21.11.2023 – Kategorie: Geschäftsstrategie, Technologie

Celonis präsentiert nächste Generation der Prozessoptimierung

CelonisQuelle: Celonis

Auf der Celosphere 2023 präsentierte Celonis den neuen Process Intelligence Graph, der Prozessdaten und Prozesswissen miteinander kombiniert und so die Verbesserung von Abläufen ermöglicht. Außerdem kündigte Celonis die Material Emissions App an, mit der Unternehmen ihren indirekten CO2-Ausstoß reduzieren können.

Celonis hat auf der diesjährigen Anwenderkonferenz Celosphere in München am 14. und 15. November 2023 den neuen Process Intelligence Graph vorgestellt. Dieser erfasst und vereinheitlicht die Prozessdaten eines Unternehmens und ergänzt sie mit maschinellem Lernen und umfassendem Prozesswissen aus Tausenden von Kundenprojekten der vergangenen zehn Jahre. Der PI Graph ist ein system-agnostischer digitaler Zwilling und ermöglicht die Optimierung, Automatisierung und Transformation von Back- und Front-Office-Prozessen sowie Edge-Anwendungen.

Zugleich ist dieser das Herzstück der Celonis-Plattform und ein wichtiger Grundpfeiler für den erfolgreichen Einsatz von Technologien wie generativer KI. Die offene Plattform wird kontinuierlich mit Prozessoptimierungswissen aus dem Celonis-Ökosystem erweitert. Damit wird der PI Graph zum weltweit ersten „Wikipedia für Prozessintelligenz”. Dank einer intuitiven und offenen Process Intelligence-API können Anwender und Systeme einfach damit arbeiten.

Optimierung von Prozessen bietet zusätzliche Wertschöpfung

In jedem Unternehmen gibt es verschiedene Abteilungen, die unterschiedliche Ziele haben, unterschiedliche Sprachen sprechen und Systeme verwenden, die nicht miteinander kompatibel sind. Diese Fragmentierung schafft Silos und verringert die Effizienz. Abhilfe schafft hier eine gemeinsame Sprache, die Unternehmen befähigt, als einheitliches Ganzes zu agieren. Eine Optimierung von Prozessen ist der größte Hebel für zusätzliche Wertschöpfung und eine erfolgreiche Transformation. Der PI Graph stellt durch Prozessintelligenz genau diese gemeinsame Sprache zur Verfügung.

Alexander Rinke, Co-CEO und Mitgründer von Celonis, erklärt „Der Process Intelligence Graph liefert den Schlüssel für die Anwendung von künstlicher Intelligenz. Sozusagen als modernes Äquivalent zum Stein von Rosetta. Er ist das Bindeglied, das Unternehmen heute oft fehlt. Celonis führt damit Daten, sein gesamtes Prozesswissen sowie die Expertise seines Ökosystems zusammen und schafft so die Grundlage, um Prozesse und ganze Wertschöpfungsketten für alle Anwender im Unternehmen zugänglich zu machen. Diese prozess- und systemübergreifende Intelligenz kann nur mit der Celonis-Plattform und dem Process Intelligence Graph als Herzstück erreicht werden. Der PI Graph ist die Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz von Technologien wie KI und Automatisierung. Denn erst durch ihn erhalten Unternehmen ein umfassendes Verständnis dafür, wie Prozesse ablaufen – und wie sie verbessert werden können.“

Die Mitgründer von Celonis, Bastian Nominacher (links) und Alexander Rinke, auf der Celosphere am 14. November 2023. (Bilder: Celonis)

Eine neue Dimension der Prozessexzellenz

Die Plattform erweitert die bestehende Technologie-Landschaft der Kunden und integriert Prozessintelligenz in jede Plattform, jedes Tool und jede Anwendung. Daniel de Rooij, SVP Digital Transformation bei Reckitt, berichtet: „Jeder CIO zielt darauf, sein Unternehmen intelligenter und nachhaltiger zu gestalten. Celonis ist ein echter Innovator und Partner und löst dieses Versprechen ein. Es ist heute unerlässlich, in die Grundlagen für neue Technologien wie KI zu investieren. Celonis bietet uns eine einzigartige Prozessintelligenz, die dies leistet und die Zusammenarbeit im gesamten Unternehmen verbessert.“

R „Ray“ Wang, CEO von Constellation Research, sagt: „Prozessintelligenz hat sich schnell zu einer strategischen Notwendigkeit für Manager und IT-Führungskräfte entwickelt. Der Process Intelligence Graph und eine offene Plattformstrategie sind dafür entscheidend. Unternehmen sind damit in der Lage, Prozessintelligenz grundlegend in ihre Betriebsmodelle und Technologie-Stacks einzubetten. Und neue leistungsstarke Anwendungen und Einsatzmöglichkeiten zu realisieren.“

Celonis
Der Process Intelligence Graph ist die Voraussetzung für den Einsatz von Technologien wie KI und Automatisierung.

