27.01.2021 – Kategorie: Human Resources
Digitale Kompetenzen: Welche Skills Mitarbeitende in Zukunft benötigen
Nur wenn Unternehmen durch gezieltes Upskilling in den Aufbau der digitalen Kompetenzen investieren, können sie wettbewerbsfähig bleiben und Talente langfristig binden. Welche Skills Mitarbeiter zukünftig benötigen, zeigt eine neue Studie der IUBH Internationale Hochschule.
Welche Schlüsselkompetenzen benötigen Mitarbeiter in einer zunehmend digitalisierten Lebens- und Arbeitswelt? Dieser Frage geht der neue „Future Digital Skills Report 2021“ der IUBH Internationalen Hochschule nach. Die Studie beleuchtet unter anderem zehn wichtige digitale Kompetenzen und untersucht, in welchen übergeordneten Bereichen der Bedarf nach neuen Qualifikationen am höchsten ist. Darüber hinaus zeigt sie auf, wie Fach- und Führungskräfte ihren persönliche Qualifizierungsbedarf sowie den ihrer Belegschaft heute einschätzen und wie berufliche Weiterbildung bedarfsgerecht gestaltet sein muss, um Mitarbeitende zu befähigen.
Digitale Kompetenzen: Corona-Pandemie beschleunigt Digitalisierungsprozesse
Hintergrund für die Durchführung der Studie ist die Tatsache, dass die Digitalisierung und damit einhergehende Entwicklungen unser Leben und unsere Arbeit massiv verändern. Die Corona-Krise hat diesen Prozess zusätzlich beschleunigt. Diese fortlaufende Veränderung verlangt von allen Menschen eine stetige Anpassung und Weiterentwicklung – für viele auch und vor allem in ihren beruflichen Tätigkeiten. Denn mit dem Wandel hin zur Arbeitswelt 4.0 verschärft sich nicht nur der „War for Talents“ um die digitalen Talente, auch viele bestehende Berufsprofile verändern sich grundlegend, andere Jobs fallen weg und gleichzeitig entstehen komplett neue Berufe und Rollen, die vielfältige digitale Kompetenzen voraussetzen.
Die IUBH folgert: Nur wenn Unternehmen durch gezieltes Upskilling in den Aufbau dieser wichtigen Future Skills investieren, können sie wettbewerbsfähig bleiben, Talente langfristig binden und werden so auch die digitale Transformation erfolgreich gestalten. „Arbeitsmarkt-Experten gehen davon aus, dass rund 30 Prozent der heutigen Jobs im Jahr 2030 nicht mehr existieren“, erläutert Prof. Kurt Jeschke, Professor und Prorektor Corporate an der IUBH Internationalen Hochschule. „Für Unternehmen steigt der Druck, ins Upskilling der eigenen Teams zu investieren, damit die Handlungsfähigkeit erhalten bleibt. Wir wollten deshalb wissen, welche digitalen Schlüsselkompetenzen zukünftig besonders gefragt sind“, so Prof. Jeschke weiter.
Digitale Kompetenzen: Vor allem bei den Grundlagen besteht Bedarf
Für die Untersuchung der digitalen Future Skills und relevanten Aufgabenbereiche, die Mitarbeitende und Unternehmen benötigen, um in der Arbeitswelt 4.0 erfolgreich zu sein, wurden 546 HR-, Fach- und Führungskräfte befragt. Insgesamt wurden 16 Bereiche und 108 verschiedene digitale Skills konkretisiert und bewertet. „Schon die Top 10 zeigen ein sehr heterogenes Bild mit Skills aus ganz verschiedenen Bereichen“, fasst Prof. Kurt Jeschke die Ergebnisse zusammen.
