07.08.2023 – Kategorie: Digitale Transformation, Geschäftsstrategie

Dateninfrastruktur: Wachstum der Daten überfordert deutsche Unternehmen

Fivetran Dateninfrastruktur Data WarehousesQuelle: Pixel Matrix - AdobeStock

Die Mehrheit der Führungskräfte sorgt sich um die Ausfallsicherheit ihrer Dateninfrastruktur und setzt auf Hybrid Cloud. Wie die neue Studie von Hitachi Vantara zudem zeigt, wird sich der Datenspeicherbedarf bis 2025 verdoppeln.

Rund 73 Prozent der deutschen Unternehmen fühlen sich mit der Menge der von ihnen verwalteten Daten überfordert. 63 Prozent befürchten, dass ihre derzeitige Infrastruktur nicht in der Lage sein wird, zukünftige Anforderungen zu erfüllen. Das hat eine neue Umfrage von Hitachi Vantara ergeben. Während neue, datenintensive Technologien und Anwendungen wie generative AI einen wahren Goldrausch auslösen, der zu mehr Erkenntnissen, Automatisierung und besseren Prognosen führt, verschärfen diese Technologien gleichzeitig den Druck auf die bereits angespannte Dateninfrastruktur und Hybrid- Cloud-Umgebungen, auf denen sie laufen. 

Der „Hitachi Vantara Modern Data Infrastructure Dynamics Report” zeigt auch, dass durchschnittliche Großunternehmen davon ausgehen, dass sich ihr Datenaufkommen in den nächsten zwei Jahren nahezu verdoppeln wird. Der Schutz der Daten und das Management des Datenwachstums in einer effizienten und nachhaltigen Weise wird die Herausforderung weiter vergrößern. Der Report steht hier kostenlos zum Download zur Verügung.

Sichere Verwaltung der Dateninfrastruktur

Mit der weltweiten Umfrage unter 1.288 Führungskräften und IT-Entscheidungsträgern, darunter 84 in Deutschland, wollte Hitachi Vantara ermitteln, welche Schwierigkeiten Unternehmen haben, ihre Dateninfrastruktur sicher und nachhaltig zu verwalten. Hier ein Überblick über die wichtigsten Ergebnissen bei deutschen Unternehmen.

  • Die Befragten bestätigten, dass Daten ihr wertvollstes Gut sind, zeigten sich aber besorgt über die Sicherheit und Belastbarkeit ihrer Dateninfrastruktur. 74 Prozent befürchten, dass sie eine Datenschutzverletzung nicht rechtzeitig erkennen können, um ihre Daten zu schützen.
  • 66 Prozent der befragten Führungskräfte sind besorgt, ob die Dateninfrastruktur ihres Unternehmens stabil genug ist, um Daten nach Ransomware-Angriffen wiederherzustellen. 20 Prozent gaben zu, wichtige Daten nicht zu sichern. Und 21 Prozent mussten feststellen, dass Daten nach Speicherausfällen nicht mehr zugänglich waren.
  • 77 Prozent der IT-Leiter messen derzeit den Energieverbrauch ihres Rechenzentrums. 33 Prozent gaben jedoch zu, dass ihre Dateninfrastruktur zu viel Energie verbraucht. 60 Prozent räumten ein, dass ihre Nachhaltigkeitsrichtlinien die Auswirkungen der Speicherung ungenutzter Daten nicht berücksichtigen.

Datenspeicherung ohne die richtige Strategie

„Ein Teil des Problems ist, dass viele Unternehmen Daten ohne die richtige Strategie oder die richtigen Dateninfrastruktur-Tools speichern. Tatsächlich gaben 73 Prozent der deutschen Unternehmen an, dass sie alle Daten für den Fall der Fälle gespeichert haben, wobei etwa die Hälfte ihrer Daten Dark data sind oder nie genutzt werden“, erklärt Bharti Patel, Senior Vice President, Product Engineering, Hitachi Vantara. „Um die Modernisierung der Infrastruktur zu gewährleisten, sollten Unternehmen moderne Plattformen in Betracht ziehen, die mehr Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und Schutz bieten und gleichzeitig den Platz- und Energiebedarf reduzieren. Unternehmen, die diesen kritischen Bereichen Priorität einräumen, können wertvolle Erkenntnisse aus ihren Daten gewinnen und gleichzeitig die Nachhaltigkeit fördern und einen erheblichen Wettbewerbsvorteil erzielen.“

Hybrid-Cloud-Modell für die Dateninfrastruktur

Die Studie beleuchtet auch die Zukunft der Datenspeicherung. So erwarten die Autoren der Studie, dass das hybride Cloud-Modell, also die Mischung aus Public/Private Cloud, Co-Location und On-Premises, weiter bestehen wird. Für deutsche Unternehmensleiter ergab die Studie, dass sie die Daten überwiegend bereits in einer etablierten hybriden Cloud-Umgebung speichern. Hierbei verteilt sich der Prozentsatz der Arbeitslasten in den Rechenzentren fast gleichmäßig auf die öffentliche Cloud (28 Prozent), die Private Cloud (26 Prozent), einen Standort vor Ort (21 Prozent) und auf Co-Location/ Managed Services (21 Prozent). Die Verteilung wird in den kommenden zwei Jahren weitgehend gleich bleiben.

