31.03.2023 – Kategorie: IT-Sicherheit

Cyber-Resilienz: Diskrepanz zwischen Vertrauen und Fähigkeiten

Cyber-ResilienzQuelle: leowolfert - Adobe Stock

Eine neue Studie von Immersive Labs zeigt eine beunruhigende Diskrepanz zwischen dem Vertrauen in Cyber-Resilienz und den tatsächlichen Fähigkeiten in Unternehmen. Demnach sind Security-Teams nicht ausreichend auf mögliche Cyber-Bedrohungen vorbereitet.

Die neue Studie, die von Immersive Labs in Zusammenarbeit mit Forrester Consulting erstellt wurde, untersucht, wie Cybersicherheits-Verantwortliche die Cyber-Resilienz ihres Unternehmens wahrnehmen. Dies ist die Fähigkeit, Bedrohungen effektiv und souverän zu begegnen – wahrnehmen. Obwohl das Vertrauen in die allgemeine Widerstandsfähigkeit hoch ist, ergab die Studie, dass Mitarbeiter und Teams nicht ausreichend auf Bedrohungen vorbereitet sind.

82 Prozent der Befragten glauben, dass sie den durch ihren größten Sicherheitsvorfall verursachten Schaden ganz oder teilweise hätten abwenden können. Nämlich dann, wenn sie besser vorbereitet gewesen wären. 80 Prozent glauben nicht, dass ihre Security-Teams über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, um effektiv auf zukünftige Angriffe zu reagieren. Oder sind sich dessen nicht sicher. Die Studie plädiert für den Wandel hin zu einer Mitarbeiter-zentrierten Sicherheitskultur in Unternehmen, um das Risiko zu minimieren.

Nicht ausreichend auf Cyberangriffe vorbereitet

Forrester befragte für die Studie „Cyber Leaders Need a More Effective Approach to Building and Proving Resilience“ 316 Cybersicherheits-Verantwortliche. Diese sind aus dem Vereinigten Königreich, den USA, Kanada, Deutschland und Schweden und treffen strategische Entscheidungen im Bereich Cybersicherheits-Trainings. Dabei zeigte sich insofern eine Diskrepanz, als dass die Befragten zunächst Vertrauen in die allgemeine Widerstandsfähigkeit des Teams ausdrücken. Dieses Vertrauen sinkt allerdings drastisch, wenn es speziell darum geht, zu beurteilen, wie gut Mitarbeitende und Teams auf einen weiteren Angriff vorbereitet sind oder wie effektiv sie Vorfälle bewältigen.

Nur 17 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass ihr Cybersicherheits-Team ausreichend besetzt ist. Und fast die Hälfte der Befragten gibt zu, dass sie nicht in der Lage sind, Cyber-Fähigkeiten zu messen. Das kann das Vertrauen in die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens weiter schwachen. Mangelt es sowohl in puncto Prävention als auch Schadensminimierung, sind Unternehmen Cyberangriffen gegenüber möglicherweise verwundbarer als ursprünglich angenommen.

Cyber-Resilienz effektiv zu messen

„Cybersicherheits-Verantwortliche stehen unter enormem Druck, zu belegen, dass sie für aktuelle und neu aufkommende Bedrohungen gerüstet sind. Obwohl viele glauben, dass ihre Mitarbeiter und Teams über die notwendigen Fähigkeiten und das Urteilsvermögen verfügen, zeigt unsere Studie in Zusammenarbeit mit Forrester Consulting, dass es fast 50 Prozent der Befragten an belastbaren Kennzahlen mangelt, die diese These untermauern“, erklärt James Hadley, CEO und Gründer von Immersive Labs. „Unsere Studie legt nahe, dass es längst an der Zeit ist, traditionelle Trainingsmethoden zu überdenken. Und Cyber-Fähigkeiten effektiv zu messen und Mitarbeitende und Teams mit den notwenigen Fähigkeiten auszustatten, um Angriffen souverän zu begegnen.“

James Hadley ist CEO und Gründer von Immersive Labs. (Bild: Immersice Labs)

