02.11.2022 – Kategorie: Technologie

Datenmodell: Bundesverwaltung entwickelt nutzerzentrierten Datenatlas

DatenmodellQuelle: Bundesdruckerei GmbH

Die Bundesdruckerei hat jetzt den ersten nutzerzentrierten Datenatlas für die Bundesverwaltung im Auftrag des Bundesministeriums der Finanzen entwickelt. Das Datenmodell soll einen Mehrwert für alle Nutzer bieten.

  • Datenatlas: Das Leuchtturmprojekt der Bundesdruckerei unterstützt die Vision einer Datenstrategie der Bundesverwaltung.
  • Meilenstein auf dem Weg zur datengetriebenen Verwaltung: Basis für künftige Datenanalysen und KI-Anwendungen wie maschinelles Lernen.
  • Eine prototypische Entwicklung für weitere behördenübergreifende Anwendungen ist bis zum 1. Quartal 2024 geplant.

Die Verwaltung der Zukunft soll modern, effizient, innovativ und motivierend sein. Und sie soll gleichzeitig für die Arbeit mit Daten begeistern. All dies will die Bundesdruckerei GmbH gemeinsam mit dem Bundesministerium der Finanzen (BMF), dem Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund) und dem Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) mit dem ersten nutzerzentrierten Datenatlas zeigen. Das auf einem Datenmodell basierende Projekt wird exemplarisch die Vision eines Datenatlas der Bundesverwaltung aus der 2021 verabschiedeten Bundesdatenstrategie unterstützen. Es soll die Rolle des Staats als Vorreiter gesellschaftlicher Innovationen stärken.

Das Innovationsprojekt im Auftrag des BMF startete bereits Ende 2021 und ist auf zwei Jahre ausgelegt. Marco Hutta, BMF Stabsstelle IT-Innovationen und digitale Lösungen (IT-I), erklärt dazu: „Der Datenatlas der Bundesverwaltung bietet künftig erstmalig ein vollständiges Datenmodell der Bundesverwaltung und den informativen Unterbau für künftige Datenanalysen und KI-Anwendungen wie das Maschinelle Lernen.“

Datenmodell visualisiert Datenquellen und Prozesse

Der konzipierte Datenatlas soll in einer ersten Pilotphase das Datenmanagement und Datenmodell ausgewählter Behörden innerhalb der Bundesfinanzverwaltung vereinfachen. Und auf diese Weise einen Mehrwert für alle Nutzenden schaffen. „Durch die sogenannte graphenbasierte Visualisierung von Datenquellen, Prozessen und weiteren Informationen sowie zugehörigen Verknüpfungen erhalten Anwender ein intuitives Werkzeug für das Arbeiten mit Daten”, sagt Dr. Manfred Paeschke von der Bundesdruckerei GmbH, in dessen Bereich Innovations das Projekt angesiedelt ist. „Verständliche Visualisierung von Metainformationen, erstellt mit Hilfe von Methoden künstlicher Intelligenz, sollen den Arbeitsalltag der Beschäftigten in der Verwaltung moderner und effizienter machen.“

Im stetigen Austausch mit dem BMF und den weiteren Projektpartnern wird der Datenatlas stufenweise entwickelt und in verschiedenen Anwendungen erprobt. Data Scientists verbringen in ihrer täglichen Arbeit viel Zeit mit der Kennzeichnung, Ergänzung, Verwaltung und Pflege von Daten. Die Erfahrungen aus Datenprojekten der vergangenen Jahre hätten laut Paeschke zu einem Umdenken geführt. So ständen Datenverfügbarkeit und Qualität zunehmend im Fokus, etwa im Gesundheitswesen und der öffentlichen Verwaltung. Grundlegend sei die verantwortungsvolle Nutzung der Daten sowie Transparenz und Fairness in den Anwendungen. „Das Projekt Datenatlas ist mit seinen Ansätzen zu automatisierter Qualitätssicherung, Standardisierung, Pseudonymisierung und Metadatenextraktion ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur datengetriebenen Verwaltung“, so Paeschke.

Datenmodell
Im Datenatlas werden Meta-Informationen zu Datenbeständen der öffentlichen Verwaltung grafisch erkundbar gemacht. (Bild: Bundesdruckerei GmbH)

Vielfältige Anwendungen des Datenatlas

Die möglichen Anwendungen eines Datenatlas sind vielfältig. Beispielsweise kann er bei der Abschätzung von Gesetzesfolgen unterstützen und bei der Suche nach behördlichen Informationen helfen. Er kann eine teil-automatisierte Qualitätsanalyse der Fachverfahrensdaten und ihrer Datenquellen anbieten. Auch bei der Konzipierung neuer Fachverfahren kann er helfen, indem unter anderem eine doppelte Datenhaltung verhindert wird. Schließlich fördert er als Kollaborationstool die überbehördliche Kooperation und ressortübergreifende Vernetzung.

Damit wird das Datenmodell in Form eines Datenatlas zum zentralen Element in der Umsetzung der Datenstrategie des Bundes. Er vereinfacht Entscheidungen und Verwaltungsprozesse auf allen Ebenen durch künstliche Intelligenz sowie eine hohe Qualität und Standardisierung von Daten. Wie auch durch den Aufbau von Datenkompetenz in den Datenlaboren der Ressorts.

Die Bundesdruckerei GmbH und ihre Tochtergesellschaft Maurer Electronics GmbH ist deutsches Hightech-Sicherheitsunternehmen mit Hauptsitz in Berlin. Mit innovativen Lösungen, Produkten und Technologien „Made in Germany“ schützt sie Identitäten und Daten. So schafft sie Vertrauen und Rechtssicherheit in der digitalen Gesellschaft und ermöglicht das souveräne Handeln von Staaten, Unternehmen und Bürgern in der analogen und der digitalen Welt. (sg)

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