12.04.2023 – Kategorie: IT-Sicherheit, Technologie

ChatGPT und Cybersecurity: Großes Potential mit Risiko

ChatGPTQuelle: Family Stock - Adobe Stock

Laut dem Digitalverband Bitkom sind rund drei Viertel der Bundesbürger der Meinung, dass KI eine Chance ist. Viele Anwender probieren ChatGPT derzeit aus und testen die Grenzen des KI-Tools. Das weckt Hoffnungen, aber auch Befürchtungen, was die Cybersicherheit betrifft.

Laut dem „Meinungsmonitor Künstliche Intelligenz“ beurteilt die deutsche Bevölkerung ChatGPT eher positiv. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, dass sie von der Technologie beeindruckt ist und sieht das Potenzial zur Unterstützung in vielen Bereichen positiv. Allerdings wird auch deutlich, dass sich fast 50 Prozent der Befragten über mögliche Auswirkungen auf den Arbeitsplatz oder eine Verdrängung des Menschen durch Maschinen sorgen. Ebenso äußern rund 48 Prozent Bedenken hinsichtlich ihrer eigenen Privatsphäre und des Datenschutzes.

Es gibt jedoch auch Überlegungen hinsichtlich der Cybersicherheit bei Nutzung von Chatbots und künstlicher Intelligenz. Selbst Mitbegründer Sam Altman bezeichnet ChatGPT nicht als marktreifes Produkt, sondern als Forschungsprojekt. Einige Experten befürchten, dass KI-basierte Chatbots aufgrund ihrer Fähigkeit, humanes Verhalten und Entscheidungen zu imitieren, möglicherweise im Stande sind, auch Sicherheitsprotokolle zu umgehen. Es ist daher wichtig, Chatbots und andere KI-Systeme mit Sicherheitsprotokollen zu erstellen, die dafür sorgen, dass ihre Funktionsweise transparent ist und dass sie nicht in der Lage sind, auf sensible Daten zuzugreifen oder diese zu beeinträchtigen.

ChatGPT als KI-basierte Sicherheitskraft

KI wird zukünftig eine entscheidende Rolle in den Branchen Tech und Cybersecurity spielen. Bereits jetzt kann ChatGPT dabei unterstützen, simple tägliche Aufgabenstellungen als virtueller Assistent zu automatisieren. Im Kontext der Cybersicherheit kann ChatGPT ein erstklassiger KI-Assistent sein, der uns hilft, Sicherheitslücken in einem System zu finden. Allerdings hat ChatGPT auch Nachteile. Die KI listet selbst einige Themen, wenn der Nutzer sie danach fragt. Wichtig für die Cybersicherheit sind folgende drei genannten Merkmale:

  • Potenzielle Fehlinformationen: ChatGPT kann aufgrund der Art und Weise, wie es trainiert wurde, falsche oder ungenaue Informationen liefern. Wenn ChatGPT beispielsweise auf Daten zugreift, die fehlerhaft oder veraltet sind, kann dies zu Fehlinformationen führen, die den Nutzenden schaden können.
  • Datenschutzbedenken: Die Nutzung von ChatGPT erfordert den Zugriff auf persönliche Daten wie IP-Adressen und Browserverlauf. Es besteht ein Risiko, dass diese Informationen in falsche Hände geraten oder von Dritten missbraucht werden.
  • Ethik und Verantwortung: Die Verwendung von ChatGPT birgt auch ethische und verantwortungsvolle Überlegungen. Es gibt Bedenken hinsichtlich der Verwendung von KI-Systemen, insbesondere im Hinblick auf die Möglichkeit von Diskriminierung, Voreingenommenheit und Datenschutzverletzungen.

Spielregeln für den Umgang mit KI

Wichtig ist hier zu erwähnen, dass diese Technologie noch komplett unreguliert ist. Daher ist es ausschlaggebend, dass Firmen sich überlegen, wie sie sich an die sich entwickelnden KI-Trends im Rahmen der Cybersicherheit anpassen können. ChatGPT sollte, wie jede neue Lösung, mit Best Practices und Grundregeln gemäß der Leitlinien innerhalb von Unternehmen eingesetzt werden:

  • Arbeitskräfte sollten keine sensiblen oder vertraulichen Informationen, wie persönliche Daten, Finanzinformationen oder Passwörter, eingeben oder speichern.
  • Mögliche Risiken hinsichtlich Vertraulichkeit und Sicherheit der Daten sollten berücksichtigt werden, insbesondere aufgrund der Speicherung von Daten außerhalb der EU.
  • Mitarbeiter sollten die richtigen Praktiken zur Informationssicherheit nutzen, zum Beispiel ihre Passwörter regelmäßig erneuern und ihre Konversationen vertraulich behandeln.
  • Mitarbeiter sollten sich der begrenzten Verständnisfähigkeit von ChatGPT bewusst sein und den Wahrheitsgehalt der Informationen überprüfen, bevor diese für essentielle Entscheidungen verwendet werden.

Während wir uns die Frage stellen, was die Zukunft für ChatGPT und Cybersicherheit bereithält, können Unternehmen das Beste aus dieser unglaublichen Technologie herausholen, indem sie immer auf dem aktuellen Stand der sich ständig weiterentwickelnden Cybersicherheits-Landschaft bleiben. Da sich die Technologie kontinuierlich verbessert, ist es für Unternehmen entscheiden, die besten Tools und Techniken zu nutzen, um ihre Netzwerke, Daten und das Unternehmensvermögen zu sichern. (sg)

Fabien Lemarchand ist VP Platform of Security bei ManoMano. (Bild: ManoMano)

Über den Autor: Fabien Lemarchand ist VP Platform of Security bei ManoMano, einem Online-Marktplatz für Heimwerken, Bauen und Garten.

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