02.08.2023 – Kategorie: Digitale Transformation

Digitale Wirtschaft: Bitkom meldet stabile Geschäftslage

digitale Wirtschaft Wirtschaftslage CGI Wachstumstreiber Sage GroupQuelle: denphumi - Adobe Stock

Bei Unternehmen der Digitalbranche laufen die Geschäfte weiterhin deutlich besser als in der Gesamtwirtschaft. Der Index zur aktuellen Geschäftslage der IT- und TK-Unternehmen ist derzeit positiv und liegt im Juli 2023 mit 30,0 Punkten 0,9 Punkte höher als noch im Juni.

Die Geschäftserwartungen für die digitale Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf sind derzeit nicht wieder über der Nulllinie. Sie liegen aktuell bei minus 4,6 Punkten, nach minus 4,0 Punkten im Juni. Das zeigt der Bitkom-ifo-Digitalindex. Der Index bildet die aktuelle Geschäftslage und die Geschäftserwartungen für die kommenden drei Monate ab und berechnet daraus das Geschäftsklima. Das Geschäftsklima liegt nun bei 12 Punkten, nach 11,9 Punkten im Juni. „Die Unternehmen der Digitalbranche behaupten sich in einem schwierigen Umfeld und zeigen sich weit überwiegend krisenfest“, erklärt Dr. Ralf Wintergerst, Präsident des Bitkom e.V.. Dies könne man auch an der Beschäftigtenentwicklung ablesen. Die digitale Wirtschaft schaffe in diesem Jahr in Deutschland rund 12.000 neue Jobs.

Bitkom Ralf WintergerstQuelle: Bitkom e.V.Quelle: Bitkom e.V.
Dr. Ralf Wintergerst ist Präsident des Digitalverbands Bitkom e. V. (Bild: Bitkom)

Digitale Wirtschaft schneidet besser als Gesamtwirtschaft ab

Für die Gesamtwirtschaft weist das ifo-Institut ein Geschäftsklima aus, das mit minus 9,1 Punkten weiterhin im negativen Bereich bleibt. Die Geschäftslage wird dabei mit 8,1 Punkten deutlich schlechter als im Vormonat beurteilt, als sie bei 13,5 Punkten lag. Auch die Geschäftserwartungen in der Gesamtwirtschaft bleiben im Minus und lagen im Juli bei minus 25,0 Punkten nach -24,3 Punkten im Juni.

Der Digitalindex basiert auf der monatlichen ifo-Konjunkturumfrage und bildet sich aus dem geometrischen Mittel des Index der Geschäftslage und des Index der Geschäftserwartungen. Berücksichtigt werden Daten der Digitalbranche, die sich aus Unternehmen der Sektoren Verarbeitendes Gewerbe, Handel und Dienstleistungssektor zusammensetzt. Dazu zählen Hersteller von IT und Kommunikationstechnik, Unterhaltungselektronik, Anbieter von Software und IT-Dienstleistungen, Telekommunikationsdiensten sowie der Groß- und Einzelhandel mit ITK. Der Index wird als Saldo (saisonbereinigt) dargestellt.

Digitale Wirtschaft
Der Bitkom-ifo-Digitalindex zur aktuellen Geschäftslage und zu den Geschäftserwartungen liegt im Juli 2023 bei 12,0 Punkten. (Grafik: Bitkom)

Deutsche Unternehmen auf der Suche nach Chief Digital Officers

Digitalisierung braucht jemanden im Unternehmen, der sie voranbringt. Diese Erkenntnis verbreitet sich offenbar zunehmend in der deutschen Wirtschaft. Aktuell gibt es in jedem fünften Unternehmen einen Chief Digital Officer (CDO) oder mit einer Leiterin oder einem Leiter Digitalisierung eine vergleichbare Position. Das entspricht in etwa der Zahl des Vorjahres (19 Prozent). Deutlich gestiegen ist aber der Anteil jener Unternehmen, die planen, eine entsprechende Stelle im Unternehmen zu besetzen oder einzurichten – von 18 Prozent im vergangenen Jahr auf nun 25 Prozent. Das geht aus einer Befragung von 602 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom hervor.

Dr. Ralf Wintergerst, Präsident des Bitkom, kommentiert: „Digitalisierung ist mehr als die Anschaffung von Hard- und Software oder die Einführung neuer Technologien, Digitalisierung braucht vor allem ein neues Mindset im Unternehmen. Digitalisierung kann Chefsache sein. Ist sie es nicht, sollte jemand im Vorstand oder zumindest mit direktem Zugang zum Vorstand beauftragt werden. Denn klare Verantwortung und Kompetenzen können die digitale Transformation entscheidend voranbringen. Ein CDO kann die Rolle des Schrittmachers und des Mutmachers der Digitalisierung übernehmen.“

Nur jedes fünfte Unternehmen in Deutschland hat bisher einen Chief Digital Officer. (Grafik: Bitkom)

CDO & Co. ist eine Frage der Unternehmensgröße

52 Prozent der befragten Untenehmen hat keinen CDO und keine vergleichbare Position – und auch keine Pläne, dies zu ändern. Dabei gibt es deutliche Unterschiede je nach Unternehmensgröße. So verzichten 54 Prozent der Unternehmen mit 20 bis 99 Beschäftigten auf CDO & Co., bei jenen mit 100 bis 499 Beschäftigten ist es aber nur eine Minderheit von 42 Prozent, wie auch bei Unternehmen ab 500 Beschäftigten (41 Prozent). Umgekehrt gibt es in 18 Prozent der Unternehmen mit 20 bis 99 Beschäftigten eine entsprechende Position, in jenen mit 100 bis 499 Beschäftigten sind es 29 Prozent und sogar 43 Prozent bei Unternehmen ab 500 Beschäftigten.

Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 602 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellung lautete: „Gibt es in Ihrem Unternehmen einen Chief Digital Officer (CDO) bzw. eine Leitung Digitalisierung? Hier ist nicht die IT-Leitung bzw. CIO (Chief Information Officer) gemeint.“(sg)

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