03.02.2022 – Kategorie: Cloud Computing
Cloud-native: Warum Unternehmen die Cloud-Transformation vorantreiben wollen
Die Modernisierung der IT und die Umsetzung digitaler und datenbasierter Geschäftsmodelle stehen derzeit ganz oben auf der Agenda der CIOs. Das zeigt eine neue Studie von Lünendonk zu Cloud-native Software Development.
- Der Cloud-native Ansatz soll Skalierbarkeit, Flexibilität und Customer Experience der Unternehmens-IT verbessern.
- Laut einer neuen Studie von Lünendonk sehen 82 Prozent der befragten Unternehmen den Vorteil von Cloud-native in geringeren Entwicklungs- und Betriebskosten.
- Außerdem nimmt das Vertrauen gegenüber der Datenspeicherung in der Cloud zu.
Der steigende Druck zur Digitalisierung von Geschäftsmodellen und Prozessen führt laut der neuen Studie „Cloud-native Software Development: Mit Cloud-Technologien und Agilität zu mehr Innovationsgeschwindigkeit und Wettbewerbsvorteilen“ dazu, dass die Cloud-Transformation stärker als bisher vorangetrieben wird. Um die Vorteile der Cloud unter anderem in Hinblick auf Skalierung und Verfügbarkeit optimal zu nutzen, setzen IT-Verantwortliche künftig verstärkt auf Cloud-native. Demnach nutzen 73 Prozent der Unternehmen Cloud-native zur IT-Modernisierung, während 68 Prozent Cloud-native als Basis für neue Softwareprodukte einsetzen.
Cloud-native: Umbau zu einem modernen IT-Stack
„Lift & Shift, also die reine Verlagerung von IT-Anwendungen in die Cloud, schafft allein noch keine signifikanten Benefits für Innovationen, Geschwindigkeit, Agilität und User Experience“, erklärt Mario Zillmann, Partner bei Lünendonk & Hossenfelder und Studienautor die Notwendigkeit zur nächsten Stufe bei der Cloud-Transformation. „Vielmehr sorgt dies eher für Kosteneffekte, da die Prozesse an sich gleichbleiben und nur in die Cloud verschoben wurden.“
Den Herausforderungen, die mit den immer schneller voranschreitenden Veränderungen in den verschiedenen Geschäftsbereichen einhergehen, begegnen 63 Prozent der in der Studie befragten Unternehmen und Behörden mit Re-Architecting und Re-Factoring ihrer IT-Anwendungen. Das daraus resultierende Ziel ist der Umbau ihrer Legacy-Anwendungen hin zu einer Cloud-native-Architektur.
„Digitale Produkte – vor allem an der Kundenschnittstelle – müssen hohe Anforderungen an Skalierbarkeit, Verfügbarkeit und Digital Experience erfüllen und gleichzeitig in hohem Maße kundenzentrisch sein und in hoher Geschwindigkeit entwickelt werden. Auch die Release-Zyklen sind deutlich kürzer geworden, worauf sich die IT einstellen muss.“ Ohne die Möglichkeiten der Cloud und agiler Methoden sind diese Anforderungen nur sehr schwer zu erfüllen. Mehr als 60 Prozent der Unternehmen haben daher bereits begonnen, ihre IT-Architekturen auf Cloud-native-Technologien auszurichten und agile Methoden in der Softwareentwicklung zu nutzen.
Wie Unternehmen von Cloud-native profitieren wollen
Cloud-native-Softwareentwicklung bietet aus Sicht der Befragen eine ganze Reihe an Vorteilen: Für 82 Prozent der Unternehmen sind geringere Entwicklungs- und Betriebskosten ein wichtiger Vorteil. „Allerdings führen reine Kosteneinsparungen allein noch nicht zu den gewünschten Effekten bei Innovation, Geschwindigkeit und Performance“, gibt Zillmann zu bedenken.
Wichtige Vorteile sind für 82 Prozent der Befragten daher auch schnellere Softwareentwicklungs- und Bereitstellungszyklen. Eine verbesserte Kundenzentrierung und User Experience ist für 77 Prozent ein Argument für Cloud-native. Noch mehr Befragten, 78 Prozent, ist die Beschleunigung der Innovationsgeschwindigkeit wichtig. „Gerade wenn es darum geht, aus ersten Ideen und Use Cases in kurzer Zeit Prototypen und Minimal Viable Products (MVPs) zu entwickeln und einzusetzen, beschleunigen DevOps, Automatisierungstools oder Low-Code-Anwendungen die Time-to-Market-Zyklen“, so Mario Zillmann. Das könne dann zu Wettbewerbsvorteilen führen.
Bereitschaft zum Teilen von Daten in der Cloud nimmt zu
Die Skepsis gegenüber den Cloud-Providern wird in Zukunft jedoch abnehmen: Während heute nur 48 Prozent eine sehr oder eher hohe Bereitschaft im eigenen Unternehmen zum Bereitstellen von Daten in der Cloud sehen, soll dieser Wert künftig auf 86 Prozent steigen. „Zum einen nimmt die Akzeptanz gegenüber den Hyperscalern zu. Zum anderen erwarten die Unternehmen, dass es zukünftig besser möglich sein wird, Daten und Anwendungen auf eine sichere Art und Weise in der Cloud zu nutzen“, erläutert Tobias Ganowski, Junior Consultant bei Lünendonk & Hossenfelder, „Ob der Impuls für eine sichere Cloud-Nutzung von den Hyperscalern selbst oder auf Druck der Unternehmen beziehungsweise der Politik kommt, bleibt abzuwarten. In einer sicheren Umgebung können sich jedoch 81 Prozent der aktuellen Cloud-Skeptiker vorstellen, Daten in der Public Cloud zu teilen“, fügt Mario Zillmann hinzu.
Zur Methodik der Studie: Für die neue Studie „Cloud-native Software Development: Mit Cloud-Technologien und Agilität zu mehr Innovationsgeschwindigkeit und Wettbewerbsvorteilen“ von Lünendonk wurden 150 Führungskräfte aus Softwareentwicklung, Marketing, E-Commerce, Produktentwicklung und IT-Abteilungen befragt. Die Unternehmen stammen aus dem gehobenen Mittelstand sowie aus Großunternehmen und Konzernen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie wurden im Rahmen der Studie zum Status sowie der Relevanz von Cloud-native-Technologien befragt. Alle wesentlichen Branchen wurden dabei berücksichtigt. Die Studie wurde in fachlicher Zusammenarbeit mit den Unternehmen AUSY Technologies, codecentric, slashwhy, Sopra Steria und Sulzer realisiert.
Lünendonk & Hossenfelder mit Sitz in Mindelheim (Bayern) analysiert seit 1983 die europäischen Business-to-Business-Dienstleistungsmärkte (B2B). Im Fokus der Marktforscher stehen die Branchen Management- und IT-Beratung. Außerdem Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Rechtsberatung, Facility Management und Instandhaltung sowie Personaldienstleistung (Zeitarbeit, Staffing). Zum Portfolio gehören Studien, Publikationen, Benchmarks und Beratung über Trends, Pricing, Positionierung oder Vergabeverfahren. (sg)
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