03.03.2023 – Kategorie: Digitale Transformation
Digitale Resilienz: Diese wirtschaftlichen Vorteile ergeben sich daraus
Fast alle Unternehmen haben in den vergangenen Jahren Erfahrung mit Ausfällen, Systemfehlern und Sicherheitsverletzungen gesammelt. Eine neue Studie von Splunk hat jetzt untersucht, wie Organisationen in die digitale Resilienz investieren und welche Auswirkungen dies auf ihr Geschäft hat.
- Die neue Studie „Digitale Resilienz zahlt sich aus“ von Splunk zeigt: Im Vergleich zum Durchschnitt erleben die Befragten in Deutschland pro Jahr weniger ungeplante Ausfallzeiten (224 Stunden gegenüber 238 in anderen Ländern).
- Die Ausfallkosten pro Stunde sind allerdings höher. Sie liegen im Durchschnitt bei 447.060 US-Dollar gegenüber 365.040 US-Dollar in anderen Ländern.
- Die deutschen Befragten fühlen sich weniger gut vorbereitet auf Störungen durch eine Rezession oder Wettbewerber als in anderen Ländern (42/43 Prozent gegenüber 52/50 Prozent).
- Die Befragten in Deutschland berichten von einer geringeren Effektivität bei Transformationsprojekten. Demnach geben 18 Prozent an, dass mehr als die Hälfte ihrer Projekte in den letzten zwei Jahren nachhaltige, positive Auswirkungen hatten (35 Prozent in anderen Ländern).
Die Welt ist resilienter, als wir gedacht hätten. Das haben die letzten Wochen, Monate und sogar Jahre gezeigt. Im Nachgang der globalen Pandemie und inmitten wirtschaftlicher und politischer Ungewissheit haben sich sowohl Menschen als auch Wirtschaft auf die neuen Bedingungen eingestellt. Unternehmen und Organisationen haben die Verantwortung, für verlässliche digitale Systeme zu sorgen. Und das, trotz immer raffinierteren Bedrohungsakteuren, immer häufigeren Ausfällen und immer anspruchsvolleren Kundenerwartungen. Splunk hat darum in der neuen Studie „Digitale Resilienz zahlt sich aus“ untersucht, wie es resilienten Unternehmen gelingt, in diesen disruptiven Zeiten zu bestehen – mehr noch: zu wachsen.
Die Studie zeigt auf, wie Unternehmen in digitale Resilienz investieren und wie sich dies auf den Geschäftserfolg auswirkt. Befragt wurden dazu über 2.100 Führungskräfte aus den Bereichen SecOps, ITOps und DevOps. Ein Kernergebnis: In der Resilienz fortgeschrittene Unternehmen sparen im Vergleich zu Unternehmen mit rudimentärer Resilienz im Durchschnitt 48 Millionen Dollar pro Jahr an Ausfallkosten.
Digitale Resilienz: Auswirkungen auf Ausfallkosten und -zeiten
Fortgeschritten resiliente Unternehmen sparen im Vergleich zu Unternehmen mit rudimentärer Resilienz im Durchschnitt 48 Millionen Dollar pro Jahr an Ausfallkosten. Die Unternehmen melden im Durchschnitt 240 Stunden beziehungsweise zehn ganze Tage Downtime im Jahr, die sich negativ auf Customer Experience, Erlöse und Produktivität auswirken. Nur die Hälfte der Unternehmen kann von sich sagen, dass sie darauf eingestellt sind, ihre Arbeitsweise und den Umgang mit der Kundschaft in disruptiven Zeiten zu ändern. Und anzupassen, wenn eine Rezession (52 Prozent) oder das Wettbewerbsumfeld (50 Prozent) es erfordern.
Ergebnisse der Studie für Deutschland
Zwar erleben deutsche Unternehmen pro Jahr durchschnittlich weniger ungeplante Ausfälle, haben allerdings deutlich höhere Ausfallkosten pro Stunde (447.060 US-Dollar) als der Durchschnitt der anderen Länder (365.040 US-Dollar). Unternehmen in Deutschland berichten von einer geringeren Effektivität bei digitalen Transformationsprojekten. Nur 18 Prozent gaben an, dass mehr als die Hälfte ihrer Projekte in den letzten zwei Jahren nachhaltige, positive Auswirkungen hatten. Bei den anderen Ländern waren es im Durchchnitt 35 Prozent. In Deutschland gaben nur 40 Prozent der Unternehmen an, dass die Mehrheit ihrer Arbeitsabläufe vollständig automatisiert sind. Gegenüber 57 Prozent in anderen Ländern.
Unternehmen müssen digitale Resilienz neu denken
Als Co-Gründer einer Cyber-Intelligence-Firma habe ich erlebt, wie sehr sich die Art und Weise, in der Unternehmen ihr Geschäft betreiben, verändert hat. Durch die Pandemie hat sich das noch weiter beschleunigt. Die IT ist nicht mehr nur dazu da, Geschäftsprozesse einfacher und effizienter zu machen. Sondern sie bestimmt in vielen Fällen sämtliche Interaktionen von Kundschaft und Beschäftigten und ist die Voraussetzung für weiteres Wachstum. Das bedeutet, dass die Auswirkungen im gesamten Unternehmen zu spüren sind, wenn die digitalen Systeme durch Störungen unter Druck geraten.