Neue Funktionalitäten der Celonis-Plattform

Celonis kündigte auf der Celosphere zahlreiche Erweiterungen seiner Plattform an:

  • Der Process Copilot vereinfacht und beschleunigt die Identifizierung und Realisierung von Möglichkeiten zur Wertschöpfung im gesamten Unternehmen durch eine intuitive Chat-Oberfläche zur Interaktion mit dem PI Graph.
  • Das Celonis Studio verfügt über eine neue Benutzeroberfläche. Diese erleichtert es Usern, Anwendungen, Dashboards und Aktionen innerhalb der Celonis-Plattform zu erstellen, zu testen und zu bearbeiten.
  • Der Transformation Hub gibt Kunden einen umfassenden Überblick über die durch Celonis erzielte Wertschöpfung. Dafür visualisiert er an zentraler Stelle alle wichtigen Informationen über Prozesse, Ziele und realisierte Mehrwerte.
  • Der Process Adherence Manager (vormals Process Sphere) ist nun allgemein verfügbar. Durch die Integration von Process Mining, Modellierung und Konformität mit realen Daten ermöglicht er Modell-gestützte Analysen. So können Unternehmen Best Practices über Prozesse, Abteilungen und Systeme hinweg definieren und implementieren.
Der Process Copilot beschleunigt die Identifizierung und Realisierung von Möglichkeiten zur Wertschöpfung durch eine intuitive Chat-Oberfläche zur Interaktion mit dem PI Graph.

Neue Material Emissions App reduziert Scope-3-Emissionen

Eine weitere Neuheit, die auf der Celosphere vorgestellt wurde, ist die Material Emissions App. Die neue App ermöglicht es Unternehmen, ihren indirekten CO2-Ausstoß im Einkauf kontinuierlich zu erfassen und zu reduzieren sowie in ihren Nachhaltigkeitsberichten auszuweisen. Dabei ist durch die automatisierte Erfassung aller Materialien – also Rohstoffen, Vorprodukten und Produkten – eine genaue Datengrundlage gewährleistet. In der App laufen sämtliche Daten zu den Scope-3-Emissionen aus den unterschiedlichen Unternehmensbereichen mit empfohlenen Maßnahmen zusammen. Entscheider in den Bereichen Nachhaltigkeit und Beschaffung erhalten auf diese Weise einen umfassenden Überblick über die Quellen von Scope-3-Emissionen. Sie können gemeinsam Lösungen finden, um die Ziele des Unternehmens sowohl in ökonomischer Hinsicht als auch in Bezug auf Nachhaltigkeit zu erreichen.

„Der Druck auf Unternehmen, die entscheidenden Kennzahlen im Bereich Nachhaltigkeit sowie ihre Geschäftsergebnisse insgesamt entlang der gesamten Lieferkette nicht nur zu erfüllen, sondern kontinuierlich zu verbessern, steigt”, erklärt Janina Bauer, Global Head of Sustainability bei Celonis. „Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit verschiedener Teams. Und zwar von der Beschaffung, deren Aufgabe es ist, Kosten im Einkauf zu senken, bis hin zu den Nachhaltigkeitsbeauftragten, die für die Erfassung von Scope-3-Emissionen verantwortlich sind. Celonis zielt darauf, alle Maßnahmen rund um Nachhaltigkeit in die täglichen Unternehmensprozesse einzubetten. Die neue Material Emissions App fördert den Austausch zwischen den Teams für Nachhaltigkeit und Einkauf und baut Silos ab. Zudem ermöglicht sie es ihnen, die komplexen Aufgaben zu bewältigen, um letztendlich eine Reduzierung der Scope-3-Emissionen zu erreichen.“

Die Material Emissions App ermöglicht es Unternehmen, ihren indirekten CO2-Ausstoß im Einkauf zu erfassen und zu reduzieren sowie in ihren Nachhaltigkeitsberichten auszuweisen.