Auswirkungen des Fachkräftemangels auf die Cyber-Resilienz

Vom Druck, dem Cybersicherheits-Verantwortliche ausgesetzt sind, bis hin zu den Auswirkungen des Fachkräftemangels in der IT-Security kommt die Studie zu interessanten Erkenntnissen:

  • Cybersicherheits-Mitarbeiter stehen unter dem wachsenden Druck der Führungsebene: 84 Prozent der Befragten stimmen zu, dass Cybersicherheitsteams zunehmend unter Druck stehen. Wenn es darum geht, für den nächsten Cyberangriff gewappnet zu sein.
  • Es wird immer schwieriger, Cyber-Angriffe zu stoppen: 72 Prozent stimmen zu, dass die Bedrohungslandschaft immer komplexer wird.
  • Das Reporting ist uneinheitlich: Von Cybersicherheitsverantwortlichen wird zunehmend erwartet, dass sie Kennzahlen zu Bereitschaft und Reaktionszeiten im Ernstfall vorlegen. Aber weniger als 60 Prozent tun dies tatsächlich. Darüber hinaus stimmt mehr als die Hälfte (55 Prozent) zu, dass ihr Cybersicherheitsteam nicht über die erforderlichen Daten verfügt, um zu belegen, dass man bereit ist, effektiv auf Cyberbedrohungen zu reagieren.
  • Teams sind strategisch nicht dafür gerüstet, die Cyber-Resilienz aufrechtzuerhalten: 32 Prozent der Befragten glauben, dass ihr Unternehmen über eine dedizierte Cyber-Resilienz-Strategie verfügt.
  • Fachkräftemangel beeinträchtigt Cyber-Resilienz: 83 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass ihr Cybersicherheitsteam unterbesetzt ist. 94 Prozent sahen sich mindestens einmal mit Problemen beim Talent Management des Cybersicherheitsteams konfrontiert.
  • Moderne Trainingsmethoden können das Risiko minimieren: 64 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass traditionelle Cybersicherheits-Trainings wie Zertifizierungen, Videokurse und Unterricht nicht ausreichen, um die Cyber-Resilienz zu gewährleisten. Effektive, mitarbeiterzentrierte Ansätze wie Live-Simulationen und kontinuierliche, auf den Karriereweg zugeschnittene Online-Trainings und -Weiterbildungsmöglichkeiten können die Fähigkeiten von Mitarbeitenden und Teams. Damit können sie die Cyber-Resilienz ihres Unternehmens stärken.

Mangel an internen Cybersicherheits-Fähigkeiten beheben

Um Personalengpässen und einem Mangel an internen Cyber-Fähigkeiten entgegenzuwirken, plädiert die Studie dafür, dass Unternehmen „ihre Recruiting-Prozesse neu bewerten, um gezielt Kandidaten mit hohem Potenzial zu berücksichtigen und zu evaluieren“. Und „den Wandel hin zu einer Kultur vorantreiben, in der effektive, mitarbeiterzentrierte Ansätze wie Live-Simulationen ebenso fest verankert sind wie kontinuierliche, auf den Karriereweg zugeschnittene Online-Trainings und Weiterbildung, wenn es darum geht, die Fähigkeiten von Mitarbeitenden und Teams und damit die Cyber-Resilienz des Unternehmens als Ganzes zu stärken“.

Immersive Labs ist Anbieter von Mitarbeiter-zentrierten Cyber-Resilienz. Das Unternehmen unterstützt Kunden dabei, die Widerstandsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden gegenüber Cyber-Bedrohungen zu beurteilen und zu verbessern. Dies reicht von Cybersecurity- und Development-Teams bis hin zu Führungskräften. Immersive Labs bietet realistische Simulationen und praxisbezogene Cyber-Security-Labs. Mit dem Ziel, die Fähigkeiten von Mitarbeitenden und Teams im Umgang mit Bedrohungen zu beurteilen. (sg)

Lesen Sie auch: IT-Sicherheit: Fachkräftemangel verschärft Risiken für Unternehmen


Teilen Sie die Meldung „Cyber-Resilienz: Diskrepanz zwischen Vertrauen und Fähigkeiten“ mit Ihren Kontakten:


Scroll to Top