29.09.2020 – Kategorie: Digitale Transformation

Digitale Transformation: Aus diesen Gründen scheitern Projekte in Unternehmen

Digitale Transformation ITK-BrancheQuelle: Wright Studio/Shutterstock

Kulturelle Werte sind bei der Auswahl eines Technologie-Anbieters mindestens so wichtig wie die technologische Lösung, zeigt eine neue Studie von IFS. Die Studie enthüllt aber auch, dass Entscheider von der Geschäftsleitung oft unter Druck gesetzt werden, namhafte Technologie-Anbieter auszuwählen.

  • Die Geschäftsethik ist bei der Auswahl eines Technologie-Anbieters für deutsche Unternehmen genauso wichtig wie die eingesetzte Technologie.
  • 35 Prozent der Unternehmen nennen eine mangelhafte Beratung durch den Anbieter als wichtigsten Grund, warum ein digitales Transformationsprojekt fehlschlägt.
  • Fast ein Viertel der befragten Entscheider wurde von der Geschäftsführung angehalten, einen Anbieter nur aufgrund dessen Bekanntheit auszuwählen.

Als weitere wichtige Kriterien bei der Auswahl ihres Technologie-Partners für digitale Transformation nennen laut der aktuellen IFS-Studie 26 Prozent der befragten deutschen Unternehmen spezielle Branchenkenntnisse und 29 Prozent das Angebot zukunftsfähiger Lösungen. Zudem zeigt die Studie, dass Entscheider die Qualität der Beratungsleistung als einen maßgeblichen Faktor ansehen, ob die Digitalisierung im Unternehmen gelingen kann: 35 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass schlechte Beratung durch den Anbieter der entscheidende Grund für das Scheitern ihres digitalen Transformationsprojekts war.

Digitale Transformation
Was sich Unternehmen von Anbietern für Transformationsprojekte wünschen. (Grafik: IFS)

Digitale Transformation: Auswahl der Anbieter oft nach dessen Bekanntheit

Die Studie enthüllt zudem, dass Entscheider von der Geschäftsleitung oftmals unter Druck gesetzt werden, namhafte Technologie-Anbieter auszuwählen – auch wenn diese für die tatsächlichen Bedürfnisse des Unternehmens nicht geeignet sind. So wurden 23 Prozent der Befragten von der Geschäftsführung schon einmal zu einer entsprechenden Auswahl angehalten. In deutschen Unternehmen mit einem Umsatz von 750 bis 850 Millionen US-Dollar war dies sogar bei 43 Prozent der Befragten der Fall.

Ein Grund für das zögerliche Verhalten des Managements liegt möglicherweise in vergangenen, gescheiterten Projekten: 23 Prozent der Befragten gaben an, dass sich ihre Geschäftsführung aufgrund von vorangegangenen Budgetüberschreitungen nun weniger aufgeschlossen gegenüber digitalen Transformationsprojekten verhält. Und in 25 Prozent der Unternehmen waren es verpasste Zeitvorgaben bei vergangenen Projekten, die nun zur Risikoaversion führen.

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Die vier wichtigsten Gründe für das Scheitern von Transformationsprojekten. (Grafik: IFS)

Digitale Transformation: Klare Zielsetzung und passende Technologie führen zum Erfolg

Allerdings, so zeigt die Studie, hängt der Erfolg eines digitalen Transformationsprojekts in erster Linie von drei Faktoren ab, nämlich dem Finden einer passenden technologischen Lösung (35 Prozent), dem Erhalt von Zustimmung und Unterstützung aus verschiedenen Unternehmensbereichen (40 Prozent) sowie einer klaren Zielsetzung (43 Prozent). Die drei wichtigsten Vertrauensfaktoren für Anbieter sind laut der Befragten in Deutschland die pünktliche Lieferung (33 Prozent), die Unterstützung vor, während und nach dem Projektabschluss (36 Prozent) sowie die Einhaltung eines branchenspezifischen Verhaltenskodexes (32 Prozent). Zudem ist es für 30 Prozent der Befragten von zentraler Bedeutung, eine schnelle Wertschöpfung aus ihren Investitionen zu erhalten.

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Die Bedeutung neuer Technologien für Transformationsprojekten. (Grafik: IFS)

Transformationsprojekte scheitern häufig an schlechter Beratung

„Dass auch weniger greifbare Eigenschaften wie die ethischen Grundsätze zu den drei wichtigsten Eigenschaften eines Anbieters zählen, ist untrennbar damit verbunden, dass Unternehmen schlechte Beratung als zentralen Grund für das Fehlschlagen ihrer Projekten einstufen“, erklärt Michael Ouissi, Chief Customer Officer bei IFS. „Unternehmen sollten von Technologie-Anbietern erwarten, dass sie sich an solide Verkaufs- und Marketingpraktiken halten, die sich am tatsächlichen Kundennutzen orientieren.“ Trotz der COVID-19-Pandemie plant die Mehrheit der Unternehmen weltweit, die Ausgaben für ihre digitale Transformation weiter zu erhöhen. Das zeigen weitere Ergebnisse der Studie, die IFS bereits im Juni 2020 veröffentlicht hat.

Für die Studie „Digital Transformation Investment in 2020 and Beyond: The Technology Equation“ wurden insgesamt 3.032 Entscheider weltweit befragt, darunter 503 Entscheider in Unternehmen in Deutschland. Die Befragten stammen aus unterschiedlichen Branchen, darunter die Fertigungsindustrie, das Baugewerbe, das Gesundheitswesen, IT/Telco, Energie- und Versorgungsunternehmen sowie Reise und Transport. Die Daten wurden zwischen dem 8. April und dem 5. Mai 2020 durch das Marktforschungsunternehmen Censuswide erhoben. 
IFS entwickelt Business-Software für Unternehmen, die Güter produzieren und vertreiben, Anlagen bauen und unterhalten sowie Dienstleistungen erbringen. IFS ist im deutschsprachigen Raum mit der IFS Deutschland in Erlangen und weiteren Niederlassungen in Dortmund, Mannheim und Neuss sowie der IFS Schweiz in Zürich vertreten. (sg)



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