Modernisierung der Dateninfrastruktur macht den Unterschied

Gefragt wurde auch, wie wichtig die Modernisierung der Dateninfrastruktur für die aktuelle Transformationsstrategie des Unternehmens ist. 74 Prozent der IT-Führungskräfte in Deutschland gaben an, dass die Dateninfrastruktur ein sehr wichtiger oder der wichtigste Bereich ihrer Transformationsstrategie ist. Diese 74 Prozent bezeichnen wir als „Infrastructure Leader“. Diese Führungskräfte sind mehr als doppelt so häufig davon überzeugt, dass ihre Infrastruktur stabil genug ist, um im Falle eines Ransomware-Angriffs alle Daten wiederherzustellen. Mit 33 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit haben sie keine Bedenken, dass ihr Unternehmen einen Angriffsversuch rechtzeitig erkennen könnte, um seine Daten zu schützen. Die Führungskräfte erkannten auch eher, wie wichtig die Zusammenarbeit mit Drittanbietern für Security-, Storage- und Application Services ist.

Von den befragten deutschen Führungskräften gaben 44 Prozent an, dass sie vor allem Hilfe bei der Verbesserung der Cybersicherheit benötigen, Nahezu 7 von 10 (69 Prozent) wünschen sich, dass Anbieter von Dateninfrastrukturlösungen sie mit ihrer Expertise in diesem Bereich aktiv unterstützen. Der Bericht unterstreicht die Bedeutung einer gezielten Strategie, um zu einem datengesteuerten Unternehmen zu werden. Dazu müssen die Verantwortlichen Einiges beachten:

  • Infrastrukturmodernisierung  ist unerlässlich, weil Altsysteme sonst zum „Bottleneck” für die digitale Transformation werden. Mit einer modernen Dateninfrastruktur können IT-Verantwortliche ihre Systeme dynamisch skalieren. Und auch die Leistungseffizienz verbessern und die Kosten optimieren, weil Anwender nur für das bezahlen, was sie tatsächlich nutzen.
  • Die Einbeziehung der Anwender ist entscheidend für eine schnelle Entscheidungsfindung auf Basis verfügbarer Daten. Dazu sollten Unternehmen ein umfassendes Sicherheits- und Zugriffssystem einrichten und ihre Mitarbeiter hinsichtlich einer verantwortungsvollen Datennutzung schulen.
  • Um den Wert der Daten zu maximieren, muss Verschwendung begrenzt werden. Dazu sollten engagierte Führungskräfte Initiativen zur Datenbereinigung Priorität einräumen, Abläufe optimieren und die Gesamteffizienz verbessern.

Durch die Umsetzung dieser drei Schritte können Führungskräfte ihre Unternehmen auf den Weg zu einer datengesteuerten Organisation bringen und so neue Chancen für Wachstum und Erfolg erschließen.

Zur Methodik der Studie

Der Reseach Report „Modern Data Infrastructure Dynamics” von Hitachi Vantara wurde in Form einer Online-Umfrage mit 41 Fragen unter Führungskräften und IT-Leitern durchgeführt. Hierfür wurden Unternehmen aus allen wichtigen Branchen in zwölf Ländern befragt. Hierzu zählen die USA, Brasilien, Mexiko, Großbritannien, Deutschland, Italien, Indien, Singapur, Indonesien, China, Australien und Neuseeland. Die Daten sind so gewichtet, dass ein Verhältnis von 70:30 zwischen IT-Leitern und C-Suite-Führungskräften gewährleistet ist. Auch die Branchen wurden gleich gewichtet. Die Stichprobe für die Umfrage umfasste große Unternehmen mit einem weltweiten Jahresumsatz von über 500 Millionen US-Dollar. Sie ist daher möglicherweise nicht repräsentativ für die gesamte Wirtschaft. Hitachi Vantara ist eine Tochtergesellschaft von Hitachi Ltd. und liefert intelligente Datenplattformen, Infrastruktursysteme und digitales Know-how. (sg)

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