22.05.2023 – Kategorie: Digitale Transformation
Cloud-Migration: Wenn die Cloud ins Rechenzentrum zieht
Die Cloud wird für Unternehmen zur Norm und bietet unabhängig von der Branche klare Vorteile in Bezug auf Skalierbarkeit, Geschwindigkeit und Kosten. Allerdings gibt es keine Einheitslösung. Damit die Cloud für ein Unternehmen funktioniert, müssen Infrastruktur und geschäftliche Anforderungen sorgfältig durchdacht werden.
Cloud-Migration in der Praxis: Faktoren, wie mangelnde Fachkenntnisse von Mitarbeitern, Compliance-Vorschriften, Datenschutz, Sicherheit und unvorhersehbare Kosten sowie mögliche Ausfallzeiten, erschweren die Migration. Für Unternehmen, die viel in Rechenzentren investiert haben, ist diese Entscheidung ebenfalls ein Dilemma. Wenn sie bereits Geld in ihr eigenes Rechenzentrum investiert haben, warum sollten sie dann in die Cloud wechseln? Es gibt allerdings auch einen anderen Weg: Anstatt das Rechenzentrum in die Cloud zu verlagern, warum nicht die Cloud ins Rechenzentrum holen?
Planung vor Cloud-Migration
Viele Firmen bevorzugen eine stufenweise Migration, bei der in der Regel zuerst die älteren Teile der Rechenzentren in die Cloud verlagert werden, um Kosten für den Austausch alter Geräte zu vermeiden. Dieser Ansatz hat jedoch auch Nachteile: Wenn die Server, die zuerst verlagert werden, schwierig zu migrieren sind und nur begrenzt Vorteile bieten, kann dies die Cloud-Migration verlangsamen. Ein wichtiger erster Schritt ist die vollständige Bewertung der Cloud-Fähigkeit des Unternehmens. Dabei können Tools, welche voneinander abhängige Konfigurationen automatisch erkennen, dabei helfen zu bewerten, ob eine Umstellung auf die Cloud möglich ist und Schwierigkeiten aufzeigen. Dadurch können Störungen bei der Migration vermieden werden.
Von der Cloud zum Rechenzentrum
Laut Gartner werden bis 2025 95 Prozent der neuen digitalen Workloads auf Cloud-nativen Plattformen bereitgestellt werden – gegenüber 30 Prozent im Jahr 2021. Unternehmen sollten daher versuchen, einen Weg in die Cloud zu finden, der auch an zukünftige Entwicklungen angepasst werden kann.
„Pay-as-you-go”-Services können Unternehmen ebenfalls dabei helfen, das für sie richtige Investitionsniveau zu finden. Ein Cloud-ähnlicher Ansatz wie Infrastructure-as-a-Service (IaaS) bietet Lösungen auf Abruf, was bedeutet, dass Unternehmen bei Bedarf Zugang zu innovativen Technologien haben, ohne im Voraus für Infrastruktur zu bezahlen. Durch den aaS-Ansatz können vom Cloud-Anbieter je nach Bedarf mehr Rechenressourcen bereitgestellt werden.
IaaS kommt dabei auch unternehmenskritischen Anwendungen wie ERP, CRM und SCM zugute. Cloud-basierte ERP-Systeme können beispielsweise das Lieferkettenmanagement völlig umgestalten, die Prozesse so weit wie möglich automatisieren, Ineffizienzen erkennen und Fehler vermeiden. Dadurch wird die Zuverlässigkeit der Lieferkette deutlich erhöht. Ähnliche Ergebnisse lassen sich auch im Bereich von CRM und SCM erzielen.
Bei der Cloud-Migration von IaaS-Erfolgsgeschichten lernen
Die Krombacher Brauerei, die größte Privatbrauerei Deutschlands, verkauft jedes Jahr mehr als 600 Millionen Liter Bier. Die Brauerei arbeitete an einer Lösung, die Ausfallzeiten vermeiden sollte und eine Systemaufrüstung ermöglichte, ohne die betriebliche Effizienz zu beeinträchtigen. Dadurch konnte Krombacher sicherstellen, dass geschäftskritische Rechenzentrumsinfrastruktur rund um die Uhr zur Verfügung steht, und gleichzeitig die Flexibilität des Systems erhöhen, um auf wechselnde Anforderungen reagieren zu können.
Im Zuge des laufenden Projekts zur Modernisierung seiner geschäftskritischen SAP-ERP-Anwendungen erweiterte Krombacher seinen Cluster um zusätzliche Knoten, auf denen die nächste Generation der SAP S/4HANA Business Suite läuft. Durch die Lösung für SAP HANA auf ThinkAgile VX kann Krombacher eine einzige Plattform für alle Anwendungen und In-Memory-Datenbanken nutzen, mit allen Vorteilen der VMware-Virtualisierung.
Der Autor Florian Pawletta ist Solution Sales Executive bei Lenovo DACH.
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