25.03.2010 – Kategorie: Fertigung, IT, Management, Technik

Der Business Integration Server (BIS 6) und seine Werkzeuge

Der Business Integration Server (BIS 6) der Firma Seeburger bietet nach Unternehmensangaben nicht nur eine hohe Leistungsfähigkeit und gute Skalierbarkeit, sondern auch zusätzliche Werkzeuge, die das tägliche Arbeiten leichter und zielorientierter machen sollen. Auch lässt sich der BIS individuell an die Unternehmensbedürfnisse anpassen. Die hier beschriebenen Ergänzungstools können nicht nur BIS-Nutzern gute Dienste leisten, sondern lassen sich auch unabhängig vom BIS in Kombination mit SAP PI einsetzen.

Die meisten Unternehmen sind heutzutage in ein weit verzweigtes Netzwerk aus Kunden, Partnern und Lieferanten eingebunden. Entsprechend hoch sind die technischen Anforderungen, wenn es darum geht, Geschäftsprozesse zwischen den einzelnen Partnern elektronisch abzubilden, zu automatisieren und zu überwachen. Um auch auf hohem Niveau, Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Qualität sicherzustellen, hat Seeburger den BIS 6 mit Werkzeugen wie dem bereits bekannten Message Tracking zur Nachverfolgung von EDI-Belegen ausgestattet, von denen die wichtigsten Module hier kurz vorgestellt werden:

  • Vom Testsystem zum Produktiv-System per Mausklick mit Move to Production

Mit Move to Production präsentiert Seeburger ein BIS-Ergänzungstool, das drei substanzielle IT-Themen in jedem Unternehmen adressiert: Verringerung der Doppelarbeit, Verbesserung des Fehler- und Änderungsmanagements sowie mehr Transparenz für die IT Compliance. Move to Production (MTP) erlaubt per Mausklick eine Übernahme der neuen oder geänderten Daten aus dem Test- in das Produktivsystem. Gleichzeitig erfolgt ein Abgleich der Daten auf Vollständigkeit und Richtigkeit, begleitet von einem automatischen Fehlermanagement und einer transparenten Aufgabenteilung für die Administratoren. Dabei kann der Status der Änderungen durchgängig abgerufen werden, so dass das Tool auch sämtlichen Compliance-Anforderungen im Bereich Nachverfolgbarkeit und interner Kontrolle abdeckt.

  • Expressbearbeitung für kritische Nachrichten

In Unternehmen mit hohem Datenaufkommen sind sie besonders gefürchtet: Verzögerungen bei der Verarbeitung von kritischen Geschäftsprozessen, meist aufgrund von Systemüberlastungen oder dem Ausfall des Hauptsystems. Im Extremfall können solche Verzögerungen bis zum Bandstillstand beim Kunden oder Vertragsstrafen für SLA-Verletzungen führen. Um den Schaden möglichst gering zu halten, werden in den Unternehmen meist hohe Betriebsmittel- und Personalkosten bemüht. Mit dem Ergänzungstool Dynamic Priority Control (DPC) schafft Seeburger hier Abhilfe, indem mit dem DPC-Tool Prioritäten für die einzelnen Integrationsprozesse vergeben werden können. Dies erfolgt zum einen statisch, indem bestimmte Prozesse immer eine höhere Priorität haben und zum anderen dynamisch durch die Vergabe der Priorität durch den sendenden Kommunikationspartner. Das DPC-Tool macht sich schnell bezahlt, schließ;lich entfallen damit in kritischen Situationen manuelle Eingriffe zur Ressourcensteuerung ebenso wie das Monitoring kritischer Prozesse im Zweit-System. Letztlich kann sogar die separate Hardware für diese Sonderprozesse reduziert werden. Zudem fallen Strafgebühren weg, da alle Service-Zusagen eingehalten werden.

  • Dokumentation auf Knopfdruck mit der Business Process Documentation

Prozess-Dokumentation ist angesichts vieler gesetzlicher Anforderungen heutzutage ein Kernthema in Unternehmen. Durch die Abhängigkeit technischer und fachlicher Geschäftsprozesse ist hier eine Lösung vonnöten, die beide Sichtweisen in einer Applikation mit gemeinsamer grafischen Oberfläche darstellt und so die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit realisiert. Dies bietet Seeburger als Zusatztool mit der Business Process Documentation und ermöglicht damit die Zusammenarbeit von Fachabteilung und IT im Rahmen der Dokumentation, so dass Änderungen in der einen Ebene sofort in der anderen nachvollziehbar sind und die Transparenz und die Qualität der Dokumentation im Unternehmen deutlich zunimmt.