Beim Aufbau eines resilienten Unternehmens geht es nicht nur darum, die richtigen Fachkräfte zu finden oder eine gute Bilanz vorzuweisen. Erforderlich sind die richtigen Fähigkeiten für Vorbeugung, Erkennung und Reaktion, wenn widrige Bedingungen, Stressfaktoren für das System oder bedrohliche Kompromittierungen die elementaren digitalen Ressourcen zu stören drohen, mit denen Geschäftsprozesse laufen und kritische Datenströme gesteuert werden. Verordnungen wie der Digital Operational Resilience Act (DORA) und Richtlinien von Organisationen wie dem National Institute of Standards and Technology (NIST) zwingen Unternehmen zu der Erkenntnis, dass sie letztlich nur so resilient sind wie ihre digitalen Systeme.
Deshalb ist es an der Zeit, die Silos von SecOps, ITOps und DevOps aufzubrechen. Die jüngste Zunahme von Infrastrukturausfällen und Sicherheitsvorfällen zeigt deutlich: Es reicht nicht aus, die Resilienzbemühungen auf einmalige Projekte, auf Disaster Recovery und Notfallpläne zur Geschäftsfortführung zu beschränken. Erfolgreiche Unternehmen und Organisationen verfolgen stattdessen eine Strategie digitaler Resilienz. Diese geht durch alle Funktionsbereiche, damit sie Störungen jederzeit bewältigen und überstehen können.
Wichtige Fähigkeiten digital resilienter Unternehmen
Wir haben festgestellt, dass fortgeschritten resiliente Unternehmen in einer sich schnell verändernden Landschaft deutlich im Vorteil sind. Wie Sie das machen? Sie haben die entscheidenden Fähigkeiten im Bereich der digitalen Resilienz entwickelt. Diese lassen sich unter den Stichpunkten Transparenz, Erkennung, Untersuchung, Reaktion und Zusammenarbeit beschreiben.
Unternehmen, die ihre geschäftlichen Ziele erreichen, zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Zusammenarbeit von SecOps-, ITOps- und DevOps-Teams erleichtern. Das gilt insbesondere beim Krisenmanagement. Diese Unternehmen sind auch in der Lage, Incidents vorherzusagen und zu verhindern. Nämlich dadurch, dass sie moderne Technologien wie maschinelles Lernen und automatisierte Vorfallreaktion einsetzen. Dadurch, dass sie in funktionsübergreifende Zusammenarbeit investieren, beschleunigen sie außerdem ihre Software-Release-Zyklen.
Aber das Beste kommt erst: All diese Fähigkeiten führen unterm Strich zu besseren Geschäftsergebnissen. Im Vergleich zu den Unternehmen mit rudimentärer Resilienz sparen Unternehmen mit hohem Resilienz-Reifegrad nicht nur bei den Kosten von Ausfallzeiten. Sie sind 2,5-mal besser auf die Herausforderungen einer Rezession (78 Prozent) oder disruptiven Wettbewerb (77 Prozent) eingestellt. Bei den Unternehmen mit rudimentärem Resilienz-Reifegrad sind es nur 29 Prozent beziehungsweise 30 Prozent. Und sie sind mit ihren Digitalisierungsprojekten der vergangenen beiden Jahre mehr als doppelt so oft (53 Prozent) nachhaltig erfolgreich wie die Unternehmen mit rudimentärer Resilienz am anderen Ende der Skala (25 Prozent).
Nicht nur überleben, sondern wachsen
Der neue Report „Digitale Resilienz zahlt sich aus“ von Splunk gibt wichtige Argumente für Investitionen in digitale Resilienz. Er zeigt, dass Unternehmen und Organisationen mit hohem Resilienz-Reifegrad einen messbar hohen ROI aus ihrer Widerstandsfähigkeit erzielen. Das liegt daran, dass sie die Kosten von Ausfallzeiten minimieren, sich bei Veränderungen neu ausrichten und Digitalisierungsprojekte zu Ende bringen. Außerdem erreichen sie ihre Finanzziele oder übertreffen sie sogar. Ich bin mir sicher, dass wir in den nächsten Jahren manche Unternehmen sehen werden, die diese Zeiten nicht nur überleben. Sondern in ihnen sogar aufblühen werden.
Über den Autor: Patrick Coughlin ist VP, Strategy & Specialization bei Splunk. Er war Mitbegründer und CEO von TruStar, einer Cyber-Intelligence-Management-Plattform, die von Splunk übernommen wurde. Davor leitete Patrick Coughlin Analystenteams für Cybersicherheit und Terrorismusbekämpfung für die US-Regierung. Außerdem für Kunden aus dem privaten Sektor in den USA und EMEA. (sg)
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Aufmacherbild: sutadimages – Adobe Stock
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