25.06.2019 – Kategorie: Cloud Computing

Cloud-Monitor 2019: Cloud inzwischen unverzichtbar

Cloud-MonitorQuelle: JESHOOTS.com | CC0 1.0 Universal

Im Jahr 2018 nutzten 73 Prozent der Unternehmen Rechenleistungen aus der Cloud – im Vorjahr waren es erst zwei Drittel. Das ist das Ergebnis der Studie „Cloud-Monitor 2019“ von Bitkom Research im Auftrag der KPMG. Weitere 19 Prozent planen oder diskutieren den Cloud-Einsatz. Für die Nicht-Nutzer von Cloud-Ressourcen sind Sicherheitsbedenken das entscheidende Hemmnis.

Im Jahr 2018 nutzten 73 Prozent der Unternehmen Rechenleistungen aus der Cloud – im Vorjahr waren es erst zwei Drittel. Das ist das Ergebnis der Studie “Cloud-Monitor 2019” von Bitkom Research im Auftrag der KPMG. Weitere 19 Prozent planen oder diskutieren den Cloud-Einsatz. Für die Nicht-Nutzer von Cloud-Ressourcen sind Sicherheitsbedenken das entscheidende Hemmnis. Zudem berichteten fast die Hälfte der Nutzer von Ausfällen der Cloud-Lösung aufgrund technischer Probleme seitens des Cloud-Providers.

„Die meisten Unternehmen können und wollen auf Cloud Computing nicht mehr verzichten. Cloud-Anwendungen sind nicht nur kosteneffizienter, sondern auch die Basis für zukunftsfähige Geschäftsmodelle“, sagt Dr. Axel Pols, Geschäftsführer von Bitkom Research. Cloud Computing bezeichnet aus Sicht der Anwender die bedarfsgerechte Nutzung von IT-Leistungen wie beispielsweise Software, Speicherplatz oder Rechenleistung über Datennetze.

Das Datennetz kann ein unternehmens- beziehungsweise organisationsinternes Intranet (Private Cloud Computing) oder das öffentliche Internet (Public Cloud Computing) sein. So nutzte im vergangenen Jahr mehr als die Hälfte der Unternehmen (55 Prozent) Private-Cloud-Anwendungen, gut ein Drittel (35 Prozent) setzte auf Public-Cloud-Lösungen.

Quelle: Bitkom Research/KPMGQuelle: Bitkom Research/KPMG

Cloud-Monitor: Digitalisierung treibt die Wirtschaft an

In vielen Unternehmen kommt es durch Cloud Computing zu positiven Seiteneffekten. 57 Prozent der Cloud-Nutzer gibt an, dass der Cloud-Einsatz einen großen Beitrag zur Digitalisierung des Unternehmens insgesamt leistet. Für die Digitalisierung interner Prozesse bestätigen dies 52 Prozent der Befragten und 24 Prozent sehen im Cloud Computing einen großen Beitrag für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. „Die digitale Transformation eines Unternehmens startet häufig mit Cloud-Lösungen. In der Praxis sind sie der Motor der Digitalisierung“, erklärt Peter Heidkamp, Head of Technology bei KPMG.

Wer Cloud-Anwendungen nutzt oder damit plant, für den ist Datenschutz das Top-Kriterium, wenn es um die Auswahl eines Cloud-Dienstleisters geht. Fast alle Unternehmen (90 Prozent) geben an, dass für sie die Konformität mit der Datenschutz-Grundverordnung bei Cloud-Lösungen unverzichtbar ist. Für 79 Prozent ist eine transparente Sicherheitsarchitektur essentiell, 76 Prozent sehen die Integrationsfähigkeit der Lösungen als Notwendigkeit.

Auch die Standortfrage beschäftigt die Cloud-Nutzer und -Planer. Für jeweils zwei Drittel müssen der Hauptsitz des Cloud-Anbieters und das Rechenzentrum im Rechtsgebiet der EU liegen. „Wer den Datenschutz vernachlässigt, ist für Cloud-Anwender sofort aus dem Rennen. Anbieter müssen den Spagat zwischen hohen Sicherheitsanforderungen und einfacher Systemintegration meistern“, berichtet Pols.