Dabei enthält das BPD-Tool alle nötigen Bausteine, die für eine detaillierte Prozessbeschreibung erforderlich sind. So kann beispielsweise innerhalb der Dokumentation auf bereits erstellte Systemdiagramme und Organigramme zugegriffen und diese in die Prozessbeschreibung integriert werden. Neben der fachlichen Beschreibung erfolgt die technische Implementierung mithilfe der grafischen Prozessmodellierung BPMN (Business Process Modelling Notation) und diese werden in der Seeburger BPEL-Engine (Business Process Execution Language) zur Laufzeit ausgeführt. Die integrierte Open-Office-Anwendung ermöglicht die Beschreibung der Prozessschritte. Auf Basis der grafischen und textlichen Beschreibung kann die Dokumentation bzw. das Prozess-Handbuch als PDF-Format exportiert werden. Die Dokumentation ist damit immer auf dem aktuellen Stand.

  • Mehr Transparenz durch Echtzeit-Abfrage von Unternehmensinformationen

Aktuelle Information ist die Mutter der Entscheidung. Daher ist die Verfügbarkeit von Echtzeitinformationen, z.B. über Bestände, Liefertermine oder Verfügbarkeiten essenziell als Basis für weitere Entscheidungen und letztlich für den Unternehmensumsatz. Seeburger unterstützt das interne wie externe Realtime-Informationsmanagement durch die Online-Transaction-Processing- (OTP-) Lösung. OTP ermöglicht zunächst internen Informationsabruf von zeitkritischen Daten wie z.B. die aktuelle und konsolidierte Sicht über die Bestände unterschiedlicher Lager, was eine Bestandsoptimierung und eine Anpassung der Bestände an die aktuelle Nachfrage ermöglicht. Darüber hinaus gibt die Lösung extern in Echtzeit Auskunft an Kunden oder Lieferanten. Über Web Services erhalten Kunden exakte Informationen wie z.B. Bestellbestätigung oder Verfügbarkeits- und Lieferterminauskünfte. Auf Kundenseite wird die Zufriedenheit und Bindung erhöht. Die Echtzeit-Lösung ist besonders für mittlere und groß;e Unternehmen mit internen oder externen synchronen Prozessen geeignet.

  • Sicherer und volumenabhängiger Datenaustausch mit Managed File Transfer

Die Auftrags- und Lieferabwicklung zwischen Unternehmen wird heutzutage weitestgehend automatisiert per EDI realisiert. Doch für vertrauliche und groß;e Datenpakete wie z.B. Konstruktionspläne oder Unterlagen für den Wirtschaftsprüfer sind die gängigen Übertragungswege per FTP oder E-Mail zu unsicher oder unterliegen zudem Volumenbeschränkungen. Seeburger bietet daher mit dem Zusatztool MFT (Managed File Transfer) eine sichere Lösung, bei der zum einen über die Seeburger-Portallösung oder zum anderen über eine Punkt-zu-Punktverbindung kritische Daten volumenunabhängig ausgetauscht werden. MFT eignet sich besonders für mittlere und groß;e Unternehmen, die einen absolut sicheren Austausch ihrer sensiblen Daten verlangen.

  • Self-Service-Roll-Out-Portal: Lieferantenintegration, die gelingt

Die elektronische Vernetzung mit Kunden und Lieferanten ist heute ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil für schnelle, bedarfsorientierte und arbeitsteilige Zusammenarbeit. Daher kommt der Partneranbindung eine groß;e Bedeutung zu, der viele Unternehmen in der Praxis aber meist nicht gerecht werden können, da eine vollständige Partnerintegration bisher ein langwieriger und abstimmungsintensiver Prozess war. Doch mit dem Seeburger-Roll-Out-Portal als Erweiterung zum BIS bringt Seeburger neuen Schwung in die Partnerintegration: Die Anbindung läuft fast automatisiert im Self-Service ab und auch eine größ;ere Lieferantenanzahl lässt sich ohne viel Personal leicht anbinden. Für das Portal meldet sich der Lieferant dort im Internet an und wird schrittweise durch den Anbindungsprozess geführt. Zunächst trägt er seine Stammdaten ein, lädt sich Informationen herunter und kann dann Funktionstests durchführen. Waren die Tests nicht erfolgreich, erhält er eine detaillierte Fehlermeldung und kann erneut testen. Dabei ist er beim Testen vollkommen unabhängig von der Erreichbarkeit des Partners und kann jederzeit testen. Zudem ist der Anbindungsprozess durch die Vorgabe der einzelnen Aufgaben schrittweise durchführbar und damit für den Lieferanten unkompliziert. Dabei bietet Seeburger unter Verwendung des Portals die automatisierte Lieferantenanbindung auch als Service an.

Da die Zusatzmodule bei vielen Kunden gute Dienste leisten, wird Seeburger diesen „Werkzeugkasten“ auch künftig weiter ausbauen.


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