Auf den vorderen Plätzen stehen folgende digitale Kompetenzen:
- Computernutzung
- Datensicherheit
- Nutzung digitaler Tools für die Kommunikation und Zusammenarbeit
- Nutzung digitaler Tools für die Erstellung digitaler Inhalte
- Nutzung digitaler Tools für die Steigerung der Produktivität
Auf den Plätzen sechs bis zehn landen verschiedene digitale Kompetenzen, von Kommunikation und PR über Cloud Computing, Uses Cases, Konsumentenverhalten bis hin zu IoT. „Das ist ein klares Zeichen dafür, dass derzeit in den unterschiedlichsten Fachgebieten Unsicherheiten und Schulungsbedarf bestehen“, so Jeschke. Das bestätigen auch die Ergebnisse zur Frage nach den Bereichen, in denen sich die Teilnehmer Weiterbildungsoptionen wünschen: Hier führen die Bereiche Grundlagen digitaler Arbeit, künstliche Intelligenz (KI), Management, Marketing und Informatik die Rangliste an.
Individuelle Weiterbildungsziele unterstützen
Neben dem Fokus auf die wichtigsten Future Skills sollten Weiterbildungslösungen laut der Studie in Zukunft zudem so konzipiert sein, dass sie die individuellen Ziele der Teilnehmenden unterstützen und ihnen den Aufbau oder die Vertiefung einer oder mehrerer Kompetenzen in ihrer bestehenden Rolle ermöglichen. Im Fokus der Weitebildung sollte außerdem der persönliche Aspekt stehen. Denn wie die Ergebnisse verdeutlichen, entstehen Antrieb und Motivation für Bildung primär durch den Wunsch, sich und seine persönlichen Fähigkeiten weiterzuentwickeln und zu optimieren. Im Mittelpunkt des Weiterbildungsangebots sollte also immer der Mitarbeitende selbst stehen.
Digitales Know-how ist vermehrt gefordert
Die Studie zeigt beim Thema berufliche Weiterbildung insgesamt einen klaren Handlungsbedarf auf. Zwar schätzten 35,4 Prozent der Befragten ihre digitalen Fähigkeiten für die Ausübung ihrer Tätigkeit als hoch oder sehr hoch ein, sie wünschen sich aber dennoch ihre digitalen Skills weiter auszubauen. Knapp 40 Prozent empfinden bei sich selbst einen hohen oder sehr hohen Weiterbildungsbedarf. Für ihre Mitarbeitenden sehen sogar rund 53 Prozent der Befragten die Notwendigkeit zum Upskilling.
„Die Entwicklung ist aus unserer Sicht dramatisch, denn der Digital Skill Gap, also die Kluft zwischen bestehenden und geforderten digitalen Kompetenzen, wächst stetig. Gleichzeitig spitzt sich der War for Talents um die digitalen Talente weiter zu. Die Konsequenz: Unternehmen müssen dringend in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden investieren, um sie für die Aufgaben der Zukunft zu qualifizieren“, ist Jeschke überzeugt.
Digitale Fähigkeiten: So gelingt die berufliche Weiterbildung
Der Future Digital Skills Report gibt Handlungsempfehlungen, wie HR und Unternehmensführung die berufliche Weiterbildung gestalten sollten, damit die digitale Transformation gelingen kann. „Das Wissen um die erfolgskritischen digitalen Skills von Fach- und Führungskräften wird am Ende darüber entscheiden, ob ein Unternehmen produktiver, innovativer und damit langfristig wettbewerbsfähiger ist. Die gezielte Vermittlung digitaler Kompetenzen durch Upskilling sorgt gleichzeitig für mehr Arbeitsmotivation, höhere Zufriedenheit und dauerhafte Bindung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Also für alle eine klare Win-win-Situation“, so das Fazit von Prof. Jeschke.
Der Future Digital Skills Report 2021 der IUBH ist hier abrufbar. Die IUBH Internationale Hochschule in Erfurt bereitet über 40.000 Studierende auf den Arbeitsmarkt vor. Sie versammelt unter ihrem Dach über 200 Studienprogramme, die in vier voneinander unabhängigen Hochschulbereichen angeboten werden: das IUBH Duale Studium, das IUBH Fernstudium, das IUBH Berufsbegleitende Studium sowie die IUBH Campus Studies. Das duale Studium der IUBH bietet Bachelor-Studiengänge mit klarem Branchenfokus im Wechsel zwischen Theorie und Praxis. (sg)
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