14.08.2023 – Kategorie: Digitale Transformation, Technologie
ChatGPT: Wie das KI-Tool Unternehmen vor ein Management-Dilemma stellt
Nur acht Monate nach der Veröffentlichung hält ChatGPT Einzug in die Arbeitswelt. Wie ein neuer Report von Gedankenfabrik und Appinio zeigt, werden aber nur 46 Prozent der Nutzer beim Einsatz des KI-Tools am Arbeitsplatz unterstützt. Unternehmen sind daher gefordert, künftig die Anforderungen der Generation AI zu erfüllen.
Die in Hamburg ansässige Beratung Gedankenfabrik hat jetzt weitere Ergebnisse des „ChatGPT Report 2023“ veröffentlicht. Für die im Juli 2023 mit dem Marktforschungsinstitut Appinio durchgeführte Studie wurden insgesamt 1.300 Teilnehmer im Alter von 18 bis 65 Jahren in Deutschland zu ihrem Nutzungsverhalten des aktuell populärsten KI-Tools befragt. Die repräsentative Umfrage wurde mit dem Ziel durchgeführt, aktuelle Entwicklungen rund um künstliche Intelligenz zu analysieren. Und Empfehlungen für den Einsatz der Technologie in Unternehmen ableiten zu können. Der Report unterstreicht dabei, welche bedeutende Rolle insbesondere ChatGPT nur wenige Monate nach der offiziellen Veröffentlichung im Privatleben und Arbeitsalltag der Menschen einnimmt.
Jeder dritte Deutsche hat ChatGPt bereits genutzt
So haben 69 Prozent der in der Bundesrepublik Befragten schon einmal von ChatGPT gehört. Rund 25 Millionen Deutsche haben das Chatbot-Tool bereits ausprobiert. 54 die Hälfte der Befragten nutzen das Tool privat und nahezu die Hälfte der Nutzer bei der Arbeit. Die Mehrheit der berufstätigen Befragten (69,5 Prozent) glaubt an eine Steigerung ihrer Produktivität am Arbeitsplatz durch den Einsatz von ChatGPT. Dabei erwartet jeder zehnte Nutzer des Tools eine Produktivitätssteigerung von mehr als 25 Prozent.
Arbeitnehmer wollen ChatGPT in Zukunft vor allem für Brainstorming (22 Prozent), die Erstellung von Inhalten (33 Prozent) und Automatisierung von Aufgaben (32 Prozent) einsetzen. Manager und Führungskräfte stehen vor diesem Hintergrund vor neuen Herausforderungen. Denn sie stehen dem steigenden Druck von Mitarbeitern, Aufsichtsräten, Investoren und Kunden gegenüber. Diese möchten die Vorteile von KI-Tools wie ChatGPT auch im Arbeitskontext nutzen und in Unternehmensergebnissen widergespiegelt sehen. Der ChatGPT Report 2023 zeigt dabei, dass bisher bei nur 46 Prozent der Nutzer der Einsatz des KI-Tools am Arbeitsplatz unterstützt wird. Die Nutzung von ChatGPT bei der Arbeit ist bei mehr als 30 Prozent der berufstätigen Befragten aktuell nicht geregelt.
Chancen und Herausforderungen durch KI erkennen
„Führungskräften bleibt nicht viel Zeit, um sich mit KI anzufreunden und sowohl Chancen als auch Herausforderungen für ihr Geschäft zu erkennen. Dabei ist es entscheidend, sich sowohl auf die Weiterbildung der Teammitglieder zu konzentrieren als auch auf die eigenen Aufgaben. Und vorhandene Fähigkeiten und Mindset zu hinterfragen“, sagt Karl Krainer, Gründer der Gedankenfabrik zum aktuellen Dilemma. „Um KI-Manager zu werden, muss man sich selbst neu erfinden.“
Die Umfrage von Gedankenfabrik und Appinio zeigt zudem, dass Arbeitnehmer bereit sind, traditionelle Vergünstigungen gegen kostenlosen Zugang zu KI-Tools einzutauschen. So würden 24 Prozent der Befragten sogar auf das Arbeiten im Homeoffice verzichten. Und 21 Prozent würden die Büro-Kaffeemaschine nicht mehr verwenden, um ChatGPT nutzen zu können. 19 Prozent der berufstätigen Deutschen würden auf flexible Arbeitszeiten verzichten, um ChatGPT während der Arbeit immer und kostenlos nutzen zu können. Die zunehmende Verbreitung von künstlicher Intelligenz und speziell von ChatGPT ist ein Indiz dafür, dass KI-Lösungen wie ChatGPT sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext eine immer wichtigere Rolle spielen.
Anforderungen der Generation AI erfüllen
Der ChatGPT Report 2023 verdeutlicht, dass Unternehmen sich zunehmend auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter und Kunden einstellen müssen. Um nämlich den Anforderungen der Generation AI gerecht zu werden. Die Studie unterstreicht dabei insbesondere, dass es für Manager und Führungskräfte entscheidend ist, sich mit KI schnellstmöglich anzufreunden. Nur so können sie erfolgreich in der nun begonnenen Ära der Künstlichen Intelligenz agieren und die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Unternehmen erhalten.
„Man kann sagen, dass wir nun im Zeitalter der Generation AI leben, die alle Altersgruppen von Gen Z bis hin zu Babyboomern umfasst. Durch die wachsende private Nutzung nimmt der Bedarf zu, KI-Lösungen wie ChatGPT auch im beruflichen Kontext einsetzen zu können. Hier müssen Unternehmenslenker entsprechend handeln und sich auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter und auch ihrer Kunden einstellen, da der gesamte Alltag von dieser Entwicklung erfasst wird”, kommentiert Karl Krainer.
Die Gedankenfabrik ist eine C-Level-Beratung, spezialisiert auf intelligente Transformation und unterstützt Unternehmen und Marken dabei, sich neu zu erfinden. Mit dem Credo Everything + AI setzt die Gedankenfabrik seit Gründung auf neueste Technologien, die menschliches Denken und Handeln ergänzen. Mit dem selbst entwickelten „Reinvention Wheel“ wird Transformation für die ganze Organisation ein strategischer Prozess. Das interdisziplinäre Team verbindet Experten mit unterschiedlichen Kompetenzen.
Appinio ist eine Marktforschungsplattform, die es Unternehmen ermöglicht, schnell und effizient spezifische Zielgruppen zu befragen und repräsentative Ergebnisse in Echtzeit zu erhalten. Appinio liefert täglich Millionen Meinungen aus über 90 Märkten. Zu den über 2.000 Auftraggeber zählen Unternehmen aus den Bereichen Konsumgüter, Mobilität, Technologie sowie Agenturen und Unternehmensberatungen. (sg)
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