17.02.2023 – Kategorie: Cloud Computing
Cloud für Unternehmen: Langfristige Lösung?
Alles in die Cloud verlagern und die eigenen Server abschalten? Das galt lange als Ausweis von Fortschritt und Zukunftsfähigkeit. Die Realität zeigt, dass es gute Gründe geben kann, die eigenen Unternehmensdaten unter Kontrolle zu halten – und womöglich ganz oder teilweise aus der Cloud zurückzuholen.
Während die frühe Phase der Cloud-Nutzung noch häufig von der Vorstellung getrieben war, dass Cloud-Services das bestehende Rechenzentrum zunächst erweitern, in einer mehr oder weniger nahen Zukunft sogar vollkommen ersetzen, hat sich inzwischen auf breiter Front die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Kooperation von lokalem Rechenzentrum, Colocations und Cloud-Services noch eine ganze Weile nötig ist. Die meisten unternehmenseigenen Data Center müssen dafür jedoch erstmal fit gemacht werden. Häufig entwickelt sich diese Aufgabenstellung schnell zu einem Mammut-Projekt. Denn alleine schon die strategische Entscheidung zum Betriebsmodell erfordert umfangreiche Vorarbeiten zu Planung und Konzeption. Je nach Gewichtung der drei grundlegenden Optionen – On Premise (inklusive Private Cloud), Colocation oder Public Cloud – sieht das weitere Vorgehen höchst unterschiedlich aus.
Mischbetrieb erfolgreich managen
Im Zentrum der Entscheidung stehen drei Überlegungen: Welche Anwendungen sollen in Public Clouds verschoben, welche in der eigenen Bestands-IT On-Premise oder in einer Private Cloud behalten, welche in eine Colocation ausgelagert werden? Werden die gesetzten Ziele durch die Erneuerung der Bestands-IT oder vielmehr durch die Zusammenlegung verschiedener Standorte erreicht? Und welche Sicherheitsarchitekturen und -standards muss eine zukünftige Unternehmens-IT als balanced environment befolgen und beantworten können?
Dass diese drei Optionen für das system placement optimal zusammenspielen, ist nicht nur die Grundlage für einen störungsfreien Betrieb im Arbeitsalltag, sondern auch für die Flexibilität, bei sich verändernden Anforderungen die Gewichtung von On-Premise, Colocation und Cloud neu auszutarieren. Erreicht werden kann dieses Ziel zum Beispiel mittels hyperkonvergenter Systeme. Hier werden Rechen-, Speicher-, Netzwerk- und Virtualisierungsressourcen zu einer Software-definierten Einheit zusammengefasst und dann als eine einzige Anwendung verwaltet. In der Konsequenz werden komplexe Infrastrukturen zentralisiert und vereinfacht. Optimierungen kommen nicht nur punktuell, sondern systemweit zum Tragen, sprich:
Die Effizienz und Leistungsfähigkeit der gesamten IT-Infrastruktur werden verbessert. Aber auch Trends wie serverless computing erzeugen signifikante Effekte bei der Ausrichtung strategischer Betrachtungen für eine zukunftsfähige IT und optimale IT-Standortentscheidungen im Hinblick auf ein konsistentes und wohldurchdachtes Konsolidierungsvorhaben.
Cloud für Unternehmen: Fazit
Nach einer längeren Phase von Cloud-Skepsis und einer anschließenden Cloud-Euphorie hält nun eine differenzierte Betrachtung dieser Technologie Einzug. Viele Unternehmen kommen – aus unterschiedlichen Gründen – zu dem Schluss, dass ihrer Geschäftsentwicklung am besten gedient ist, wenn sie die Optionen On-Premise, Colocation und Cloud neu austarieren. Hyperscaler, die aus eigenem Interesse vor allem den Einsatz von Cloud propagieren, bieten dabei allerdings wenig Unterstützung.
Eigene Skills aufzubauen, ist kostspielig und kann kurzfristig nicht den Mangel an praktischer Erfahrung ersetzen. Hier kann ein externer Partner Unterstützung bieten, mit einem idealen Mix aus Fachwissen und Praxiskompetenz.
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Der Autor Matthias Reidans ist Senior Project Manager Services bei Rosenberger OSI.
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