine Kooperation. Seltener als mit Start-ups arbeiten die Unternehmen nur mit direkten Wettbewerbern: Nur drei Prozent der Unternehmen kooperieren mit der Konkurrenz, ebenso viele planen es.

Trend 6: Agile Methoden für die Digitalisierung

Beim Projektmanagement setzen die Unternehmen häufiger auf agile Methoden. So geben inzwischen 43 Prozent der Unternehmen an, manchmal, größtenteils oder immer agile Methoden einzusetzen. Vor einem Jahr waren es erst 35 Prozent. Nur ein Viertel verzichtet vollständig auf agiles Projektmanagement (2018: 36 Prozent). Noch deutlicher ist die Entwicklung bei Großunternehmen ab 500 Mitarbeitern. Hier setzen 52 Prozent der Unternehmen vermehrt auf agile Methoden, ein Plus von zehn Prozentpunkten verglichen mit 2018 (42 Prozent). Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (53 Prozent) sieht im Beherrschen agiler Methoden eine wichtige Kompetenz für die digitale Transformation.

„Aufgrund der Vorteile agiler Methoden werden Unternehmen diese künftig stärker einsetzen“, sagt Kay Müller-Jones, Leiter Consulting und Services Integration bei TCS. „Die Digitalisierung erhöht das Veränderungstempo, agile Methoden sind ein Schlüssel, das eigene Tempo ebenfalls zu erhöhen. Erforderlich für Agile ist allerdings eine enge Zusammenarbeit von Business und IT.“

Hinweis zur Methodik: Grundlage für die zum vierten Mal erstellte Trendstudie „Don’t Panic – Gelassen zur Digitalisierung“ ist eine Unternehmensbefragung, die Bitkom Research im Auftrag des IT-Beratungsunternehmen Tata Consultancy Services im Juni und Juli 2019 durchgeführt hat. Dabei wurden 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern befragt. Die Interviews wurden mit Führungskräften durchgeführt, die in ihrem Unternehmen für das Thema Digitalisierung verantwortlich sind. Dazu zählten Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder ebenso wie Entscheider aus den Bereichen Digitale Technologien, Informationstechnik, Operatives Geschäft und Finanzwesen. Die Umfrage ist repräsentativ für die deutsche Gesamtwirtschaft ab 100 Mitarbeitern. (sg)

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