22.11.2022 – Kategorie: Cloud Computing
Cloud-Lösungen für Unternehmen
Deutschland hat in Sachen Cloud-Anwendungen noch Nachholbedarf im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern. Die Schweiz beispielsweise gilt als führend, wenn es um die Etablierung von Data Centern geht. Sie sind unerlässlich, um Cloud-Lösungen optimal nach sämtlichen Sicherheitsstandards umsetzen zu können. Auch die Schweizer Behörden setzen verstärkt auf Cloud Computing und arbeiten an dem Projekt „Public Clouds Bund“.
Verlagerung der Host-Systeme wird immer beliebter
Ein Blick auf die IT-Entwicklungen bei Schweizer Unternehmen zeigt, dass immer mehr auf Cloud Computing setzen. Noch immer nutzt die Vielzahl der Unternehmen Corporate-Cloud-Lösungen und stellt sich (noch) nicht der Herausforderung, ein eigenes Host-System für die Datenspeicherung zu etablieren.
Aus gutem Grund, denn die Umstellung zur Cloud sollte gut geplant werden. Immerhin gibt es zahlreiche Bereitstellungsmodelle, die zur eigenen Anwendungsphilosophie im Unternehmen passen müssen: Multi-Cloud, Private, Hybrid oder Public. Auch die ROI-Berechnung sollte für die Entscheidungsfindung herangezogen werden, denn die Bereitstellung der Speicherung und die laufenden Kosten belasten das Unternehmensvermögen. Häufig kann es gerade für KMUs deutlich kosteneffizienter sein, Cloud-Lösungen für Unternehmen bei einem externen Anbieter zu suchen.
Dieser Trend bestätigt sich auch beim Blick auf die Anzahl der Data Center gemessen an den Einwohnern. Nach den Niederlanden ist die Schweiz das Land innerhalb der EU, welches über die größte Anzahl von Rechenzentren verfügt. Hier werden Millionen Daten zahlreicher Unternehmen in den Cloud-Lösungen sicher gespeichert, vor allem in der Region Zürich. Hier besteht eine Leistung von 68 Megawatt, Tendenz durch weitere Bauprojekte wie in Winterthur oder Glattbrugg, steigend. An der Spitze der europäischen Rechenzentrum-Leistung liegt Frankfurt mit mehr als 510 Megawatt, gefolgt von Amsterdam mit über 365 MW, Paris mit über 204 MW und Dublin mit einer Rechenleistung von über 94 MW.
Kostenfaktor für Cloud-Entscheidung: Das sollten Unternehmen kalkulieren
Bevor die Integration von Cloud-Lösungen mehr Agilität, Flexibilität und Kosteneinsparungen in das Unternehmen bringen kann, ist eine Migration verbunden mit Kosten erforderlich. Um zu entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt für den Wechsel ist und welche Cloud-Strategie verfolgt wird, sind drei Kostenfaktoren essenziell: Vorab-Investitionskosten, laufende Betriebskosten und Ausstiegs- oder Migrationskosten.
Zu den Vorab-Investitionskosten gehören alle einmaligen Ausgaben, die für die Umstellung auf die Cloud anfallen. Dazu können der Kauf von Hardware und Software, Beratungsgebühren und Schulungskosten zählen. Laufende Betriebskosten sind die wiederkehrenden Ausgaben, die mit dem Betrieb einer Cloud-Umgebung verbunden sind. Abonnementgebühren, Speichergebühren, Gebühren für die Bandbreitennutzung und Verwaltungskosten werden dazu berechnet. Ausstiegs- oder Migrationskosten fallen an, wenn ein Unternehmen beschließt, die Cloud zu verlassen. Sie beinhalten Kosten für die Datenmigration, Kündigungsgebühren und andere damit verbundene Ausgaben.
Neue Chancen für Mitarbeitende
Durch die Cloud-Lösungen bieten sich auch für die Mitarbeitenden völlig neue Möglichkeiten bei der Arbeitsplatzwahl und der Arbeitszeitgestaltung. Sie müssen nicht zwangsläufig im Büro mit anderen Kollegen sitzen, sondern haben die Chance, von nahezu überall aus zu arbeiten. Wer auf dem heutigen, bewerberfreundlichen Arbeitsmarkt, eine solche Flexibilität anbietet, sichert sich die Gunst der ohnehin begehrten Fachkräfte. Um beispielsweise im Homeoffice über eine Cloud-Lösung arbeiten zu können, stellen Unternehmen ihren Mitarbeitenden nicht nur die Hardware, sondern häufig auch Pauschalen für Elektrizität oder Büroausstattung zur Verfügung.
Externe Cloud-Lösungen können Vorteile bieten
Unternehmen, die (noch) auf wenig IT-Kapazität zurückgreifen können, entscheiden sich häufig für externe Cloud-Anbieter und wechseln zu einem späteren Zeitpunkt zur eigenen Cloud-Speicherung. Die Vorteile für einen Servicedienstleister bestehen vor allem in der Bereitstellung der Serverarchitektur. Neben der Infrastruktur wird auch sichergestellt, dass die Server zuverlässig 24/7 laufen. Damit verbundene Wartungen oder Services werden durch den externen Dienstleister ebenso übernommen, sodass (ungeplante) Extraausgaben für Unternehmen entfallen.
Skalierungsmöglichkeiten sind ein weiterer Vorteil, denn die Cloud-Speicherung lässt sich individuell nach Bedarf auch kurzfristig anpassen. Unternehmen zahlen nur für den Speicher, den sie tatsächlich benötigen und die Rechenzeit, die verbraucht wird. Häufig gibt es sogar interessante Kostenmodelle für eine gewisse Mitarbeiteranzahl. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Daten aller zugriffsberechtigten Mitarbeiter sicher verarbeitet und gespeichert werden, bei maximaler Kostentransparenz.
Cloud-Lösungen stellen IT-Sicherheitsexperten vor neue Herausforderungen
In den letzten Jahren gab es in Deutschland und anderen europäischen Ländern (erfolgreiche) Hackerangriffe auf Cloud-Lösungen, vor allem bei Banken. Mittlerweile haben nicht nur die Unternehmen selbst, sondern auch die externen Cloud-Anbieter aufgerüstet und an einem Sicherheitskonzept gearbeitet.
Dennoch gibt es neuralgische Punkte, welche im IT-Sicherheitskonzept des Unternehmens mit der Cloud-Nutzung völlig neu gedacht werden müssen. Dazu zählen die verschlüsselte Übermittlung der Daten und die Etablierung einer starken Authentifizierungsmethode. Die meisten Unternehmen setzen längst die 2-Faktor-Authentifizierung ein, sodass sich Mitarbeitende mit zwei unterschiedlichen Passwörtern anmelden müssen.
Gleichwohl werden auch zahlreiche Back-up-Lösungen eingesetzt, welche (automatisch) Sicherungskopien der aktuellen Daten hinterlegen. Im unwahrscheinlichen Fall eines erfolgreichen Angriffs durch Cyberterroristen und einem damit verbundenen Datenklau ließe sich zumindest eine Wiederherstellung der aktuellen Daten realisieren.
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