01.03.2022 – Kategorie: IT-Sicherheit
Continuous Intelligence: Ist Geschwindigkeit der Schlüssel?
Christian Beedgen, deutscher Gründer des Unicorns Sumo Logic, spricht über Geschwindigkeit und Sicherheit innovativer SaaS-Lösungen als Grundlage für alte und neue Geschäftsmodelle.
Christian Beedgen gilt als der aktuell erfolgreichste deutsche Gründer im Silicon Valley. Sein Unternehmen Sumo Logic hat sich zu einem internationalen Player entwickelt und zählt weltweit 2.100 Unternehmen zu seinen Kunden. Nun bringt der gebürtige Karlsruher seine zukunftsweisende Technologie auch in die alte Heimat. Hierzulande zählt etwa HelloFresh zu den ersten Kunden. Im Mittelpunkt seiner Technologie stehen Sicherheit und Funktionsfähigkeit immer verzweigterer IT-Umgebungen. Um diese aufrechtzuerhalten, müssen Unternehmen in der Lage sein, Anwendungs-, Infrastruktur-, Sicherheits- und IoT-Daten in Echtzeit zu analysieren. Genau diese Möglichkeit bietet die Continuous-Intelligence-Plattform von Sumo Logic.
SaaS-Lösung für den leichten Einstieg
Warum sind Sie aktuell mit Ihrer Software so erfolgreich?
Christian Beedgen: Unternehmen müssen schneller und schneller handeln, da braucht man eine hohe Qualität der eigenen Anwendungen. Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit sind da Kernanforderungen, dazu kommt die Datensicherheit. Damit managt man den Erfolg des Geschäfts. Wir bieten mit unserer SaaS-Lösung ein niedrigschwelliges Angebot, das einen leichten Einstieg ermöglicht. Immer mehr geschieht inzwischen in Echtzeit. Dazu braucht man Daten, um Entscheidungen abzusichern. Man muss sich ja ständig einen Kopf machen, was als nächstes zu tun ist im Business.
Der Trick bei Continuous Intelligence ist es, die richtigen Daten jederzeit zur Verfügung zu haben, die aus den Systemen herauskommen, diese sicherer zu machen, um das aktuelle Geschäftsmodell zu optimieren und neue Geschäftsmodelle auch zu ermöglichen. Die Log-Daten aus den Applikationen, die zur Verfügung stehen, beinhalten ja den kompletten Geschäftsablauf. Das lässt sich ständig auswerten, um zum einen die Applikationen und zum anderen das Geschäft zu optimieren.
Warum brauchen deutsche Unternehmen diese Technologie jetzt?
Beedgen: In Deutschland ist man noch nicht soweit bei der SaaS-Nutzung wie in den USA, teilweise auch aus Angst um die Datensicherheit. Da ist es auch richtig, sich gut zu informieren. Wir denken aber, dass wir mit unserem Ansatz der Continuous Intelligence und dem Audit eine bessere Story haben als so manches Unternehmen, das nicht die vergleichbare Expertise in Punkto Datensicherheit hat. In den USA, Australien und Neuseeland haben die Unternehmen schon mehr Vertrauen aufgebaut.
Warum sollten deutsche Unternehmen ihre Skepsis überwinden?
Beedgen: Die digitale Transformation hat sich in den vergangenen 18 Monaten beschleunigt. Meine klare Empfehlung lautet daher: Die Digitalisierung des Lebens lässt sich nicht aufhalten. Im Gegenteil: Es lassen sich mit innovativen Cloudtechnologien viele neue Märkte erschließen, auch wenn der deutsche Mittelstand das noch nicht richtig erkennt. Die Kundenwünsche erfordern immer mehr auch quasi in Echtzeit zu reagieren.
Continuous Intelligence ist noch nicht das Ende
Welche Ziele verfolgen Sie als Nächstes?
Beedgen: Nach dem Börsengang im Vorjahr treibt uns jetzt an, das Produkt weiterzuentwickeln. Wir freuen uns, wenn wir den Unternehmen dabei helfen können, sich auf Ihre eigene Kernkompetenz zu konzentrieren, in dem wir ihnen eine Menge abnehmen können mit unserer Software. Wir hoffen, irgendwann ein Standard zu werden für Reliability- und Security-Management. Darum kümmern sich jeden Tag 900 Menschen in unserem Unternehmen. Und unsere neue Open Source-Initiative „Open Telemetry“, erlaubt durch die Zusammenarbeit auch mit Konkurrenten, dass Daten in unterschiedlicher Darreichungsform von jedem genutzt werden können. Da kann jedes Unternehmen Mitglied werden.
Sehen Sie schon eine Technologie nach der Cloud am Horizont?
Beedgen: Noch nicht wirklich. Die Cloud wird sich in den nächsten zehn Jahren und darüber hinaus weiterentwickeln. Die SaaS-Angebote werden vielfältiger werden und vielleicht auch auf Snowflake setzen.
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