13.10.2022 – Kategorie: Cloud Computing

Cloud-Transformation: Erst denken, dann loslegen

In die Cloud oder lieber nicht? Unternehmen antworten meist zögerlich auf diese Frage. Zu groß ist die Sorge, am Vorhaben Cloud zu scheitern oder nur sehr langsam voranzukommen. Dabei lassen sich typische Stolpersteine durchaus vermeiden Vorausgesetzt man geht strategisch richtig vor.

Die Modernisierung der Infrastruktur und der Applikationsplattformen steht bei den meisten Unternehmen ganz oben auf der IT-Agenda. Cloud-Plattformen und -Services sind nun einmal wegen ihrer hohen Innovationskraft, Effizienz, Agilität und Skalierbarkeit die beste Alternative für die Transformation. Allerdings ist es mit der Auswahl der vermeintlich passenden Anwendung, die schnell auf Cloud-Provider-Portalen gebucht werden kann, nicht getan. Besser ist es, wenn Unternehmen im Vorfeld eine passende Strategie für die Cloud-Transformation definieren.

Die richtigen Antworten finden

Der Erfolg der Cloud-Transformation hängt tatsächlich in großen Teilen davon ab, wie gut die Vorbereitung und Strategie sind. Zuerst müssen sich Unternehmen fragen, welche Ziele sie mit der Cloud-Nutzung erreichen möchten: Kosten senken? Effizienz steigern? Neue Funktionalitäten? Von der Antwort hängt ab, welche Anwendungen in die Cloud verlagert werden. Schließlich müssen sie noch klären, welches Bereitstellungs-Modell zur Strategie passt (Private, Public, Hybrid oder Multi-Cloud?) und welches Service-Modell sie benötigen, also IaaS, PaaS oder SaaS. Nicht zu vergessen: Eine Business-Case-Betrachtung mit detaillierter ROI-Berechnung gehört unbedingt zur Strategiefindung, genauso wie eine Exit-Strategie, falls sich abzeichnet, dass die Cloud doch nicht so eine gute Idee war.

Der Weg in die Cloud sollte also gut geplant werden, deswegen sind schnell buchbare Services zwar verlockend, aber nicht wirklich ratsam. Wenn Unternehmen auf eine Click-Click-Cloud-Vorgehensweise setzen und auf Cloud-Provider-Portalen einfach und schnell Services buchen, entsteht schnell eine völlig unübersichtliche Cloud-Umgebung.

Übrigens: Der Weg in die Cloud ist kein reines IT-Thema, sondern sollte vom ganzen Unternehmen und jedem einzelnen Mitarbeiter mitgetragen werden. Ein aktives Change Management ist nötig, damit das Projekt Cloud nicht scheitert. Häufig misslingen Transformations­projekte, weil Unternehmen die Möglichkeiten der Cloud völlig unterschätzen. Tatsächlich geht es bei einer erfolgreichen Transformation nicht nur um die Auslagerung eines Servers an einen Hyperscaler, also um reines Hosting. Wenn die Organisation die eigentlichen Cloud-Vorteile wie Economies of Scale oder Time-to-Market nutzt, entstehen wertvolle Wettbewerbsvorteile. Und erst durch den Einsatz neuer Technologien und Services, etwa Cloud-native Applikationsentwicklung, IoT, KI und ML, werden Unternehmen wirklich zukunftsfähig.

Bei der Cloud-Transformation die Governance im Blick haben

Ohne Regeln und Gesetze funktioniert allerdings kein neues Vorhaben, und das gilt auch für den Weg in die Cloud. In der Governance-Strategie müssen Unternehmen deswegen definieren, wie sie die Cloud-Nutzung umsetzen wollen, damit sie zur Gesamtstrategie passt. Konkret geht es dabei etwa um das Berechtigungsmanagement mit der Festlegung von Rollen und der Regulierung von Anwenderzugriffen.

Damit das Projekt Cloud-Transformation zum Erfolg wird, sind Unternehmen gut beraten, wenn sie diese Stolpersteine frühzeitig aus dem Weg räumen. Nur so können sie sicher sein, dass sie ohne Verzögerungen ans Ziel kommen und nicht an dem Vorhaben scheitern. Und noch ein letztes Wort: Cloud-Transformationen sind sehr anspruchsvoll, so dass Unternehmen sie nicht immer alleine stemmen können. Für ein strategisches und strukturiertes Vorgehen ist es durchaus sinnvoll, sich externe Unterstützung zu suchen.

Cloud-Transformation
Bild: CGI Deutschland

Der Autor Eric Berg ist Vice President Consulting Expert bei CGI Deutschland.


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