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Schnelle Skalierbarkeit der IT

Zwar ist die Public Cloud im Vergleich noch nicht so weit verbreitet, die Public-Cloud-Anwender machen jedoch größtenteils positive Erfahrungen. Acht von zehn sehen dadurch eine schnellere Skalierbarkeit ihrer IT-Leistungen. 76 Prozent bestätigen in dem Cloud-Monitor eine Verbesserung beim ortsunabhängigen Zugriff auf ihre IT. Für 54 Prozent hat die Public Cloud die eigene Datensicherheit verbessert. Fast jeder fünfte Anwender (18 Prozent) gibt an, dass durch die Public Cloud die IT-Kosten abgenommen haben. Der IT-Verwaltungsaufwand ist für 37 Prozent geringer geworden, für 36 Prozent hat der Aufwand durch die Public Cloud aber auch zugenommen.

Im Hinblick auf die Bedienung neuer digitaler Technologien aus der Cloud sind Anwendungen im Bereich Internet der Dinge und Industrie 4.0 derzeit der häufigste Einsatzort für Public-Cloud-Lösungen. So arbeitet ein Fünftel derjenigen Unternehmen, die die Public Cloud nutzen, damit planen oder über den Einsatz diskutieren, mit der Public Cloud im IoT-Bereich.

15 Prozent haben die Public Cloud für E-Commerce-Anwendungen aktiviert, elf Prozent dieser Unternehmen benötigen die Public Could für Data-Management-Plattformen. Nur zwei beziehungsweise ein Prozent setzen bereits auf Schlüsseltechnologien aus der Public Cloud wie Künstliche Intelligenz oder Blockchain. „Überraschend ist, dass bislang nur sehr wenige Unternehmen auf KI-Lösungen aus der Cloud setzen. Dieses Marktsegment wird künftig deutlich zulegen“, so Heidkamp.

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Sicherheitsbedenken als häufigstes Hemmnis

Wer noch keine Public-Cloud-Lösungen einsetzt, sorgt sich vor allem um die Sicherheit seiner Daten. 73 Prozent der Nicht-Nutzer fürchten einen unberechtigten Zugriff auf sensible Unternehmensdaten, im Vorjahr nannten dies nur 63 Prozent als Grund. 64 Prozent haben Angst vor Datenverlusten, jeder zweite Nichtnutzer vermutet eine unklare Rechtslage. Für 43 Prozent bestehen Zweifel an der Integrationsfähigkeit der Public-Cloud-Lösungen mit der internen IT.

Dagegen lässt die grundsätzliche Skepsis gegenüber der Public Cloud in den Unternehmen weiter nach: Nur 22 Prozent der Nicht-Nutzer berichtet von internem Widerstand, im Vorjahr waren es 2017. „Sicherheitsbedenken sollten die Digitalisierung im Unternehmen nicht ausbremsen. Deshalb muss das Thema Sicherheit beim Cloud-Einsatz in allen Prozessschritten zentraler Bestandteil sein – angefangen bei der Planung“, erklärt Marko Vogel, Partner Cyber Security bei KPMG.

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Public Cloud weniger anfällig als eigene IT

Dabei ist die Public Cloud laut der Befragten weniger anfällig für Sicherheitsvorfälle als die eigene IT im Unternehmen. 26 Prozent der Public-Cloud-Nutzer gibt an, dass es in den letzten zwölf Monaten zu Sicherheitsvorfällen in den von ihnen genutzten Cloud-Lösungen gekommen ist. Für weitere 27 Prozent bestand ein solcher Verdacht. Zum Vergleich: Von Sicherheitsvorfällen in der unternehmensinternen IT berichten 37 Prozent der Unternehmen, ein weiteres Drittel hegte einen Verdacht.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft durchgeführt hat. Dabei wurden 553 Unternehmen aller Branchen ab 20 Mitarbeitern in Deutschland telefonisch befragt. Die Interviews wurden mit Geschäftsführern, IT-Leitern, CTOs und CIOs geführt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft. Der vollständige Bericht Cloud-Monitor 2019 ist hier verfügbar. (sg)


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