Gemeinsames Projekt von Dürr, Celonis und Climatiq

Tobias Hartmann, Head of ESG Reporting & Ratings bei Heidelberg Materials, erklärt zur neuen App: „Mit Hilfe von Celonis sind wir in der Lage, unsere Emissionen kontinuierlich zu messen, granular zu erfassen und Maßnahmen zu identifizieren, um den Kohlenstoffausstoß weiter zu verringern. Und damit auch unsere Fortschritte nachvollziehbar zu dokumentieren.“ Alexander Carls, Director of Procurement bei Dürr, erklärt: „Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, alle Emissionen entlang unserer Lieferkette zu erfassen und systematisch zu reduzieren. Nur so können wir unsere Klimastrategie umsetzen und die Vorgaben der CSRD – der Corporate Sustainability Reporting Directive – erfüllen. Dürr hat mit Celonis und Climatiq ein gemeinsames Projekt ins Leben gerufen. Dieses bündelt unsere Kompetenzen in den Bereichen Process Mining, künstliche Intelligenz, Emissionsmessung und Maschinenbau. In Rekordzeit konnten wir erste Ergebnisse erzielen. Ein Prototyp wurde bereits in Betrieb genommen und soll Anfang 2024 im ganzen Unternehmen eingeführt werden.“

Mehr Nachhaltigkeit im Einkauf, weniger Scope-3-Emissionen

Die Material Emissions App bietet Unternehmen folgende Funktionen:

  • Eine exakte Erfassung aller Emissionen, die mit der Beschaffung und damit verbundenen Produkten und Services einhergehen. Dies gelingt durch die in die App integrierte Carbon Intelligence API des Celonis-Partners Climatiq, der vordefinierte Kennzahlen bereitstellt. Damit werden beschafften Waren ihre jeweiligen Emissionsfaktoren automatisch zugeordnet. Die Daten für diese Bewertungen bezieht Climatiq direkt von behördlichen Quellen sowie aus der Wissenschaft, nach einer Methodik, die auf dem Greenhouse Gas Protocol (GHG) basiert.
  • Sämtliche Emissionen rund um Produkte und Services im Einkauf laufend zu verfolgen, um darauf aufbauend gezielte Maßnahmen zu ergreifen und ihre Klimaziele zu erreichen. Die Verantwortlichen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Beschaffung können die Entwicklung der aktuellen Emissionen jederzeit mit den gesteckten Zielen abgleichen und ihre Entscheidungen im Einkauf anhand dieser Erkenntnisse treffen.
  • Die Bewertung von Maßnahmen, um Scope-3-Emissionen zu reduzieren. Die App nutzt die Funktionalitäten der Celonis-Plattform und zeigt proaktiv auf, wie Unternehmen ihren Einkauf hinsichtlich Nachhaltigkeit optimieren. Und gleichzeitig Kosten sparen können, beispielsweise indem umweltfreundlichere Anbieter vorgeschlagen werden.

Die Material Emissions App ergänzt die bestehenden Lösungen von Celonis im Bereich Nachhaltigkeit, die Unternehmen dabei unterstützen, ihren CO2-Fußabdruck zu messen und ihre Klimaziele mit ihren ökonomischen Kennzahlen in Einklang zu bringen.

Celonis übernimmt BPM-Anbieter Symbio

Auf der Celophere 2023 wurde auch die Akquisition der Symbioworld GmbH durch Celonis bekannt. Symbioworld ist Anbieter von KI-gestützter Software für Business Process Management. Beide Unternehmen stellten eine gemeinsam weiterentwickelte Version des Process Cockpits vor, das Echtzeit-Einblicke in Prozesse mit den von Symbio ermittelten Daten kombiniert. Auf diese Weise können KPIs zu Kernprozessen in Prozessmodelle und Richtlinien von Unternehmen integriert sowie eine Vorgaben-konforme und effiziente Prozessausführung innerhalb einer Organisation sichergestellt werden. Anwender profitieren dabei von einer einheitlichen und vollständigen End-to-end-Prozesstransparenz. Zudem können sie Best Practices in Kombination mit Echtzeit-Performance-Metriken und -Monitoring nutzen.

Mining First – Prozessoptimierung neu definiert

Anstatt Prozesse isoliert aufzusetzen und erst danach zu verbessern und zu automatisieren, können Unternehmen jetzt einen datengesteuerten, systemunabhängigen Ansatz verfolgen. Dabei werden zunächst die aktuellen Prozesse mit sämtlichen Abläufen und Interaktionen analysiert. Anwender entwickeln so ihren idealen Prozess auf Grundlage realer Daten. Sie können Verbesserungen vornehmen, indem sie beispielsweise redundante Schritte entfernen, Prozesse vereinfachen und Aufgaben standardisieren oder automatisieren, um insgesamt effizienter zu werden. Laufende Prozesse können kontinuierlich überwacht und mit dem Soll-Prozess abgeglichen werden. Dadurch ist es möglich, Abweichungen zu erkennen und die Einhaltung der vorgegebenen Abläufe sicherzustellen.

