21.07.2022 – Kategorie: IT-Sicherheit

Cybersicherheit: Fraunhofer Singapore wird zu einem neuen Forschungszentrum

CybersicherheitQuelle: Fraunhofer Singapore

Die Fraunhofer-Auslandsgesellschaft Fraunhofer Singapore wird zu einem Zentrum für Cybersicherheit. Im Fokus der Forschungsaktivitäten steht die sichere Kommunikation mittels Quantentechnologie. Partnerinstitut des Standorts in Singapur ist das Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit AISEC.

Quantentechnologien stellen die Cybersicherheit vor neue Herausforderungen, bieten jedoch auch Chancen im Kampf gegen Cyberkriminalität. Einerseits können Quantencomputer bisherige Verschlüsselungsmethoden brechen, andererseits eröffnet die Quantentechnologie neue Möglichkeiten für die Absicherung von Daten, Systemen und Infrastrukturen. Das Fraunhofer Center for Applied and Integrated Security (CAIS) in Singapur ergänzt das Portfolio des deutschen Partnerinstituts Fraunhofer AISEC komplementär.

Zu den bestehenden Kompetenzen bei der Post-Quanten-Kryptografie, die auch von Quantencomputern nicht gebrochen werden kann, kommt durch den Fraunhofer-Standort in Singapur das Thema Quantenschlüsselaustausch (Quantum-Key-Distribution) hinzu, eine auf Quantentechnologie basierende Methode. Weitere Themen des CAIS sind vertrauenswürdige künstliche Intelligenz, Cyber Physical Security und sichere, digitale Identitäten. Außerdem gibt es Angebote für Trainings und Weiterbildung zum Thema Cybersicherheit.

Europa und Singapur profitieren von Kooperation

„Durch Quantencomputer werden in naher Zukunft gängige kryptografische Verfahren und Protokolle obsolet. Um die Sicherheit unserer Daten weiterhin zu garantieren, sind neue Verfahren und Methoden im Bereich der Cybersecurity zwingend erforderlich“, erklärt Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer Gesellschaft. „Singapur bietet eine hervorragende Forschungsinfrastruktur, die unsere Kompetenzen auf dem Gebiet der Cybersicherheit ideal ergänzt. Damit entspricht die Kooperation sowohl unserer Internationalisierungsstrategie zur wissenschaftlichen Wertschöpfung und dem gegenseitigen Nutzen der Partnerländer als auch der von der Bundesregierung beschlossenen Leitlinie zum Indo-Pazifik, welche die cybersicherheitspolitische Zusammenarbeit mit Staaten wie Singapur hervorhebt.“

Fokus auf Cybersicherheit und Quantentechnologien

„Singapur ist ein sehr vielversprechender Markt für das Fraunhofer AISEC, denn Cybersicherheit und Quantentechnologien gehören dort zu den prioritären Forschungsthemen. Mit der Partnerschaft bauen wir unsere Kompetenzen bei sicherer Quantenkommunikation systematisch aus, wovon auch unsere Kunden in Deutschland und Europa profitieren werden“, ergänzt Prof. Dr. Georg Sigl, Institutsleiter am Fraunhofer AISEC.

„Fraunhofer ist seit vielen Jahren ein etablierter Partner von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in Singapur und hervorragend im lokalen Ökosystem vernetzt. Durch das CAIS am Fraunhofer-Standort in Singapur wollen wir die lokalen Forschungsaktivitäten im Bereich der Quanten- und Sicherheitstechnologien weiter ausbauen“, sagt Michael Kasper, Leiter des Fraunhofer Center for Applied and Integrated Security CAIS.

Fraunhofer Singapore
ichael Kasper ist Leiter des Fraunhofer Center for Applied and Integrated Security CAIS.

Engagement von Fraunhofer in Singapur

Der Fraunhofer-Standort in Singapur ist 1998 aus einer Kooperation des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung IGD mit der Nanyang Technological University NTU entstanden. Mit dem Partner-Institut Fraunhofer IGD erfolgte der Ausbau zum Fraunhofer-Projektzentrum für Interaktive Digitale Medien IDM und schließlich zur rechtlich eigenständigen Gesellschaft Fraunhofer Singapore. Mit dem neuen Partner-Institut Fraunhofer AISEC richtet sich der Fraunhofer-Standort in Singapur jetzt thematisch neu aus. So werden bestehende Ansätze im Bereich Quanten- und Sicherheitstechnologien weiterverfolgt und neue Ansätze in diesem zukunftsträchtigen Forschungsfeld ausgebaut.

Auf einer Staatsfläche von der Größe der Stadt Hamburg nehmen in Singapur sechs Universitäten sowie zahlreiche Forschungsinstitutionen, Fördergeber und Forschungsministerien mit einem Budget von 25 Milliarden Singapur-Dollar am aktuellen Rahmenprogramm für die öffentliche Forschung teil. Die National Research Foundation Singapore fördert mit dem Programm CREATE die Zusammenarbeit mit Top-Universitäten und Forschungsorganisationen wie dem Massachusetts Institute of Technology, der ETH Zürich, der University of Cambridge oder der Technischen Universität München. (sg)

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