Dieser besondere Mining-First-Ansatz für die Konzeption von Prozessen gewährleistet, dass die Prozessoptimierung in jeder Phase des Prozess-Lebenszyklus konsequent datengestützt erfolgt. Bei der Transformation von Systemen, bei denen Prozessanalyse und -modellierung eine entscheidende Rolle spielen, ermöglicht dies ein genaueres und präziseres Verständnis der Unternehmensabläufe. Unvorhergesehene Risiken bei der Umstellung von Systemen werden verringert, Änderungen können leichter umgesetzt werden.

Mining und Modellierung aus einem Guß

Die optimierten Prozesse stehen allen Mitarbeitern über den Navigator von Symbio zur Verfügung. Dieser ist vollständig in Microsoft Teams eingebettet. Um die Anwendung noch leistungsfähiger zu machen, haben Celonis und Symbio gemeinsam eine erweiterte Version des ‘Process Cockpits’ entwickelt. Führungskräfte und Teams können damit vollständig angeleitete Programme zur System- und Prozesstransformation durchführen und dabei die Performance und Umsetzung in Echtzeit überwachen. Das ‘Process Cockpit’ ist als Beta-Version verfügbar und wird bereits von ausgewählten Kunden eingesetzt. Celonis fungiert als Enabler von innovativen Schlüsseltechnologien wie künstlicher Intelligenz, indem es GenAI-basierten Assistenten eine strukturierte Prozessdatenbasis und das notwendige Verständnis der Geschäftsprozesse bietet, um einen effektiven Einsatz im Unternehmen zu gewährleisten.

Prozessdesigns und -dokumente enthalten grundlegendes Wissen darüber, warum Prozesse so ablaufen, wie sie es tun – beispielsweise die Schritte, Verfahren, Risiken und Personen, die an der Einbindung eines neuen Lieferanten gemäß der neu eingeführten ESG-Richtlinien beteiligt sind. Die Kombination der riesigen Menge an Prozessinformationen, die in solchen Modellen enthalten sind, mit dem umfangreichen Prozesswissen, das Celonis im vergangenen Jahrzehnt gesammelt hat, führt zu einem bislang unerreichten Niveau an Prozessintelligenz. Diese ist bezüglich Genauigkeit und Umfang marktführend.

Symbio erweitert Funktionalität der Celonis-Plattform

Alexander Rinke, Co-CEO und Mitgründer von Celonis, kommentiert: „Der Zusammenschluss von Celonis und Symbio ist ein großer Schritt, um unseren Kunden eine noch umfassendere Prozessintelligenz zu bieten. Symbio erweitert die Funktionalität der Celonis-Plattform, die nun erstklassiges Process Mining sowie Prozessmanagement vereint. Kunden können ihre Prozesse dadurch nicht mehr nur auswerten, um Chancen zu erkennen und Mehrwerte zu schaffen. Sondern diese auch mit einer modernen, KI-gestützten Lösung zur Prozessmodellierung gestalten.“

Alexander Rinke, Co-CEO von Celonis, kündigte auf der Celosphere 2023 die Übernahme von Symbio an.

Oliver Zeller, CEO und Mitgründer der Symbioworld GmbH, ergänzt: „Unsere Expertise in der objektiven Betrachtung des gesamten Workflows zusammen mit der marktführenden Process-Mining-Technologie von Celonis bietet unseren gemeinsamen Kunden personalisierte Prozessintelligenz in großem Umfang. Mitarbeitende und gesamte Unternehmen sind so in der Lage, neue Erkenntnisse, beispielsweise über die Ursachen von Engpässen, zu gewinnen. Zusammen mit Informationen zum Kontext eines Prozesses können sie Empfehlungen umsetzen und schneller Verbesserungen erreichen. Insbesondere Unternehmen, die eine Prozess- und Systemtransformation durchlaufen, profitieren dadurch ganz entscheidend. Denn sie können ihre Prozesse auf Grundlage der marktweit am höchsten entwickelten Prozessintelligenz neu gestalten.“

Auch eine aktuelle Studie von Gartner betont die Relevanz von BPM: „Die Modellierung von Geschäftsprozessen in Kombination mit Performance-Monitoring-Daten erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche digitale Transformation. Die Möglichkeit, dass Unternehmen Prozesse ausrichten, anpassen und modifizieren, hilft ihnen, die disruptiven Veränderungen für sich zu nutzen. Dies gilt insbesondere für Initiativen zur digitalen Optimierung und Transformation.“ (sg)

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